Die Dresdner Mannschaft feiert den Sieg vor ihren Fans im K-Block

3. Liga Aufstieg - Diese Gründe sprechen für Dynamo Dresden

Stand: 16.01.2025 12:45 Uhr

Dynamo Dresden geht als Spitzenreiter in die Rückrunde. Die SGD hat sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz, letzte Saison waren es zum gleichen Zeitpunkt sogar sieben – und trotzdem verpasste die SGD den Sprung in die 2. Bundesliga. SPORT IM OSTEN nennt Gründe, warum der Aufstieg diesmal klappt.

1. Lehren aus der letzten Saison

Der Fehler aus dem Vorjahr soll sich nicht wiederholen. In der letzten Saison war Dynamo zur Halbzeit Zweiter, hatte sieben Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz und verspielte den Aufstieg am Ende trotzdem noch. Keiner hatte das damals für möglich gehalten. Die bittere Erfahrung könnte jetzt Segen sein, denn diesmal wird sich wohl keiner auf die Schulter klopfen, ehe das Ziel erreicht ist. Die zweifellos gute Hinrunde wird nicht überbewertet. Dynamo ist sensibilisiert und dürfte die Sinne bis zum Ende schärfen.

2. Die Mannschaft funktioniert

Dynamo Dresden ist breit aufgestellt, viele Positionen sind doppelt gut besetzt. Dazu passt das Klima. "Die Stimmung ist richtig gut. Es packen alle an, alle haben Bock, alle geben Gas", sagt Youngster Tony Menzel SPORT IM OSTEN. Vor allem der Mix in der Mannschaft aus erfahrenen Spielern und eigenen Nachwuchsakteuren war in der Hinrunde ein Pfund und wirkte sich positiv aus. "Vielleicht ist es diese Homogenität, die uns dieses Jahr weiterbringt als letztes Jahr", schätzt Sport-Geschäftsführer Sport Thomas Brendel ein.

Tony Menzel (SGD): "Wir sind gut aufgestellt"

3. Dynamo trotzt Widrigkeiten

Dynamo ließ sich von Rückschlägen nicht umwerfen und zeigte Riesenmoral. Insgesamt holte die SGD zwölf Punkte (drei Siege und drei Unentschieden) nach Rückständen und traf häufig in der Nachspielzeit. Das ist nicht nur Glück, sondern vor allem Können und der Glaube an Punkte. Das 3:3 gegen Rot-Weiß Essen ist sinnbildlich für den Dynamo-Fleiß. Dreimal lag man hinten, dreimal kam man zurück. Dieses Spiel zeigte, wie intakt das Team ist. Zuvor hatte des nach dem 1:2 in der Liga gegen Borussia Dortmund II und dem Aus im Sachsenpokal gegen den Chemnitzer FC heftige Kritik geregnet. Dynamo schüttelte sich und trotzte den Widrigkeiten.

4. Die Jungen sind Leistungsträger

Jahrelang suchte man Eigengewächse im Profi-Team von Dynamo Dresden vergebens. In dieser Saison ist das anders. Tony Menzel (19) und Jonas Oehmichen (20) haben dem Sprung aus dem Nachwuchs geschafft und sind Leistungsträger im Drittliga-Team. Der Vorteil der Jungen: Ihr Leistungspotential wächst (meistens), während ältere Spieler das Limit erreicht haben.

Dass Menzel (4 Tore, 2 Vorlagen) genau wie Oehmichen (3 Tore, 1 Vorlage) waschechter Dresdner sind, rundet die Sache ab. Mit Paul Lehmann (20) und dem 17-jährigen Dmytro Bogdanov gehören zwei weitere Talente zum Kader. Das ist ein Zeichen für alle Nachwuchsspieler, aber auch für den Verein: Die Jungs aus der eigenen Kaderschmiede können den Sprung schaffen und identifizieren sich noch einmal mehr mit der SGD als Talente aus der Fremde.

2:1-Torjubel, Jubel bei Dresden

2:1-Torjubel, Jubel bei Dresden

5. Trainer Thomas Stamm

Trainer Thomas Stamm ist ein junger Trainer, aber nicht verbohrt, sondern flexibel. Als er merkte, dass das System, was er der Mannschaft im Spätsommer aufdrücken wollte, nicht funktionierte, kehrte er zur Viererkette zurück. Der 41-Jährige formte schon zu seiner Zeit in Freiburg Talente und schafft das nun auch in Elbflorenz. Er kennt die 3. Liga aus dem Effeff, trainierte im Breisgau aber nahezu unter Ausschluss der Öffentlichkeit. An den "Wind" in Dresden hat er sich schnell gewöhnt und sich als Trainer weiterentwickelt.

Und...

.... außerdem ist Dynamo endlich dran. Im Sommer jährt sich der Abstieg aus der 1. Bundesliga zum 30. Mal. Keiner im Umfeld der Schwarz-Gelben hatte damals geglaubt, dass der Weg zurück so steinig werden würde. Die Rückkehr in die 2. Bundesliga im Sommer 2025 wäre Balsam und ein feiner (Zwischen)-Schritt.

SpiO