Jasmin Camdzic von der HSG Wetzlar.

HSG Wetzlar vor der Rückrunde HSG Wetzlar vor der Rückrunde: "Wir brauchten einen neuen Impuls"

Stand: 07.02.2025 07:11 Uhr

Nach der WM ist vor der Rückrunde in der Liga: Am Wochenende startet die Handball-Bundesliga in die zweite Saisonhälfte. Wir haben Jasmin Camdzic, den sportlichen Leiter der HSG Wetzlar, zum Personal und zu den Zielen befragt.

Vor dem Start der Rückrunde in der Handball-Bundesliga haben wir den Verantwortlichen der hessischen Klubs Fragen zu vier Themen gestellt, unter anderem zur WM und zum Personal. Im ersten Teil antwortete Melsungens Sportvorstand Michael Allendorf. Lesen Sie hier nun Teil zwei: Fragen an Wetzlars Sportlichen Leiter Jasmin Camdzic.

HSG Wetzlar

Tabellenplatz 13, 12:22 Punkte, Auftakt-Programm: 9. Februar Bietigheim (A), 16. Februar Kiel (H), 22. Februar Hannover (A)

hessenschau.de: Welche Trends haben Sie bei der abgelaufenen WM gesehen und wie die deutsche Mannschaft?

Jasmin Camdzic: Die Dominanz von Dänemark war beeindruckend, aber letztlich keine Überraschung. Sie haben derzeit einfach eine Ausnahmestellung und machen es überragend. Sehr positiv bewerte ich, dass Portugal erstmals in der Weltspitze angekommen ist und die Kroaten dort zurück sind. Es tut dem Handball sehr gut, wenn nicht immer die gleichen Teams um die Medaillen spielen. Die Franzosen schwächeln etwas. Die deutsche Mannschaft hat leider die Leistungen von Olympia nicht bestätigen können. Deswegen kann man nicht zufrieden sein. In der Mannschaft steckt mehr Qualität, als sie es gezeigt hat.

hessenschau.de: Wie verlief die Vorbereitung der HSG und wie sieht es beim Personal aus?

Camdzic: Die Vorbereitung verlief gut. Dadurch, dass wir nur drei Spieler bei der WM hatten, konnten wir ordentlich trainieren und uns auf die Rückrunde vorbereiten. In den Testspielen gegen Hüttenberg und Ferndorf waren wir voll gefordert und konnten Stress-Situationen gut simulieren. Ein Schwerpunkt in der Vorbereitung war, den einen oder anderen Spieler weiter zu integrieren, um für die kommenden Monate die nötige Breite im Kader zu haben. Das wird noch wichtig werden. Was die personelle Situation angeht, so sind wir froh, dass Philipp Ahouansou nach seiner Verletzungspause wieder voll trainieren konnte. Deswegen mussten wir auch nicht mehr auf dem Transfermarkt tätig werden. Grundsätzlich haben wir volles Vertrauen in die Spieler, weil die Entwicklung ab November wirklich sehr positiv war.

hessenschau.de: Warum haben Sie sich für ein Ende der Zusammenarbeit mit Frank Carstens zum Saisonende entschieden und besteht die Gefahr einer "lame duck"-Situation?

Camdzic: Wir hatten uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Nach einer intensiven Analyse sind wir aber zum Entschluss gekommen, dass wir angesichts der künftigen Anforderungen und Herausforderungen, die wir für die HSG Wetzlar definiert haben, ab Sommer einen neuen Impuls auf der Trainerbank setzen wollen. Frank ist ein sehr professioneller Trainer, der nichts anderes kennt, als alles dafür zu tun, um mit seiner Mannschaft Erfolg zu haben. Deswegen sehe ich die Gefahr einer "lame duck"-Situation nicht.

hessenschau.de: Wo landet die HSG am Ende der Saison und wer wird Meister?

Camdzic: Unser erstes Ziel ist immer, den Klassenerhalt zu erreichen. Das wollen wir so früh wie möglich schaffen. Dafür ist es wichtig, dass uns ein guter Start in die Rückrunde glückt. Bei der Meisterfrage bin ich zwiegespalten. Natürlich würde ich es der MT Melsungen als hessischem Klub wünschen, dass sie es schaffen. Je länger ich aber nachdenke, desto eher komme ich zu der Überzeugung, dass am Ende wieder der SC Magdeburg auf Platz eins steht.