Trainingszeit, Personal, Ungeschlagen-Serie Was Eintracht Frankfurt vor dem Mainz-Spiel Mut machen sollte
Zuletzt schwächelte Eintracht Frankfurt zwar, das Jahresabschluss-Spiel gegen Mainz 05 soll einem starken Halbjahr jedoch das passende Ende bringen - oder gibt's doch Bauchgrummeln unterm Weihnachtsbaum?
Lange Zeit galt der FSV Mainz 05 als Angstgegner, nicht unbedingt als einer, der Eintracht Frankfurt reihenweise Niederlagen, doch aber stets ungemütliche 90 Minuten bescherte. Hier ein sogenanntes Kampfspiel, dort ein mehr als unansehnlicher Kick, und am Ende oft genug ein Remis, das keinen so richtig weiterbrachte. Keine Frage, Duelle gegen den rheinhessischen Nachbaren waren eher nicht die Sache des hessischen Bundesligisten.
Mittlerweile hat sich das ein bisschen geändert: Die Eintracht ist seit acht Ligaspielen gegen die Nullfünfer ungeschlagen, die letzte Niederlage gab’s vor mehr als vier Jahren. In dieser Zeitspanne gewannen die Hessen immerhin viermal das direkte Duell, zuletzt Anfang des Jahres mit 1:0 im eigenen Stadion. Torschütze Mario Götze - im Nachsetzen per Kopf.
Eintracht hat gute Gründe zur Zuversicht
Überhaupt dürfte den ins Straucheln geratenen Hessen das Zahlenwerk frische Hoffnung für das Rhein-Main-Duell bringen. In diesem Jahr, das am Samstag (15.30 Uhr) gegen die Nullfünfer sein fußballerisches Ende finden wird, kassierten die Frankfurter im Waldstadion nur eine Bundesliga-Niederlage – im Mai gegen das damals schier unbezwingbare Leverkusen.
Zudem: Nach fast durchgehender Fußballspieler- und Reiserei hat die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller nach langer Zeit erstmals wieder ein volle Woche der Vorbereitung auf einen Gegner.
"Das tut uns sicher gut", mutmaßte Toppmöller schon im Anschluss an die 1:2-Niederlage von Leipzig, während der Frankfurter Sportdirektor Timmo Hardung sagte: "Wir haben mehr Zeit zum Vorbereiten, Regenerieren, ein bisschen Wunden lecken, was total wichtig sein wird, um sich gut auf Mainz vorzubereiten." Zudem steht Trainer Toppmöller fast der komplette Kader zur Verfügung. Einzig Ersatzverteidiger Aurèle Amenda fehlt sicher verletzt. Tuta, leicht angeschlagen, könnte dagegen eine Option sein.
Mainz kommt in Topform nach Frankfurt
Der FSV reist in Topform nach Frankfurt, hat nicht nur zuletzt den Bayern die erste Saison-Niederlage zugefügt, sondern vier der vergangenen fünf Partien für sich entschieden. Die Mainzer, aktuell Tabellensiebter, könnten sich mit einem Jahresabschluss-Sieg bis auf zwei Punkte an die Eintracht und damit die Champions-League-Ränge heranrobben.
"Es wird sicher kein perfektes Spiel werden", so Sportdirektor Hardung im vereinseigenen Podcast, "aber wir wollen noch einmal über uns hinauswachsen." Es werde wehtun, das Ziel jedoch sei ein lohnendes: mit einem guten Gefühl, sprich drei Punkten, die Weihnachtsferien zu begehen.
Denn mehr ist es in diesem Jahr ehrlicherweise nicht. Von einer Winterpause zu sprechen, würde der kurzen Zeit zum Durchatmen kaum gerecht. Bereits direkt nach dem Jahreswechsel müssen die Frankfurter Fußballer und Trainer und Sportchefs wieder zugegen sein im Stadtwald. Auf ein Trainingslager in der Fremde verzichten die Frankfurter bewusst, geht es doch schon am 11. Januar auf Sankt Pauli weiter. Im Januar folgen weitere fünf Begegnungen.
Ruhige Transferphase wird erwartet
Insofern mutet es zuträglich für die Eintracht an, dass die Sportliche Leitung eine vergleichsweise ruhige Transferphase erwartet, sich Sportvorstand Markus Krösche zwischen den Jahren sogar kurz die Skier unter die Füße schnallen kann. Zwar sprießen längst die Gerüchte aus allen noch so kleinen Löchern, Stammkräfte aber betreffen sie kaum. So könnte etwa der mittlerweile völlig chancenlose Junior Dina Ebimbe den Club im Winter verlassen, sollte er einen Arbeitgeber finden, der ihn für genügend Geld ablöst.
Auch könnte im Gegenzug ein Transfer getätigt werden von der Eintracht – der Augsburger Offensive Ruben Vargas wird gehandelt. Alles in allem wird sich die eingespielte Mannschaft im Januar aber nicht neu finden müssen. Vor einem Jahr war das anders, kamen damals potenzielle Stammspieler wie Sasa Kalajdzic, Donny van de Beek oder Hugo Ekitiké dazu. Dass Sportchef Krösche am Ende doch Vorgriffe für den Sommer tätigt, ist zudem nie ausgeschlossen. Vergangenen Januar zum Beispiel wurde Nathaniel Brown verpflichtet und an Nürnberg weiterverliehen.
"Brauchen von allen das absolute Maximum"
Doch zurück zum Spiel gegen Mainz. Denn es ist eines, das die Eintracht unbedingt für sich ziehen will, soll das erfolgreiche Halbjahr mit einem wohligen Gefühl und ohne Bauchgrummeln ob liegengelassener Chancen beendet werden. Es gilt daher, noch einmal alles rauszuhauen. "Körperliche Müdigkeit ist kein Thema", stellte Hardung klar, "am Ende ist es die mentale Komponente." Entsprechend forderte der Sportdirektor: "Wir brauchen von allen das absolute Maximum."