Keine eindeutigen Hinweise Mordermittlungen im Fall von Ex-Eintracht-Präsident Rolf Heller eingestellt
Wurde Rolf Heller, der frühere Präsident von Eintracht Frankfurt, ermordet? Dieser Frage ist die Staatsanwaltschaft Erfurt nachgegangen - und hat nun das Verfahren gegen seine Witwe und deren Tochter eingestellt.
Fast zwei Jahre nach dem Tod des früheren Eintracht-Präsidenten Rolf Heller hat die Staatsanwaltschaft Erfurt das Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf ein Tötungsverbrechen eingestellt. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Montag dem hr. Demnach besteht gegen zwei enge Angehörige Hellers kein hinreichender Tatverdacht mehr. Bei den Angehörigen handelt es sich nach hr-Informationen um die letzte Ehefrau Hellers und deren Tochter.
Gegen die beiden Frauen war ermittelt worden, weil Verwandte Hellers Zweifel an einem natürlichen Tod geäußert hatten. Auch Rechtsmediziner sprachen zunächst von möglichem Fremdverschulden. Doch laut Staatsanwaltschaft war das nicht nachweisbar. Auch ein Schriftgutachten brachte keine eindeutigen Hinweise.
Auch Verdacht der Urkundenfälschung nicht erhärtet
Heller war am 23. Oktober 2022 gestorben. Weil er zuletzt in Weimar lebte, war die Staatsanwaltschaft Erfurt für den Fall zuständig.
Kurz vor dem Tod des früheren Eintracht-Präsidenten war ein neues Testament erstellt worden. In der Nacht seines Todes hielten sich die beiden Beschuldigten in seinem Krankenzimmer in einem Thüringer Krankenhaus auf, wie die Staatsanwaltschaft dem hr sagte.
Doch ein Tötungsdelikt sei nicht nachweisbar, auch der Verdacht der Urkundenfälschung habe sich nicht erhärten lassen. Die Beschuldigten haben sich zu den Vorwürfen nie geäußert.
Auf Anfrage hatte ein Anwalt der Witwe vor zwei Jahren aber betont, seine Mandantin habe ihren Mann über alles geliebt und ihn nicht umgebracht.
Eintracht ausgeladen bei Trauerfeier
Auf der Gedenkfeier für Heller hatte sein Nachfolger Peter Fischer - inzwischen ebenfalls Ex-Eintracht-Präsident - erwähnt, dass der Verein bei der Trauerfeier auf dem Hauptfriedhof in Weimar im November 2022 ausgeladen worden war. Außerdem seien die Söhne des Verstorbenen beleidigt worden. Die Eintracht verabschiedete sich deshalb mit einer eigenen Veranstaltung von Heller. 150 Weggefährten, Freunde und Mitglieder kamen - fast das komplette Präsidium sowie viele ehemalige Spieler.
Rolf Heller war für Eintracht Frankfurt mehr als zwei Jahrzehnte lang in verschiedenen Funktionen tätig. Kurz nach dem ersten Bundesliga-Abstieg des Vereins im Jahr 1996 übernahm er das Amt des Präsidenten, vier Jahre später löste ihn Peter Fischer ab. In der Nacht auf den 23. Oktober 2022 starb er in seiner Wahlheimat Weimar im Alter von 78 Jahren.
Redaktion: Antje Buchholz