BR24 Sport Popp-Nachfolge: Gwinn wird DFB-Kapitänin auf Zeit
Die Zeichen stehen auf Umbruch bei der deutschen Frauen-Nationalmannschaft. Giulia Gwinn soll ein Gesicht des neu formierten Teams werden. Zudem beruft Neu-Bundestrainer Christian Wück zwei FC-Bayern-Spielerinnen zurück in den DFB-Kader.
Wenn am Freitag, 25. Oktober) der neue Frauen-Bundestrainer Christian Wück gegen England sein Debüt feiert (ab 20.45 Uhr im Livestream bei sportschau.de), wird Giulia Gwinn die Mannschaft als Kapitänin aufs Feld führen. Das verriet Wück bei einer Meidenrunde im Rahmen der Kaderbekanntgabe. Doch das Amt hat die Spielerin des FC Bayern nur für kurze Zeit inne.
Denn zwei Tage später, beim Freundschaftsspiel gegen Australien, feiert Alexandra Popp ihr Abschiedsspiel - und wird auch selbstverständlich mit der Kapitänsbinde am Arm auflaufen. "Wir werden zur Nations League mit der Mannschaft zusammen die Kapitäninnen auswählen", kündigte Wück an. Die Nations League geht für das DFB-Team im Februar weiter. Für die weiteren Freundschaftsspiele in diesem Jahr am 29. November in Zürich gegen die Schweiz und am 2. Dezember in Bochum gegen Italien werde es noch keine feste Kapitänin geben.
Gwinn in der Poleposition
Vieles spricht dafür, dass Gwinn dann auch endgültig zur Kapitänin ernanntn wird. Die Rechtsverteidigerin vom FC Bayern hat Popp des Öfteren schon als Anführerin vertreten, zuletzt äußerst erfolgreich beim Bronze-Spiel bei den Olympischen Spiele. Gwinn schien damals mit der Binde am Arm aufzublühen, holte einen Elfmeter heraus und verwandelte diesen anschließend zum 1:0-Siegtreffer gegen Spanien.
Wird sie auf die Kapitäns-Frage angesprochen, hält sich Gwinn selbst noch zurück. "Das ist ein Amt, über das man nicht spekulieren sollte, dafür ist es zu groß und zu wertig." Als Vize-Kapitänin bereits die Binde getragen zu haben, sei "natürlich sehr schön und auch eine große Wertschätzung für mich. Aber im Endeffekt treffe ich die Entscheidung nicht. Da warte ich, was vom Trainer kommt." Alternativen für das Kapitänsamt wären beispielsweise Torhüterin Ann-Katrin Berger oder Sara Doorsoun.
Berger wird zunächst den Posten im Tor der deutschen Nationalmannschaft behalten. Die Olympia-Heldin hatte maßgeblich zum Bronze-Gewinn der deutschen Elf in Frankreich beigetragen hatte. Die 34-Jährige vom US-Club NJ/NY Gotham FC sei eine "sehr erfahrene Torhüterin", hob Wück hervor. "Wir haben in Deutschland sehr viele junge Torhüterinnen, die noch nicht die Erfahrung auf internationalem Niveau haben."
Wie füllt Wück die Abwehr-Lücke?
Trainer Wück hat derzeit einige Baustellen, vor allem neben Gwinn im Abwehrzentrum. Marina Hegering hatte im Sommer wie Popp und Torhüterin Merle Frohms (alle VfL Wolfsburg) ihr Karriereende beim DFB verkündet. Mit Bibiane Schulze Solano (Kreuzbandriss) und Kathrin Hendrich (Belastungssteuerung) fallen zwei weitere Kandidatinnen für diese Position aus, zudem fehlt auch Mittelfeldmotor Lena Oberdorf (Kreuzbandriss).
FC Bayern: Dallmann und Grohs feiern DFB-Comeback
Wieder mit dabei sind deshalb gleich fünf Rückkehrerinnen: Torhüterin Maria Luisa Grohs (FC Bayern München) und Linda Dallmann vom FC Bayern sowie Oberpfälzerin Sara Däbritz (Olympique Lyon), Selina Cerci (TSG Hoffenheim) und Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt) komplettieren den 23-köpfigen Kader gemeinsam mit den Neulingen Giovanna Hoffmann (RB Leipzig) und Lisanna Gräwe (Eintracht Frankfurt).
"Ich bin sehr guter Dinge", stellte Giulia Gwinn mit Blick in die Zukunft fest: "Ein neues Trainerteam, ein kleiner Umbruch ist auch immer die Chance auf was Neues und was Großes."
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