Gewitter, Starkregen und Hagel Unwettergefahr für Hessen: EM-Fanmeile in Frankfurt bleibt geöffnet
Schwere Unwetter zogen am Dienstag über Deutschland hinweg und hinterließen auch in Teilen Hessens Spuren. Die größten Befürchtungen haben sich bislang aber nicht bewahrheitet. Auf der Frankfurter Fanmeile konnte nach einigem Zittern gefeiert werden.
Tausende Fußballfans haben am Dienstag die EM-Spiele zwischen der Türkei und Georgien (18 Uhr) sowie Portugal und Tschechien (21 Uhr) auf der Frankfurter Fanmeile verfolgt. Dass die Fanmeile trotz der angekündigten Unwetter geöffnet wird, hatte die Stadt am späten Nachmittag beschlossen, wie sie dem hr auf Nachfrage mitteilte.
Die Übertragung der Spiele an der Mainufer-Promenade stand wegen der Unwetter, die am Dienstag über Deutschland hinwegzogen, lange Zeit auf der Kippe. Doch am frühen Abend herrschte ganz EM-typisch eitel Sonnenschein in Frankfurt.
Anders sah das beispielsweise in Nordrhein-Westfalen aus. Dort wurden vorsorglich alle Fanzones am Dienstag geschlossen, ebenso die Fanmeilen in Berlin. Das teilten die jeweiligen Veranstalter mit Verweis auf die Unwetterlage am Dienstag mit.
Dächer in Kirtorf abgedeckt
Hessen blieb bis zum frühen Abend weitestgehend von den Unwettern verschont. Für die Kreise Vogelsberg, Hersfeld-Rotenburg, Schwalm-Eder und Werra-Meißner gab es am Nachmittag zwar zwischenzeitlich Unwetterwarnungen. Ein Blick aufs hr-Regenradar zeigte aber, dass die größte Unwettergefahr im Nordosten über Hessen hinwegzog.
Spuren hat das Unwetter dennoch hinterlassen. In Kirtorf (Vogelsberg) wurden Dachziegel von mehreren Häusern geweht und Bäume entwurzelt. Anwohner berichteten laut Osthessen-News, das Unwetter sei "kurz und sehr heftig" über ihre Häuser hinweggefegt. Bürgermeister Andreas Fey sagte, die Feuerwehr sei im Dauereinsatz, um die Schäden zu beheben. 24 Einsatzstellen gab es demnach bis zum frühen Abend im Stadtteil Arnshain, der am stärksten betroffen war. Dort sei wegen Schäden an Leitungen auch zwischenzeitlich der Strom abgestellt worden.
Spuren des Sturms in Kirtorf-Arnshain (Vogelsberg).
In Homberg (Ohm) im Vogelsberg tobte der Sturm ebenfalls. Dort wurden nach Angaben der hr-Wetterredaktion gegen 14 Uhr orkanartige Böen mit einer Geschwindigkeit von 110 Kilometern pro Stunde gemessen.
Lokale Unwetter bis in die Nacht möglich
Bis in den späten Abend und in die Nacht hinein kann es laut den Prognosen der hr-Wetterredaktion lokal zu Unwettern kommen. Das trifft auf alle Landkreise in Hessen zu. "Kleine Zellen können kurzfristig entstehen und räumlich sehr begrenzt auftreten", sagt Staeger.
Der Deutsche Wetterdienst hat fast für das ganze Land Vorwarnungen zu möglichen schweren Gewittern in Verbindung mit Hagel veröffentlicht.
Die Hagelkörner können bis zu drei oder örtlich sogar fünf Zentimeter groß sein, von ihnen geht den Meteorologen zufolge die größte Gefahr aus. Der Starkregen kann sich demnach auf bis zu 25 oder örtlich 40 Liter pro Quadratmeter steigern. Auch Tornados seien nicht ausgeschlossen.