Hausdurchsuchungen nach Selbstanzeige Razzia wegen schwarzer Kasse bei der Tennis-Abteilung von Eintracht Frankfurt
In der Tennis-Abteilung von Eintracht Frankfurt soll es eine schwarze Kasse gegeben haben. Die Staatsanwaltschaft durchsuchte daher insgesamt fünf Objekte in Frankfurt und Wiesbaden. Die Anzeige kam von der Eintracht selbst.
Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat Räumlichkeiten von Eintracht Frankfurt durchsuchen lassen - wegen des Verdachts der Untreue und Bestechlichkeit zum Nachteil des Vereins. Dies teilte die Behörde mit. Hintergrund der Ermittlungen sei eine Selbstanzeige des Vereinspräsidiums, dort gab es den Hinweis zu einer schwarzen Kasse innerhalb der Tennisabteilung.
Wie der Verein in einer Mitteilung erklärte, hatten sich einzelne Mitglieder des ehrenamtlichen Abteilungsvorstands sowie angestellte Mitarbeiter der Tennisabteilung Ende Februar 2024 wegen Unregelmäßigkeiten an das Präsidium gewandt, das daraufhin "die im Raum stehenden Sachverhalte" überprüfen ließ. Im März 2024 zeigte der Verein die Vorgänge dann selbst bei den zuständigen Behörden an.
Bußgeldverfahren gegen Eintracht eingeleitet
Die sechs Beschuldigten sollen über einen Zeitraum von sieben Jahren einen geheimen Sonderfonds mit einem jährlichen Volumen von etwa 25.000 Euro außerhalb der regulären Buchführung verwaltet haben. Über die Gelder sollen sie zwar regelmäßig im Interesse des Vereins, aber nach ihrem eigenen Ermessen verfügt haben.
Bei dem Ermittlungsverfahren habe die Staatsanwaltschaft zusammen mit dem Polizeipräsidium insgesamt fünf Objekte im Stadtgebiet Frankfurt und ein Objekt in Wiesbaden durchsucht. Insgesamt 15 Einsatzkräfte sollen daran beteiligt gewesen sein. Der Verein habe umfassend kooperiert. Die Staatsanwaltschaft hat zudem ein Bußgeldverfahren gegen die Eintracht wegen fehlender Compliance-Strukturen eingeleitet.
Die Tennisabteilung der Eintracht ist eine von rund 20 Abteilungen des Vereins. Sie zählt rund 1000 aktive Spielerinnen und Spieler in knapp 60 Mannschaften.