Marku Söder zu Gast bei "Pizza & Pommes"

BR24 Sport Söder erklärt Sport zur Chefsache bei "Pizza & Pommes"

Stand: 27.11.2024 10:22 Uhr

Die Hälfte der Kinder in Bayern kann nicht schwimmen, immer mehr Kinder bewegen sich zu wenig. Wie möchte Ministerpräsident Markus Söder diesen Problemen in der Schule begegnen? Darüber spricht er im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes".

Von BR24Sport

Nur noch die Hälfte der Kinder in Bayern kann richtig Schwimmen. Immer mehr Kinder bewegen sich zu wenig und Übergewicht in jungen Jahren ist ein echtes Problem. Bundesweit sind 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis 17 Jahren übergewichtig. In Bayern steigen die behandelten Fälle von Adipositas bei Kindern seit der Corona-Pandemie stärker an als im bundesweiten Durchschnitt (Externer Link).

Söder: "Kämpfe, dass der Sport eine stärkere Bedeutung bekommt"

Der Hauptgrund für diese Entwicklung: Kinder bewegen sich zu wenig, treiben zu selten Sport - auch in der Schule. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt drei Sportstunden pro Woche. In Bayern sind es derzeit laut der Stundentafel nur zwei Stunden pro Woche, von denen allerdings 30 - 40 Prozent ausfallen.

Im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" verspricht der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU), Sport und Bewegung in der Schule künftig stärker zu fördern. "Ich bin ein totaler Sportfan und ich kämpfe auch sehr in der Lobby dieser ganzen Fächer, dass Sport eine stärkere Bedeutung bekommt. Da könnt ihr euch darauf verlassen", sagte Söder im Gespräch mit den "Pizza & Pommes"-Hosts Felix Neureuther und Philipp Nagel.

Zusammenarbeit mit BLSV: Söder möchte Vereinssport fördern

Abstriche sollen bei anderen Fächern kommen: "Wir machen jetzt zum Beispiel ein bisschen weniger Englisch in der Grundschule. Ich glaube eh nicht, dass es den großen Effekt hat. Wir fördern mehr Deutsch und beispielsweise Sport", erklärte Söder. Schon jetzt gibt es in Bayern einen erheblichen Mangel an Sportlehrern. Sport gehört vor allem in der Grundschule und der Sekundarstufe I zu den Mangelfächern, in denen erheblicher Lehrkräftebedarf besteht. Der Anteil fachfremd erteilten Sportunterrichts ist ähnlich wie in den Fächern Musik und Kunst überdurchschnittlich hoch.

Der Lehrkräftebedarf wird sich mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 1. August 2026 noch verschärfen. Durch diesen Anspruch werde es "nachmittags zusätzliche Angebote geben müssen." Die Lösung für diese Problematik sieht Söder in einer engeren Zusammenarbeit mit dem Vereinssport: "Unser Ansatz ist, vermehrt den Sport zu fördern, sodass neben dem Sportunterricht und der Bewegung, Sport und Vereinssport eine Rolle spielt. Wir sind da mit dem BLSV und anderen sehr aktiv."

Söder: "Auch ein Deutschlehrer kann Bewegung organisieren"

Zudem plant die bayerische Staatsregierung eine tägliche "Bewegungs-Halbe-Stunde" an den Grundschulen einzuführen. Diese soll mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung kommen. Dafür benötige man keine ausgebildeten Sportlehrer: "Das können auch andere Lehrer machen. Da kann man auch einfach mal laufen. Da kann man einfach auch eine andere Form von Bewegung machen. So kompliziert ist das ja nicht. (...) Ich glaube, auch ein Deutschlehrer kann Bewegung organisieren."

Söder hofft auf Olympia: "Junge Leute brauchen Vorbilder"

Auch von den Olympischen Spielen 2040, für die sich Deutschland bewerben möchte, erhofft Söder sich Impulse, die sich positiv auf die Sportbegeisterung und folglich auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirken: "Ich glaube, das wäre ein Riesenschub. Junge Leute brauchen Vorbilder, brauchen Stars, müssen ein Trikot von jemanden anziehen, was sie auch bewegt und begeistert", sagt er und fügt an: "Einen der großen Sprünge hat Bayern mit Olympia 1972 gemacht."

Bis zu möglichen Olympischen Spielen in Deutschland sind es mindestens noch 16 Jahre hin. Die Schulkinder von heute sind also die Athleten, die dann auf Medaillenjagd gehen sollen. Damit die erfolgreich wird, sieht der bayerische Ministerpräsident vor allen Dingen die Politik in der Pflicht: "Da muss es auch mehr Geld geben. Da muss auch von Bundesseite mehr investiert werden für Trainer, für Training, für verschiedene Sportarten.

Neureuther befürchtet, dass es bislang wenig Bewusstsein dafür gibt, wie teuer das werden würde. "Es muss investiert werden und zwar ziemlich viel Geld. Und ich glaube, dass sich die Politik dessen noch nicht bewusst ist, wie viel Geld das tatsächlich sein muss, dass das alles bezahlt werden kann."

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Quelle: BR24Sport 27.11.2024 - 18:30 Uhr