Ohne Sprints, ohne Torwart Gehfußball boomt in ganz Hessen
Beim Gehfußball geht alles ein wenig gemütlicher zu, Sprint gibt's keine, lange, hohe Bälle auch nicht. Und das kommt an. In ganz Hessen gibt es immer mehr Vereine, die dem langsamen Spiel fröhnen.
Es zwickt hier und da immer mal wieder? Sprints sind keine eine gute Idee mehr? Bock auf Fußball ist aber weiterhin vorhanden? Dann könnte auch für Sie Gehfußball eine nette Alternative sein. Die Sportart, die 2011 in England erfunden wurde, boomt aktuell in Hessen, überall entstehen neue Vereine. Man könnte sagen: Es läuft! Oder halt eben nicht.
Denn eines ist beim Gehfußball strikt verboten: laufen, sprinten, rennen. Ein Fuß muss immer auf dem Boden bleiben. Es geht alles deutlich gemütlicher zu als beim normalen Spiel. Außerdem auf der Verbotsliste: hohe Pässe (höchstens einen Meter), Kopfbälle, Grätschen und generell Körperkontakt. Bloß nichts mehr riskieren im Alter. Verletzungen sollen tunlichst vermieden werden. Außerdem wird ohne Torwart gespielt.
Keine Lust auf Walking? Ab zum Gehfußball!
Und das alles kommt extrem gut an. "Gehfußball ist für viele eine tolle Alternative, besonders für ältere Menschen, die weiter einen Ball am Fuß haben wollen," erklärt Werner Abraham vom Verbandsausschuss für Freizeit- und Breitensport des Hessischen Fußball-Verbandes (HFV). Wer sich noch bewegen möchte, aber wenig Lust auf Walking oder anderes hat, hat beim Gehfußball wenigstens weiter den Ball am Fuß.
Kein Wunder also, dass immer mehr Menschen auf die Fußballplätze pilgern und im Gehen spielen. "Seit 2021 gibt es 65 Vereine in Hessen"; berichtet Abraham nicht ohne Stolz. Dabei soll es aber nicht bleiben. "Unsere Idee ist, dass die Vereine sich austauschen, um Freundschaftsspiele oder Turniere auszumachen", erklärt er.
Bald von den Krankenkassen subventioniert?
Neben mehr Spielen und mehr Spielern hofft der HFV auch noch auf etwas anderes. Denn geht es nach dem Verband, soll Gehfußball bald als Gesundheitssport anerkannt werden. Dann könnte die neue Sportart auch von den Krankenkassen subventioniert werden. Das dürfte für viele ältere Semester noch ein Grund mehr sein, es einmal mit dem Fußball im Gehen auszuprobieren.