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BR24 Sport Vor Sechs-Punkte-Spiel: TSV 1860 von eigener Reserve blamiert
Der Trainereffekt beim TSV 1860 München scheint nach nur fünf Spielen schon wieder verpufft zu sein. Nun setzte es eine peinliche Trainings-Niederlage gegen die eigene zweite Mannschaft. Und das wenige Tage vor dem wichtigen Spiel bei Hannover 96 II.
Jetzt wird die Luft richtig dünn für den TSV 1860 München. Auf die Abstiegszone haben die Löwen gerade mal noch einen Punkt Vorsprung. Am Samstag (Anstoß: 14 Uhr/Liveticker im BR24Sport Livecenter) steht das Kellerduell beim Tabellenvorletzten Hannover 96 II an. Ein Sieg in diesem "Sechs-Punkte-Spiel" ist nach zwei Niederlagen in Serie fast schon Pflicht für die Blauen. Angesichts dieser wegweisenden Partie ist die Klatsche, die sich das Team von Patrick Glöckner leistete, besonders bitter: Am Mittwoch blamierten sich die Löwen sogar gegen die eigene Reserve.
2 x 25 Minuten standen gegen den Tabellenführer der fünftklassigen Bayernliga Süd auf dem Programm. Die Profis verloren 0:1. Und das nicht etwa mit der zweiten Garde. Lediglich vier Stammspieler fehlten bei dem Test, ansonsten kamen alle Profis je eine Hälfte lang zum Einsatz.
1860-Blamage kommt zur Unzeit
Anstatt sich vor der so wichtigen Drittligapartie in Hannover also Selbstvertrauen zu holen, leistete sich die Mannschaft von Trainer Patrick Glöckner eine veritable Blamage. Keine guten Aussichten für die nahe sportliche Zukunft der Löwen.
Bei denen war es nach dem Trainerwechsel (Glöckner kam Mitte Januar für den beurlaubten Argirios Giannikis) zunächst noch bergauf gegangen: Einem 1:1 gegen den VfB Stuttgart II bei Glöckners Debüt folgten ein überraschender 2:1-Auswärtssieg bei Viktoria Köln sowie ein achtbares 1:1 zu Hause gegen den FC Ingolstadt. Doch danach riss der Faden wieder: Sowohl beim 2:5 in Dresden als auch beim 0:3 im Grünwalder Stadion gegen Bielefeld waren die Sechziger chancenlos und nicht mehr als Kanonenfutter.
Trainer Patrick Glöckner: "Kein Sprint, sondern ein Marathon"
Der Absturz auf Tabellenplatz 16 war die Folge, zumal bei den in der Hinrunde schwächelnden Teams aus Osnabrück und Essen der Trainerwechsel fruchtete und diese Mannschaften zuletzt regelmäßig punkteten und an den Löwen vorbeizogen. Glöckner lässt sich davon noch nicht beunruhigen. Er sagt: "Wir wussten von Anfang an, dass das kein Sprint wird, sondern ein Marathon."
Am Kader kann es laut vieler Experten nicht liegen, denn der sollte drittligatauglich sein, vielleicht sogar das Potenzial haben, im oberen Tabellendrittel mitzuspielen.
Alarmierende Heimschwäche
Doch irgendetwas scheint nicht zu stimmen, auf Giesings Höhen. Gerade bei Heimspielen agieren die 1860-Profis fahrig und ohne Selbstvertrauen (Platz 20 in der Heimtabelle!). Und das, obwohl das Stadion regelmäßig ausverkauft ist und die Fans die Mannschaft gewohnt lautstark unterstützen.
Was könnte also dann der Grund sein? Zuletzt gab es wieder Diskussionen um das Präsidentenamt - Gernot Mang soll den umstrittenen, noch amtierenden Robert Reisinger Anfang Juli ablösen. Im Hintergrund schießt auch Investor Hasan Ismaik weiter gegen den Klub und seine Strukturen. Ex-Coach Michael Köllner vermisst Identität und Gemeinsamkeit im Verein, wie er kürzlich in "Blickpunkt Sport" sagte.
Vereinsquerelen ein Alibi für die 1860-Profis?
Ein Alibi für die Profis? Kapitän Jesper Verlaat, Innenverteidiger und mit 220 Drittligaeinsätzen einer der erfahrensten Profis in den Reihen der Löwen, verneint dies regelmäßig. Und Neuzugänge wie Maximilian Wolfram, Tim Danhof oder René Vollath sind noch gar nicht lange genug im Verein, um sich von solchen Diskussionen durcheinander bringen zu lassen, sollte man meinen.
Egal woran es gerade hängt: Die Mannschaft muss sich ab sofort am Riemen reißen und den Bock umstoßen, wie es so schön heißt. Am besten schon am Samstag in Hannover. Auch wenn ein 0:1 gegen die eigene Reserve nun wahrlich keinen Mut macht.
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Quelle: BR24Sport im Radio 26.02.2025 - 14:55 Uhr