Fußball | Regionalliga Bewegende Chemie-Choreo überstrahlt müden Kick gegen Babelsberg
Chemie Leipzig hat es nach einer erschreckend schwachen Offensivleistung gegen Babelsberg verpasst, im Regionalliga-Mittelfeld Boden gut zu machen. Highlights der torlosen Begegnung waren eine bewegende Choreo für ein verstorbenes Mädchen sowie ein früher Lattenkracher für die Gäste.
Gänsehaut-Choreo der Leutzscher Anhänger
Die Chemie-Fans machten mit einem riesigen Disney-Banner auf die an Krebs viel zu früh aus dem Leben gerissene Charlotte aufmerksam. "Löwin Lotti" hieß es auf der bunten Fahne vor dem Block. Das kleine Mädchen aus Weißenfels hatte über vier Jahre gegen verschiedene Tumore gekämpft, starb im vergangenen Dezember kurz vor ihrem fünften Geburtstag. Sogar die Spieler schauten sichtlich bewegt in die Kurve, waren bewegt von der besonderen Atmosphäre.
Babelsberger Lattenkracher zum Auftakt
Sportlich gab es dagegen nur wenige Höhepunkte. Dafür einen gleich zu Beginn: Nach langem Einwurf verlängerte Babelsbergs Philipp Zeiger auf Paul Wegener, der die Kugel mit dem langen Bein an die Latte bugsierte (8.). Die Drangphase der Gäste dauerte aber nur noch kurz, ehe die Partie vollends verflachte.
Die BSG brachte nach vorn lange quasi gar nichts zustande. Der Spielaufbau wirkte oft schleppend, im vorderen Drittel gab es nur Fehlpässe. Kurz vor der Pause prallten Zeiger (Augenbrauen-Cut) und Florian Kirstein zusammen. Der Chemie-Stürmer bekam zunächst einen blauen Turban, blieb dann aber in der Halbzeit in der Kabine.
Hilßner verpasst Führung aus dem Nichts
Auch in der zweiten Hälfte änderte sich nicht viel. Erst in der 61. Minute hatte Marcel Hilßner, der diesmal für die Startelf den Vorzug vor Janik Mäder erhalten hatte, den ersten nennenswerten Abschluss. Sein Schuss von der halbrechten Strafraumkante drehte sich jedoch rechts am SVB-Tor vorbei.
Neun Minuten vor dem Ende hatte Gäste-Linksverteidiger Gordon Büch noch ein Solo zu bieten, scheiterte aber beim Konter an Chemie-Hüter Benjamin Bellot. So blieb es im mit 4.999 Zuschauern ausverkauften Alfred-Kunze-Sportpark bei der leistungsgerechten Nullnummer in einem zwar emotionalen, aber chancenmäßig doch sehr müden Kick. Nächste Woche steht für die Grün-Weißen das Stadtderby gegen Lok Leipzig an.