BR24 Sport Nicht immer stabil: Zauber-Offensive kaschiert DFB-Probleme
Der Start in die Nations-League-Saison ist geglückt. Vor allem offensiv konnte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nach der Gala gegen Ungarn auch gegen die Niederlande überzeugen. Doch in der Rückwärtsbewegung gibt es auch einiges zu verbessern.
FC-Bayern-Profi Jamal Musiala brachte es nach dem 2:2 in der Nations-League-Partie gegen die Niederlande in Amsterdam auf den Punkt: Die Mannschaft, so der zuletzt gefeierte Youngster, befinde sich "in einem Prozess". Ein Prozess nach dem Rücktritt von vier wichtigen verdienten Spielern, bei dem noch nicht alles so gut funktioniert wie sich das Bundestrainer Julian Nagelsmann und die Mannschaft vielleicht wünschen. Vor allem in der Defensive.
Das bestätigte auch der Bundestrainer: "Beide Mannschaften waren defensiv ein bisschen zu anfällig, aber dafür war es ein spannendes, offensives Spiel. Zwei Tore muss man auswärts erstmal nachlegen, wir sind verdientermaßen zurückgekommen. Am Ende waren wir dem Tor sogar näher", fand der frühere FC-Bayern-Coach.
Nagelsmann sieht "nächsten Entwicklungsschritt"
Musiala, Florian Wirtz, Deniz Undav, Kai Havertz oder David Raum - sie alle hatten starke Momente. Im Spiel nach vorne zeigten die deutschen Spieler teilweise sogar wieder Zauberfußball. So gingen beiden Treffern tolle Kombinationen mit direktem Spiel voraus.
Musiala uneigennützig auf Undav (38.), kurz danach sieht Undav den alleine vor dem Tor stehenden Kimmich (45.+3) - das konnte sich sehen lassen. Auch Raum mit seinen offensiven Läufen, Wirtz und Havertz schalteten sich immer wieder vorne ein und sorgten für Unruhe in der Defensive der Niederländer. Gerade bei den Umschaltmomenten nach Ballgewinnen sah Nagelsmann Fortschritte und den "nächsten Entwicklungsschritt".
Schlüssel zum Erfolg: Die Mannschaft glaubt an sich
Während es im Spiel nach vorne zeitweise rund lief, sprach Nagelsmann aber auch die Fehler in der Defensive an. Beim frühen 0:1 sei das "Mann-gegen-Mann-Pressing" fehlerhaft gewesen, und auch beim 2:2 strahlte die deutsche Hintermannschaft alles andere als Stabilität aus.
Sein Fazit nach den eineinhalb Wochen mit der Mannschaft fiel dennoch positiv aus: Es seien "sehr gute zehn Tage" gewesen, die Mannschaft versprühe sehr viel Lust. "Die Mannschaft glaubt an sich, und das ist der Schlüssel. Sie wollte unbedingt alles geben, das wollen die Fans sehen."
Kimmich: "Das war sehr gut"
Fand auch Kapitän Joshua Kimmich, der in seinem 93. Länderspiel mal wieder traf: "Unterm Strich war es ein Duell auf ganz hohem Niveau. So wie wir zurückgekommen sind, war das sehr gut. Man hat immer gemerkt, dass wir weiter unser Spiel spielen wollen." Ein klarer Fortschritt - vor allem in der ersten Halbzeit.
Dass eine deutsche Fußball-Nationalmannschaft wieder jedem Spiel seinen Stempel aufdrücken will, ist keine Selbstverständlichkeit, wie die Leistungen bei der letzten WM und teilweise auch noch vor der Heim-EM gezeigt haben. Es ist und bleibt eben ein Prozess. Die nächste Möglichkeit, sich weiter zu verbessern: Das Nations-League-Spiel am 11. Oktober in Bosnien-Herzegowina.
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Quelle: BR24 11.09.2024 - 18:30 Uhr