BR24 Sport Rodel-Weltcupauftakt: Neue Ära - alte Ziele: "Die Saison rocken"
Der Rodelweltcup startet am kommenden Wochenende in die neue Saison. Bei den deutschen Rodlern gibt es eine Premiere: Die Ära Norbert Loch ist vorbei. Jetzt steht Patric Leitner als neuer Bundestrainer an der Bahn. Und der will die "Saison rocken".
Es ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die der 47-jährige Patric Leitner nach dieser Saison übernehmen wird. Der Olympiasieger von 2002 und achtmaliger Weltmeister führt die deutschen Rodler als Bundestrainer zu den Olympischen Spielen 2026.
Die großen Fußstapfen von Norbert Loch haben den Berchtesgadener Leitner in der Vorbereitung auf seine erste Saison ein wenig Kopfzerbrechen bereitet. "Am Anfang hatte ich schon ein paar schlaflose Nächte, denn es fühlt sich nach wie vor noch ein bisschen ungewohnt an. Aber man wächst ja mit der Aufgabe und mittlerweile geht es gut. Es ist schon sehr viel Verantwortung", sagte Leitner in einem Interview mit dem Weltverband FIL.
Leitner war Rodelolympiasieger und mehrfacher Weltmeister
Der Bayer hatte das Amt des Bundestrainers im Sommer nach 16 Jahren von Erfolgscoach Loch übernommen, der fortan als Leiter am Stützpunkt in Berchtesgaden arbeitet. Loch hatte ein großes sportliches Lebenswerk hinterlassen, die goldene Generation um seinen Sohn Felix Loch und Natalie Geisenberger hatte er seit Kindertagen ausgebildet, zunächst als Landestrainer in Bayern, dann als Chef. Er ist der Vater zahlreicher WM-, EM-, Weltcup- und Olympiasiege.
Leitner, der sich seit Jahresbeginn von einem schweren Schien- und Wadenbeinbruch erholt, geht dennoch mit großer Vorfreude in den vorolympischen Winter. "Ich habe ein zuverlässiges Team hinter mir. Es wird viel im Team kommuniziert, und das ist mir sehr wichtig. Ich bin mir sicher, dass wir im Team die Saison rocken werden!"
Anna Berreiter übt sich in Gedankenaerobic
Im Team sind auch diesen Winter bayerische Rodlerinnen und Rodler vertreten. Anna Berreiter, die 2023 Weltmeisterin im Einzel wurde, übt sich vor der dem Start in Gedanken-Aerobic: "Man lernt aus jeder Situation und vor allem lerne ich sehr viel aus den Tiefpunkten meiner Karriere", sagte die für den RC Berchtesgaden startende 25-Jährige. Sie spielt auf die verpatzte WM in Altenberg im Januar an: Nach einem total verpatzten ersten Lauf hatte die Titelverteidigerin mit dem Ausgang des Rennens nicht mehr zu tun.
Die "Rodel-Tobis" Wendl/Arlt hoffen auf eine erfolgreiche Saison: Die beiden 37-jährigen Olympiasieger denken noch nicht ans Aufhören: "Wir haben nach wie vor viel Spaß und sind gut dabei. Wir sind noch mal athletischer, noch mal auf einem höheren Niveau."
Felix Loch denkt noch nicht ans Aufhören
Auch Doppel-Olympiasieger Felix Loch will noch weiter im Rodel-Zirkus mitmischen: "Solange alles mitspielt, solange der Körper mitspielt, werde ich noch das ein oder andere Jahr fahren", kündigte der 35-Jährige an. Dass er seine Leistung noch abrufen kann, zeigte Loch in der letzten Saison: Im Gesamtweltcup wurde er Dritter.
Mixed-Wettbewerbe feiern Premiere
Die Rodler starten am Wochenende in Lillehammer in ihre neue Weltcup-Saison. Dort feiern die neuen Mixed-Events Premiere: Je ein Frauen- und ein Männer-Schlitten im Ein- bzw. Doppelsitzer bilden ein Team und fahren im Mixed Einsitzer bzw. im Mixed Doppelsitzer um Podestplätze. Dieses Format ersetzt die Sprint-Rennen. Pro Nation dürfen je zwei Teams an den Mixed Events teilnehmen.
Das Highlight für die Rodler sind die Weltmeisterschaften im kanadischen Whistler (6. - 8. Februar). Loch zeigt sich optimistisch: "Die Bahn in Whistler ist einfach unglaublich schnell, aber ich glaube, wir im ganzen Team sind dort immer sehr, sehr gut zurechtgekommen, egal bei welchen Rennen, ob wir von oben oder von unten gefahren sind. Ich freue mich auf die Bahn." Darf er auch, schließlich war er dort 2022 im Weltcup erfolgreich.
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Quelle: Blickpunkt Sport 30.11.2024 - 17:15 Uhr