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Fußball | Initiative der Ostklubs DFB: Regionalliga-Reform muss mehrheitsfähig sein
Seit Jahren ist das Aufstiegsthema in die 3. Liga ein Streitpunkt. 17 ostdeutsche Vereine fordern in einer Initiative eine Reform, wonach die bisherige Regelung überarbeitet werden soll und alle Regionalliga-Meister aufsteigen dürfen. Nun hat sich der DFB erstmals dazu geäußert.
17 Klubs aus der Regionalliga Nordost haben vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) als übergeordneter Instanz gefordert, sich bei der Suche nach einer gerechten Aufstiegsregel in die 3. Liga aktiv einzubringen und zwischen den Landes- und Regionalverbänden zu moderieren oder im Idealfall selbst mitzugestalten.

Manuel Hartmann ist "Geschäftsführer Spielbebtriebe" der DFB GmbH und Co. KG.
Gemeinsame Lösung vorerst nicht absehbar
"Wenn der Wunsch besteht, dass die Thematik unter das Dach des DFB kommt, wird man Wege finden. Der entscheidende Punkt ist jedoch, ob die Vereine und Verbände gemeinsam auf der vierten Spielklassenebene Lösungen finden. Allerdings muss eine grundsätzliche Bereitschaft von allen Beteiligten sein, die in dem Prozess involviert sind, auch zu einer Lösung zu kommen. Das ist für uns momentan nicht absehbar, weil wir jetzt die Perspektive aus dem Nordosten gehört haben. Aber für eine Lösungsfindung bedarf es natürlich noch mehr Parteien", sagte Manuel Hartmann, "Geschäftsführer Spielbetriebe" beim DFB, am Montag (17. Februar) im Interview mit SPORT IM OSTEN.
Aktuell haben nur die Ligen West und Südwest in jedem Jahr einen festen Aufsteiger, mit der Begründung, dort seien rund die Hälfte der Männermannschaften in Deutschland gemeldet. Für die Regionalliga-Staffeln Nord, Nordost und Bayern ist es indes ein Nadelöhr nach oben. Das ist die Konsequenz der letzten Aufteilung und aktuellen Regelung.
Aktuelle Regelung nicht in Stein gemeißelt
"Ob das auf Dauer der richtige Schlüssel sein muss, würde ich nicht fix unterschreiben wollen. Es geht darum, kluge Argumente hervorzubringen, die konsensfähig sind. Zum damaligen Zeitpunkt wurden diese Parameter mit eingebracht und vom DFB-Bundestag für richtig erachtet – und das mit einer klaren Mehrheit. Wenn es inzwischen Entwicklungen gibt, die zur Aussage kommen, dass nicht die Anzahl der Herrenmannschaften im Spielbetrieb der richtige Parameter ist, sondern aktuelle sportliche Entwicklungen, kann man darüber reden. So argumentiert der Nordosten mit seinen starken Zuschauerzahlen. Natürlich kann man auch darüber sprechen. Allerdings bedeutet dies Mehrheiten zu finden", erklärte Hartmann weiter.
Und da beginnt wieder das Problem, denn auf dem DFB-Bundestag hat der Nordostdeutsche Fußballverband nur geringe Stimmanteile. Umso schwieriger ist es, Mehrheiten in einer derart komplexen Thematik zu bekommen. Die Vereine hoffen nun mit ihrer Initiative, neuen Schwung in diesem Prozess zu bringen.
SpiO