Bayern München Neustart bei Kompany: Wie geht's weiter für Goretzka und Gnabry?
Hinter Leon Goretzka und Serge Gnabry liegt eine Seuchensaison. Beide verloren in der letzten Spielzeit ihren Stammplatz und galten als Verkaufskandidaten in diesem Sommer. Unter dem neuen Trainer Vincent Kompany hoffen sie auf eine letzte Chance.
Die vergangene Saison würden Leon Goretzka und Serge Gnabry am liebsten so schnell wie möglich vergessen. Unter Trainer Thomas Tuchel hatten beide einen schweren Stand. Serge Gnabry klebte das Verletzungspech an den hoch talentierten Füßen. Leon Goretzka verlor zwischenzeitlich seinen Stammplatz an den jungen Aleksandar Pavlovic. Die Krönung im negativsten Sinne war dann die Nichtnominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Heim-EM.
Gnabry und Goretzka wollen wieder angreifen
Doch das ist Vergangenheit. Die Gegenwart bietet für beide große Chancen. Mit Vincent Kompany leitet ein neuer Trainer die Geschicke auf dem Platz beim FC Bayern. "Wir alle wollen wieder neu angreifen. Die Karten werden neu gemischt", sagte Gnabry in der Sommerpause im Interview mit "Sky".
In der abgelaufenen Spielzeit kam er verletzungsbedingt nur auf zwanzig Einsätze für die Münchner. Nur im Supercup gegen Leipzig stand er über die volle Distanz auf dem Platz. Erst brach er sich im Pokal gegen Münster den Unterarm. Dann zog er sich eine schwere Adduktorenverletzung zu. Als er nach monatelanger Pause wieder zurück war, verletzte er sich in der Champions League gegen den FC Arsenal wieder am Muskel - diesmal der Oberschenkel.
Dieselbe Verletzung sollte im Halbfinal-Rückspiel gegen Real Madrid wieder aufbrechen. Der Muskelbündelriss kostete ihn am Ende die EM. "Wir haben alle die alte Saison abgehakt, die für mich auch persönlich nicht so gut lief wegen der den Verletzungen", sagte Gnabry. Und auch im ersten Testspiel der Saison musste Gnabry zuschauen. Aufgrund der Belastungssteuerung war der 29-Jährige nicht dabei beim 14:1-Testspielsieg der Münchner über den FC Rottach-Egern.
Kompany konzentriert sich auf die Zukunft
Gnabrys Kumpel Goretzka stand im ersten Testkick der neuen Saison zwar in der Startelf. Auch für ihn lief die abgelaufene Spielzeit alles andere als zufriedenstellend. Der 29-Jährige war das Gesicht einer verunsicherten und sich im Formtief befindenden Mannschaft. Im wichtigsten Spiel der Saison - im Halbfinale in Madrid - saß Goretzka neunzig Minuten auf der Bank, obwohl die Münchner einen Arbeiter wie ihn gut gebrauchen hätten können, um den Vorsprung über die Zeit zu retten. Doch daraus wurde nichts und der FC Bayern stand am Ende der Saison zum ersten Mal seit 13 Jahren ohne Titel da.
Von der vergangenen Spielzeit möchte der neue Coach Vincent Kompany nicht reden. "Ich werde nicht viel zurückschauen auf die letzte Saison", sagte der 38-Jährige. Vielmehr komme es nun darauf an, "dass wir gemeinsam eine Reaktion zeigen". Damit meinte der Belgier natürlich seine gesamte Mannschaft, doch Goretzka und Gnabry, die aufgrund ihrer Nichtbeteiligung an der EM als eine der ersten in die Vorbereitung einstiegen, muss diese Message angekommen sein.
Hoeneß widerspricht Eberl mit Blick auf Goretzka
Und nicht nur der Trainer gibt Goretzka Grund zu Hoffnung. Auch Klubpatron Uli Hoeneß, dessen Wort im Verein immer noch großes Gewicht hat, deutete am Sonntag eine zweite Chance für Goretzka an. "Er hat jetzt die Chance, sich zu beweisen", sagte Hoeneß über den Mittelfeldmann, stellte aber zugleich klar: "Die letzten zwei Jahre waren nicht in Ordnung."
Das klang für den 29-jährigen Bayern-Profi schon wieder deutlich besser. Tags zuvor hatte Sportvorstand Max Eberl in einem Interview mit der "WELT" angesprochen auf Goretzka deutliche Worte gefunden. Bei der Kadernominierung komme es nicht nur darauf an, "dass die 20 besten Spieler zusammen sind, sondern die 20, die am besten auf dem Platz harmonieren". Ähnlich hatte sich auch schon Bundestrainer Nagelsmann geäußert und damit Goretzkas Nichtnominierung für die Heim-EM begründet.
Vom Ehrenpräsident gibt es jetzt aber die zweite Chance. Es liegt an Goretzka, diese zu nutzen. Und auch Gnabry kämpft in den kommenden Wochen um seine Zukunft beim FC Bayern.
BR24Sport-Reporter Taufig Khalil: "Der FC Bayern lebt wieder"
Quelle: BR24Sport im Radio 24.07.2024 - 17:54 Uhr