Winter-Trainingslager Eintracht Frankfurt - so läuft die Dubai-Reise ab
Eintracht Frankfurt bereitet sich in Dubai auf die Rückrunde in der Fußball-Bundesliga vor. Gegen wen wird getestet? Wo liegen die Schwerpunkte? Und wer ist alles dabei? Ein Überblick.
Eintracht Frankfurt reist mit großen Zielen vom 4. bis 14. Januar ins Trainingslager nach Dubai. Der Tanz auf drei Hochzeiten soll in der Rückrunde erfolgreich fortgesetzt werden. Top vier in der Bundesliga, Champions-League- und DFB-Pokal-Achtelfinale lautet die bisherige Ausbeute. Um alle Ziele zu erreichen, lässt Trainer Oliver Glasner seine Profis in den kommenden zehn Tagen ordentlich schwitzen.
Wie viele Profis sind dabei?
Eintracht-Trainer Oliver Glasner nimmt 28 Spieler mit nach Dubai. Aus dem zweiten Mannschaft sind Ignacio Ferri Juliá - kurz Nacho Ferri - und Mehdi Loune dabei. Mit Paxten Aaronson und Torhüter Simon Simoni gehören zwei Winter-Neuzugänge erstmals zur Reisetruppe der Hessen. Glasner hat somit fast alle Profis dabei, auch die WM-Fahrer haben ihren Urlaub beendet.
Wer fehlt bei der Eintracht?
Verletzungsbedingt muss nur Marcel Wenig aussetzen. Der 18-Jährige erlitt Ende November einen Mittelfußbruch und kämpft sich in der Reha zurück. Jérôme Onguéné hingegen steht kurz vor einer Leihe, er wechselt wohl nach Salzburg. "Jérôme hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Für ihn ist es deshalb wichtig, dass er Spielpraxis erhält und in seinen Rhythmus kommt", begründete Glasner diesen Schritt.
Gegen wen testet die Eintracht?
Die Frankfurter werden sich in Dubai zweimal mit anderen Mannschaften messen. Zunächst kommt es am Samstag zum Bundesliga-Duell gegen RB Leipzig, zum Abschluss des Trainingslagers messen sich die Hessen mit dem polnischen Vertreter Lech Posen (Freitag, 13.1./10 Uhr). "Ein großes Thema waren die Testspielgegner. Es ist nicht so einfach, weil alle Ligen rundherum schon spielen. Es sind zwei Gegner, die in der Conference und Champions League spielen", sagte Glasner über die Gründe.
Was sagt Glasner zur Kritik am Trainingslagerort?
Gerade nach der WM 2022 war bei Teilen der Eintracht-Fans das Entsetzen über die Auswahl des Trainingslagerortes Dubai groß. Glasner argumentierte mit Blick auf die Bedingungen in der Wüste: "Wenn mir jemand garantiert hätte, dass wir hier jeden Tag 18 Grad haben, wären wir auch in Frankfurt geblieben. In Dubai haben wir de facto eine Wettergarantie und beste Voraussetzungen." Der Nad al Sheba Sport Complex hat dabei allerbeste Referenzen, wurde in der Vergangenheit schon von Topteams wie dem FC Liverpool, Manchester United oder Arsenal aufgesucht.
Wo liegen die Trainingsschwerpunkte?
Prinzipiell will Glasner beim Training stets alle Bereiche abdecken. Dennoch liegt ein Hauptaugenmerk auf der Defensive: "Ich habe schon häufiger gesagt, dass wir die Anzahl der Gegentore reduzieren wollen. Standards in der Defensive sind deshalb ein Thema. Wir haben 40 Prozent unserer Gegentore nach Standards bekommen." Zudem müsse die Offensive ins Laufen gebracht werden: "Es ist unüblich, dass wir sieben Wochen nicht zusammen waren. Die Nationalspieler waren weg. Das müssen wir jetzt wieder aktivieren."
Was sind die Ziele der Eintracht?
Sportvorstand Markus Krösche formulierte die Anspruche im vereinseigenen Interview deutlich: "Was geschehen ist, ist Geschichte. Es ist vorbei und wir müssen jetzt sehen, dass wir uns auf das konzentrieren, was kommt." Er forderte: "Wir müssen weiter hungrig sein." Glasner hat mit dieser offensiven Denke keine Probleme: "Das, was wir beeinflussen können, ist nicht mehr die Vergangenheit, sondern die Zukunft. Mein Ziel lautet immer, dass wir einen Schritt nach vorne kommen und uns nicht auf dem ausruhen, was war." Es klingt angesichts der Ausgangslage - Tabellenrang vier, Überwintern in Pokal und Champions League - fast wie eine Drohung in Richtung Konkurrenz.
Wie geht der Klub mit den vielen Gerüchten um?
Der FC Bayern fragte offenbar bei Kevin Trapp an, Manchester United streckte die Fühler nach Randal Kolo Muani aus, Jesper Lindström wird bereits in England gehandelt. Die Gerüchteküche rund um die Frankfurter brodelt unentwegt. Glasner lächelt diese weg, bleibt entspannt: "Wenn ich mich über alles, was ich mitbekomme, ärgern würde, dann wäre ich ganz schlecht drauf. Das bin ich nicht. Ich schlafe ruhig, weil mir die Jungs signalisieren, dass sie die Rückrunde mit uns spielen wollen." Natürlich könne immer etwas "Außergewöhnliches" passieren, doch davon geht bei den Frankfurtern aktuell niemand aus.
Hält Glasner an der Dreierkette fest?
Mit der Rückkehr von Aurelio Buta, Makoto Hasebe, Christopher Lenz und Almamy Touré hat Glasner deutlich mehr Optionen. Studiert er die Viererkette ein und rückt vom 3-4-3 wieder ab? Es gehe ihm um Prinzipien und Variabilität während der Spiele. Grundsätzlich sieht Glasner allerdings keinen Veränderungsbedarf: "Die Mannschaft fühlt sich wohl und war erfolgreich. Ich sehe deshalb keinen Grund, alles über den Haufen zu werfen."