Fußball | Regionalliga Carl Zeiss Jena lässt sich von Hertha BSC auskontern
Der FC Carl Zeiss Jena kommt in der Regionalliga aktuell einfach nicht wieder in Tritt. Das Team von Trainer Henning Bürger lässt sich im Topspiel von Hertha BSC II wiederholt auskontern und kassiert die vierte Saisonniederlage.
Der FC Carl Zeiss Jena hat in der Regionalliga Nordost den nächsten Dämpfer kassiert. Die Blau-Gelb-Weißen mussten sich am Freitagabend (18. Oktober) vor 6.279 Zuschauern im heimischen Ernst-Abbe-Sportfeld Hertha BSC II mit 0:2 (0:2) geschlagen geben. Damit zogen die Berliner einstweilen an Jena vorbei auf den zweiten Tabellenplatz.
Die clever agierenden Hauptstädter erwischten den FCC im ersten Durchgang gleich zweimal eiskalt im Konter. Doppelpacker Luca Wollschläger bescherte Jena die mittlerweile vierte Niederlage aus den letzten sechs Punktspielen.
Wollschläger schockt entblößte Jenaer
Herthas Zweitliga-Nachwuchs hatte den besseren Start in die Partie, Ensar Aksakals auch in der B-Note formidabler Fallrückzieher nach vorangegangener Ecke prüfte FCC-Keeper Marius Liesegang frühzeitig zum ersten Mal (5.). Doch die Gastgeber wurden in der Folge aktiver, druckvoller und erarbeiteten sich Chacen. Weil Erik Weinhauer nach Nils Butzens Flanke im Zentrum einen Moment zu lang zwischen Volleyrisiko und Annahme überlegte, versprang ihm der Ball (11.).
Kurz darauf war Hertha-Schlussmann Tim Goller bei Joel Richters Aufsetzer wach (13.), ehe ihn Hamza Muqaj aus der Drehung zur richtig guten Parade zwang (17.). Mitten in diese Drangphase hinein schlugen die Gäste ein erstes Mal zu. FCC-Linksverteidiger Paul Krämer verlor nach schlechtem Zuspiel unter Bedrängnis den Ball – Dion Ajvazi schickte daraufhin den in die entblößte Jenaer Hälfte durchgestarteten, aber mindestens Abseits verdächtigen Wollschläger, der im Strafraum erst noch Maxim Hessel auswackelte und dann auch Liesegang überwand (21.).
Luca Wollschläger avancierte mit zwei Toren zum Hertha-Matchwinner am Freitagabend in Jena.
Weinhauer und Richter überhastet
Weinhauer wiederum hätte umgehend egalisieren können, wenn nicht sogar müssen, als ihm der Ball im Berliner Strafraum vor die Füße fiel – aber was dem elfmaligen Torschützen in den ersten Saisonwochen noch traumwandlerisch leicht zuflog, scheint aktuell so anstrengend wie Intervallläufe in den Kernbergen. Weinhauer drosch überhastet in die Wolken (23.).
Nachdem Muqaj später erneut an Goller gescheitert war (33.), ging auch Richter die Selbstverständlichkeit flöten. Der Linksaußen semmelte Ken Gipsons punktgenaue Vorlage nach energischem Grundliniensolo freistehend drüber (40.). Und wie reagierte die Hertha? Mit der nächsten Überrumpelungsaktion! Lukas Michelbrink erspähte im perfekten Moment Wollschläger, der Butzen entwischte und den herrlichen Schnittstellenpass flach links vollendete (44.).
FC Carl Zeiss fällt zu wenig ein
Auch wenn Jena nach Wiederanpfiff noch einmal an den Ketten zog, so richtig in Verlegenheit sollten sie Rejhan Hasanovic' Elf nicht mehr bringen. Jedoch hatte Hertha-Sechser Bilal Hussein Glück, dass Weinhauer nach klarem Rempler im Strafraum oben blieb und knapp vorbeischoss, statt zu Boden zu gehen (62.). Die letzte aussichtsreiche Gelegenheit der glücklosen Hausherren schob Ted Tattermusch vorbei (82.). Zu diesem Zeitpunkt stand es aber nur nicht schon 0:3, weil Liesegang mit Glanztat gegen Ajvazi gerettet hatte (73.).
mhe