DFB-Pokal Musiala wie Zidane und Ronaldinho: "Nicht an Toren messen"
Jamal Musiala bleibt in Topform. Der Ausnahmespieler lässt den FC Bayern jubeln und die Gegenspieler verzweifeln. Bei der DFB-Pokal-Gala in Mainz liefert Musiala besondere Zahlen, doch sein Trainer Vincent Kompany hat ganz anderes im Sinn.
Wer weiß, was noch möglich gewesen wäre, wenn Jamal Musiala nicht schon nach 45 Minuten vom Platz genommen worden wäre. Die Dreiviertelstunde in der Mainzer Arena reichte, um die Abwehrbeine der Nullfünfer zu verknoten und das Spiel im Alleingang zu entscheiden. Schon nach nicht einmal zwei Minuten jubelte Musiala das erste Mal, es sei das "schwerste von allen drei" Toren gewesen, sagte Musiala nach seinem Glanzauftritt beim ZDF.
"Hat mir gefehlt": Musiala neuer Torinstinkt
In der 37. Minute und in der vierten Minute der Nachspielzeit netzte Musiala erneut eiskalt. Dabei half ihm vor allem seine perfekte Positionierung vor dem Tor, sodass er das 2:0 und das 4:0 aus nicht einmal fünf Metern über die Linie drücken musste - klassische Mittelstürmer-Tore.
"Ich will in gute Positionen kommen, wo ich einfache Tore machen kann. Das hat letztes Jahr ein bisschen gefehlt", erklärte Musiala die neue Facette seines ohnehin außergewöhnlichen Spielerprofils. Tatsächlich hat Musiala mit seinen sechs Saisontoren bereits die Hälfte seiner Vorjahreszahlen erreicht - im Pokal traf er 2023/24 gar nicht.
Premiere und Jubiläum in Mainz
Die drei Treffer waren zudem Musialas erster Hattrick als Profi, mit 21 Jahren kommt er bereits auf 174 Einsätze beim FC Bayern und nun auch genau auf 50 Profitore. Alles Schall und Rauch, wenn es nach seinem Trainer geht. "Es gibt diesen Fokus auf Tore, Tore, Tore, weil Messi und Ronaldo das gemacht haben", sagte Vincent Kompany in der Pressekonferenz mit Nachdruck.
Kompany vergleicht Musiala mit Legenden
"Was ist mit Zidane, Ronaldinho oder so vielen geilen Spielern, die auch ohne Tore das Spiel total gedreht haben?", fragte der Belgier rhetorisch in den Raum, um direkt selbst zu antworten: "Wir dürfen Jamal nicht nur an den Toren messen. Ich weiß, dass es keinen Spaß macht, gegen Jamal zu spielen und das hat sehr viel Einfluss auf den Spielverlauf."
Seine gefürchteten Dribblings in Verbindung mit dem neu ausgebildeten Torriecher können eine titelbringende Kombination werden, das weiß auch Kompany. Doch der frühere ManCity-Verteidiger betont, dass zumindest die Torquote immer mal wieder schwanken kann. "Es ist ganz einfach, wenn er mal in einer Periode weniger Tore macht, dann müssen wir einfach unterstützen. Wenn es gut läuft und er schießt drei Tore, dann müssen wir sagen, dass er noch mehr machen kann."
Vertragsverlängerung? Musiala bleibt "ein bisschen mystery"
Ein Talent ist Musiala schon lange nicht mehr, potenziell sieht Kompany die Entwicklung des Nationalspielers aber noch nicht am Ende - Tore hin oder her. "Es gab unglaubliche Spieler in der Vergangenheit und ich glaube, er kann einer dieser Spieler sein, auch wenn er keine Tore macht."
Und am liebsten würden es die Bayern-Bosse sehen, wenn der 21-Jährige bei ihnen zu einem dieser Spieler werden würde. Gespräche über eine Vertragsverlängerung laufen, doch der Nationalspieler reagierte darauf angesprochen zurückhaltend: "Ich kann jetzt nicht viel sagen. Es ist besser, ein bisschen mystery zu bleiben", äußerte sich Musiala.
Der aktuelle Kontrakt läuft noch bis 2026. Doch der Offensivspieler betonte auch: "Ich bin echt glücklich. Ich hoffe, das sieht man auch." Einen Zeitplan mit Blick auf eine potenzielle Ausdehnung des Arbeitsverhältnisses gebe es nicht. Sein Fokus sei darauf gerichtet, gut durch die Hinrunde zu kommen, "in der Winterpause kann ich mir ein bisschen mehr Zeit nehmen".
DFB Pokal: Bayern feiert Musiala-Magie - Club feiert eigene Fans
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Quelle: BR24Sport im Radio 31.10.2024 - 09:55 Uhr