Durch Last-Minute-Treffer Durch Last-Minute-Treffer: Erfolgsserie von Darmstadt 98 ist gerissen
Alles sah nach einem Unentschieden im Zweitliga-Spitzenspiel aus, doch durch einen Treffer kurz vor Abpfiff gehen die Darmstädter in Heidenheim als Verlierer vom Platz. Damit schmilzt der Vorsprung im Kampf um den Aufstieg.
Die Siegesserie von Darmstadt 98 ist gerissen. Nach 21 Spielen ohne Niederlage verloren die Südhessen am Samstagabend mit 0:1 (0:0) beim 1. FC Heidenheim. Jan-Niklas Beste erzielte in der 89. Minute den entscheidenden Treffer und sorgte dafür, dass es im Kampf um den Aufstieg wieder spannender wird. Denn mit dem Sieg kommt der Tabellendritte aus Heidenheim auf drei Punkte ran. Der Hamburger SV liegt noch einen Zähler hinter den Lilien.
Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht vertraute beim Spitzenspiel auf die gleiche Startelf wie beim 1:1-Unentschieden in der Vorwoche gegen den HSV. Stürmer Oscar Vilhelmsson stand wegen Leistenproblemen gar nicht erst im Kader, auch Braydon Manu fehlte erneut.
Tietz mit Volley aus 30 Metern
Das Topspiel der zweiten Liga wurde schnell seinem Ruf gerecht und so dauerte es keine zwei Minuten, bis das erste Mal ein lautes Raunen durch die Arena ging: Nach einem Fehler im Spielaufbau der Heidenheimer bekam Phillip Tietz den Ball vor die Füße. Dieser zog sofort per Volley aus 30 Metern ab, doch Kevin Müller war auf dem Posten im Tor der Gastgeber und verhinderte die frühe Darmstädter Führung.
Noch lauter wurde es dann in der 21. Minute - allerdings durch eine Chance auf der Gegenseite: Nach einer Ecke der Heidenheimer konnte Marcel Schuhen den Ball nur mit den Fäusten klären. Patrick Mainka stieg im Sechzehner am höchsten, doch der Ball knallte gerade noch so an die Latte. Zum Glück für die Lilien, denn bis zu dieser Gelegenheit hatten sie wenig zugelassen.
Darmstädter Fans jubeln - allerdings nur kurz
Im Spiel nach vorne dann der Darmstädter Durchschlag: Nach einer starken Flanke von Fabian Holland köpfte Tietz den Ball aus sieben Metern ins Tor (31.). Doch der Torschrei im Stadion hielt nur wenige Sekunden an - der Linienrichter hatte die Fahne gehoben, weil Tietz knapp im Abseits stand.
Bis auf die drei genannten Möglichkeiten war es in der ersten Halbzeit kein Chancenfestival, weil die Abwehrketten beider Mannschaften gut standen. So ging es zwar ohne Tore in die Pause, aber mit der Erkenntnis, dass der Heidenheimer Tim Kleindienst, der aktuelle Toptorschütze der 2. Liga, offenbar doch zu bremsen ist. Lieberknecht hatte noch vor der Partie vor ihm gewarnt, jedoch seine Defensive auch sichtbar gut auf ihn eingestellt.
Schuhen hält zwischenzeitliches Unentschieden
Direkt mit Wiederbeginn erhöhten beide Mannschaften den Druck aufs jeweils gegnerische Tor deutlich und so kam es schnell zur ersten großen Tormöglichkeit: Heidenheims Jonas Föhrenbach flankte von links in den Strafraum, dort kam Jan Schöppner frei an den Ball, doch Schuhen machte sich ganz lang und konnte den Kopfballaufsetzer gerade noch so parieren (51.).
Nach dieser Aktion verdichteten die Abwehrketten die Räume auf beiden Seiten wieder. Dabei erinnerte das Spiel stark an die erste Hälfte: viele harte Zweikämpfe, viel Intensität, aber wenig Tormöglichkeiten. Auch die Einwechslung (59.) von Darmstadts Filip Stojilkovic, der in der Vorwoche gegen den HSV noch das Joker-Tor erzielte, belebte das Darmstädter Angriffsspiel kaum.
Last-Minute-Treffer für Heidenheim
Kurz vor Schluss dann die Entscheidung zu Gunsten der Heidenheimer: Stefan Schimmer spielte den perfekten Pass durch die Gasse auf seinen Mitspieler Beste. Der nutzte die Gelegenheit eiskalt und schob den Ball freistehend vor Schuhen zum 1:0-Siegtreffer ein. Kurz darauf sah Dzenis Burnic im Trikot der Heidenheimer zwar noch die gelb-rote Karte (90), eine gute Gelegenheit ergab sich für die Südhessen allerdings nicht mehr.
Durch diese Niederlage bleibt Darmstadt zwar an der Tabellenspitze der zweiten Liga. Weil aber auch Verfolger Hamburg dreifach punktete, ist der Abstand deutlich kleiner geworden. Am kommenden Samstag (13 Uhr) haben die Lilien bei den abstiegsbedrohten Bielefeldern die Chance, den Abstand wieder auszubauen.
Heidenheim: Müller - Busch, Siersleben, Föhrenbach, Maloney - Mainka, Thomalla (32. Schimmer), Pick (56. Sessa), Schöppner (56. Burnic) – Kleindienst, Beste (90. Theuerkauf)
Darmstadt: Schuhen – Riedel, Zimmermann, Isherwood – Karic, Schnellhardt (90. Gjasula), Holland, Ronstadt (59. Bennetts) – Mehlem (78. Warming), Honsak (59. Stojilkovic) - Tietz
Tore: 1:0 Beste (89.)
Gelbe Karten: Mainka, Burnic / Mehlem
Gelb-Rote Karte: Burnic (90.)
Schiedsrichter: Robert Schröder
Zuschauer: 12.212