Biathlon | Weltcup Biathlon-Sprint der Männer in Oberhof auf Freitag verlegt
Das Wetter wirbelt den Zeitplan beim anstehenden Biathlon-Weltcup in Oberhof durcheinander. Grund sind die hohen Temperaturen und der anhaltende Regen der letzten Tage.
Das für Donnerstag (04.01.2023) geplante Sprint-Rennen der Männer beim Biathlon-Weltcup in Oberhof ist auf Freitag verlegt worden. Das teilten die Organisatoren am Mittwoch mit. Grund sind neben heftigen Sturmbögen die hohen Temperaturen und die anhaltenden Niederschläge der letzten Tage, wodurch die Strecke am Grenzadler aufgeweicht ist und nicht die gewünschte Präparierung aufweist.
Der Biathlon-Weltcup in Oberhof ist auch in diesem Jahr vom Wetter beeinträchtigt.
Oberhof hofft auf Wetterumschwung
In Oberhof sind bis einschließlich Sonntag insgesamt sechs Rennen angesetzt. Durch die Verlegung des Männer-Sprints soll nun Zeit gewonnen werden, da in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ein Wetterumschwung mit Minusgraden vorhergesagt ist. Der angekündigte Frost soll für die nötige Robustheit der Loipe sorgen.
Am Freitag werden die Männer nun ab 11:20 Uhr an den Start gehen, ehe die Frauen ab 14:25 Uhr planmäßig ihr Sprint-Rennen bestreiten. Am Samstag folgen dann die beiden Verfolgungsrennen und am Sonntag die beiden Staffeln.
Strecke wurde bereits geschont
Noch am Dienstag hatten die Veranstalter gehofft, den Zeitplan einhalten zu können. Die Organisatoren hatten auf die milden Temperaturen in Verbindung mit den erwarteten Niederschlägen reagiert und das Langlauftraining auf verkürzter Strecke stattfinden lassen, der Schießstand war gesperrt. Die betroffenen Streckenabschnitte wurden zudem geschont, indem der Einsatz von Pistenraupen zurückgefahren wurde. Weitere Trainingsmöglichkeiten wurden den Athleten in der Skihalle sowie in der Schießhalle angeboten.
"Wir stehen in enger Absprache mit der IBU (International Biathlon Union, Anm. d. Red.), haben das Wetter fest im Blick und entscheiden von Tag zu Tag über mögliche Anpassungen", hatte OK-Chef Bernd Wernicke nach der Streckenbesichtigung angekündigt. Die erste Anpassung musste nun bereits vorgenommen werden. Es ist nicht das erste Mal, dass das Wetter die Wettkämpfe in Oberhof beeinträchtigt. Vor allem Nebel und heftiger Wind sorgten in der Vergangenheit immer wieder für Änderungen im Programm. 2016 fiel sogar der gesamte Weltcup am Rennsteig aus.
DSV-Athleten starten stark in den Winter
Rein sportlich gilt es für die deutschen Biathletinnen und Biathleten, an ihren traumhaften Start in den Winter anzuknüpfen. Bei den Männern konnten Roman Rees, Philipp Nawrath und Benedikt Doll bereits drei Siege einfahren. Auch die Frauen überzeugten mit einigen Podestplätzen. Ein Großteil des DSV-Teams hat bereits die WM-Norm geknackt. Mit Rees, Nawrath und Franziska Preuß trugen zudem drei Deutsche schon das Gelbe Trikot.
Wir wollen möglichst konstant in jedem Rennen um die Spitzenplätze und um das Podium mitkämpfen. Felix Bitterling | DSV-Sportdirektor Biathlon
Beim letzten Weltcup in Lenzerheide musste die deutsche Mannschaft krankheitsbedingt etwas Federn lassen. In Oberhof kehren nun Roman Rees, Sophia Schneider und Hanna Kebinger in den Kader zurück. "Wir wollen möglichst konstant in jedem Rennen um die Spitzenplätze und um das Podium mitkämpfen", kündigte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling an. "Wir haben inzwischen genug Selbstvertrauen und wissen nicht nur, was wir können, sondern auch, woran wir noch gemeinsam als Team arbeiten müssen."
Heimspiele für Voigt und Horn
Vor allem für Vanessa Voigt und Philipp Horn werden die Rennen am Grenzadler besonders. Beide sind in Thüringen geboren und trainieren auch im Freistaat. "In Oberhof zu starten ist für mich natürlich immer etwas ganz Besonderes. Unter anderem hatte ich hier die erste Top-6-Platzierung meiner Weltcup-Karriere", blickte Horn voraus. "Ich mag die Strecke, und wahrscheinlich kenne ich den Schießstand mit am besten von allen. Zielsetzung ist deshalb ganz klar, so weiterzumachen wie vor Weihnachten."
Philipp Horn konnte zuletzt beim Weltcup in Lenzerheide mit zwei Top-10-Plätzen überzeugen.
Horn hatte sich erst zum Weltcup in Lenzerheide ins deutsche Weltcup-Team zurückgekämpft und überzeugte prompt als Vierter im Sprint sowie den Plätzen sieben und zwölf in der Verfolgung und im Massenstart.
Auch Voigt kann sich Hoffnung auf erneute Top-Platzierungen machen. Die 26-jährige WM-Zweite mit der Staffel wartet zwar nach wie vor auf ihren ersten Weltcupsieg, lief in diesem Winter aber schon dreimal auf das Podest. Im Gesamtweltcup, der von Französin Justine Braisaz-Bouchet angeführt wird, belegt Voigt einen starken achten Platz.
jsc