"Pizza & Pommes" mit Jonas Deichmann (l.)

BR24 Sport Triathlet Deichmann: "Ein Abenteuer muss keine Weltreise sein"

Stand: 20.11.2024 11:47 Uhr

Der Marathon-Triathlet Jonas Deichmann ist ein Abenteurer. Zuletzt absolvierte er 120 Ironmans an 120 Tagen hintereinander. In der neuen Folge des BR24Sport-Podcasts "Pizza & Pommes" spricht der Extremsportler über die Faszination Abenteuer.

Von BR24Sport

Er ist um die Welt geschwommen, geradelt und gelaufen. Und hat zuletzt 120 Ironmans an 120 Tagen hintereinander absolviert: Extremsportler Jonas Deichmann. Zu Gast bei Felix Neureuther und Philipp Nagel im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" berichtet er über die Qualen und innerlichen Kämpfe während der 120 Tage. Er erzählt aber auch, dass man im Alltag und vor der eigenen Haustüre Abenteuer erleben kann.

Abenteuer im Alltag? Einfach mal in den Wald!

Der 120-Tage-Ironman war nicht nur für Jonas Deichmann ein Abenteuer, sondern auch für viele Freizeitsportler, die sich ihm (zeitweise) anschlossen. So ein "Abenteuer im Alltag" könne aber jeder erleben: "Ein Abenteuer muss keine Weltreise sein. Ein Abenteuer kann auch vor der Haustür sein. Was für mich immer gegeben sein muss: Ein Abenteuer ist eine Reise ins Ungewisse. Wenn ich das mache, was ich jeden Tag mache, ist es kein Abenteuer."

Sei es einen Berg hochzulaufen, einmal draußen in der Natur zu übernachten oder mit Felix die Streif runterzufahren - vieles sei möglich, findet Deichmann. Mikroabenteuer könne man auch direkt vor der Haustür finden: "Ich finde es auch klasse, einfach mal in den Wald zu gehen, ohne zu wissen, wo es langgeht. Man rennt einfach drauf los und schaut nun mal rauskommt. Das ist unglaublich wichtig, auch mal das Handy auszulassen und einfach raus in die Natur zu gehen."

Leute mit verrückten Projekten motivieren und inspirieren

Deichmann findet, er als bekannte Person müsse so etwas vorleben und solche verrückt anmutenden Projekte machen, um die Leute mitzunehmen und zu motivieren. "Man kann natürlich auch mal Kinder mitnehmen bei solchen Projekten oder andere Leute. Und dann hat man so einen Multiplikatoreffekt. Aber das Beste, wie man es schafft, ist immer selbst rausgehen, zeigen, wie toll das ist und damit andere Leute zu inspirieren."

Felix Neureuther stimmt dem "Eisenmann" in der neuen Podcastfolge zu: "Deswegen brauchen wir unbedingt Abenteuer im Leben, ganz egal, ob im Großen oder im Kleinen. Ein Abenteuer kann auch sein, dass du in der Früh zehn Liegestütze machst, überspitzt gesagt."

An sich selbst habe er in seiner aktiven Zeit schon bald gemerkt, "dass ich dieses Adrenalin nicht nur im Winter brauche, sondern auch im Sommer. Ich habe dann auch extreme Sachen gemacht, habe mit Highlinen angefangen. (...) Diesen Mut zu haben, auch Dinge einfach tatsächlich mal zu machen, egal wie das Leben gerade ist, ist wahnsinnig wichtig."

Der Körper sagte schon mal: "Was tust du mir hier an?"

Das Abenteuer "120 Ironman-Tage am Stück" hat freilich auch wehgetan: "Ich habe natürlich Rückschläge gehabt und harte Momente, aber ich habe immer fest daran geglaubt: Morgen wird es wieder besser, es geht weiter", erzählt Deichmann. "Die kritischsten Momente waren sicherlich die Anfangsphase, also die ersten drei, vier langen Distanzen. Die gingen ganz locker, aber dann hat der Körper so angefangen, das zu spüren. Und die Tage fünf, sechs, sieben waren echt hart, da hat der ganze Körper rebelliert und nur gedacht: ‚Was tust du mir hier an?‘"

Und dann kamen schon weitere Rückschläge: zwei Knieentzündungen, eine Achillessehnenreizung, massive Rückenschmerzen, Erkältungen - trotzdem musste es weitergehen. "Ich bin mal morgens aufgestanden und konnte praktisch alleine nicht zum Frühstückstisch rüberlaufen. Alles hat wehgetan, alles hat sich verschoben, mehrere Rippen, alles war komplett hinüber."

Deichmanns wichtigster Erfolg: andere Menschen zu motivieren, mitzumachen

Gemeinsam mit einem Physiotherapeuten und einem Sportmediziner - "zwei wirklich absolute Profis" - habe er alle kritischen Situationen durchgesprochen, um nicht bleibende Schäden für seinen Körper zu riskieren. Am Ende sei alles gutgegangen: "Ich mache solche Projekte seit vielen Jahren. Die 120 Ironmans in 120 Tagen waren von der reinen Belastung her ein bisschen extremer, aber mir geht es super. Ich habe keinerlei Beschwerden und bin frisch und munter."

Fast wichtiger als die Leistung an sich war und ist für Deichmann die Tatsache, dass er mit seiner Aktion andere Menschen motivieren konnte, sich auch zu bewegen und teilweise sogar mitzulaufen: "Das ist für mich der größte Erfolg des Projekts. Nicht der Rekord, sondern wie viele Menschen ich so zu mehr Sport motivieren konnte."

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Quelle: BR24Sport im Radio 20.11.2024 - 09:55 Uhr