Miroslav Klose

1. FC Nürnberg Klose über Club-Youngsters: "Ich kenne kein jung oder alt"

Stand: 03.03.2025 10:17 Uhr

Als Trainer des 1. FC Nürnberg verantwortet Miroslav Klose auch junge Talente wie Stefanos Tzimas. Bei "Blickpunkt Sport" verrät der Weltmeister von 2014 seine Philosophie und gewährt Einblicke in seine Arbeit mit den Club-Youngsters.

Von Mona Marko

Seit Juni 2024 ist Miroslav Klose Trainer beim 1. FC Nürnberg – und damit auch Juwelenschleifer. Der FCN als Ausbildungsverein macht sich immer mehr einen Namen als Heimat für Top-Talente. Einstige Club-Juwelen wie Can Uzun (jetzt bei Eintracht Frankfurt) oder Finn Jeltsch (jetzt beim VfB Stuttgart) mischten beim fränkischen Traditionsverein vergangene Saison noch mit.

Klose passt in seine Rolle als Club-Coach, eben weil er junge Spieler weiterentwickelt, er fördert das Talent, gibt ihnen Spielminuten: "Jung oder alt gibt es bei mir nicht, es gibt gut oder weniger gut", sagte Klose am Sonntagabend bei "Blickpunkt Sport" im BR Fernsehen.

Klose über Stefanos Tzimas: "Musste aus Komfortzone"

Kloses Philosophie zeigt sich auch an dem griechischen Talent Stefanos Tzimas, das vor rund einem Jahr in den Verein gekommen war. Wie arbeitet man mit einem jungen Spieler wie Tzimas? "Ich versuche mit meinem Trainerteam die Spieler zu lesen", sagte Klose bei "Blickpunkt Sport".

Er lässt die Youngsters erst mal zwei Wochen lang mit der Mannschaft trainieren, analysiert Videos, er scannt den Spieler, definiert Stärken und Schwächen. Bei dem 19-jährigen Tzimas hätte sich schnell herausgestellt: "Wenn Dynamik ins Spiel kommt, ist er immer noch unsauber gewesen." Um das Club-Juwel Tzimas zu schleifen, musste Kloses Trainerteam den Griechen aus seiner Komfortzone locken - und die Taktik scheint aufzugehen: "Wenn man sieht, dass er in so einer kurzen Zeit so eine Entwicklung genommen hat, zeigt das, wie gut wir das als Trainerteam machen." Elf Tore, zwei Vorlagen in 21 Spielen - Tzimas schlug sofort ein, ist mit Abstand der gefährlichste Torjäger vom FCN.

Tzimas Wechsel nach Brighton: "Wird sich weiter verbessern"

Talente wie Tzimas gehen die nächsten (Entwicklungs-)Schritte dann aber oft in anderen Vereinen. Der Grieche etwa wechselt im Sommer in die Premier League zu Brighton & Hove Albion. Eine Entscheidung, die der Weltmeister von 2014 nachvollziehen kann: "Wir haben gesprochen. Ich weiß, wo er hingeht. Fabian Hürzeler wird ihn weiterhin verbessern, dass er ein richtig guter Spieler wird." Das Potenzial dazu habe er jedenfalls - auch "charakterlich", wie Klose sagt: "Er will es unbedingt".

Dass die akribische Arbeit von Klose fruchtet - nicht nur im Einzelfall - sondern auch, was die Mannschaftsleistung angeht, haben auch die vergangenen Wochen gezeigt: Vier Siege in Serie - erst mit der Niederlage gegen Hannover 96 am Samstag war die Klettertour des FCN dann beendet. Mit dem ärgerlichen, aber verdienten 1:2 (1:1) im Heimspiel gegen ein cleveres Hannover 96 im Max-Morlock-Stadion ließ Kloses Team eine Chance im noch nicht abgeschriebenen Aufstiegsrennen liegen. Mit etwas Abstand sagte Klose am Sonntagabend: "Wir waren mit dem Ball nicht so gut, wie wir schon gespielt haben". Hannover hätte seinen Spielern "die Schneid abgekauft". Das Körperliche habe sie "eingeschüchtert".

Junges Team muss auch mit Leistungsschwankungen klarkommen

Eine Niederlage wie diese kann Klose bei seiner jungen Mannschaft aber verschmerzen: Der frühere Nationalstürmer weiß, dass die Leistungen unerfahrener Spieler Schwankungen unterworfen sind. Das Team muss sich noch finden und sich einspielen: "Es fehlt die Zeit, bis sich Sachen etablieren und es selbstverständlich wird", sagte Klose bei "Blickpunkt Sport".

Für die anstehenden Partien und die Entwicklung der Mannschaft, hofft Klose ganz in Rekordstürmer-Manier, "dass wir den direkten Weg zum Tor suchen - aber trotzdem Entscheidungen treffen".

Blick in die Akademie des 1. FC Nürnberg: "Da kommt was nach"

Doch der 46-Jährige ist zuversichtlich. Sein Optimismus wird auch von der Akademie genährt: "Wir haben so viele fantastische Spieler", sagte Klose, der keine konkreten Namen nennen wollte. "Da kommt wirklich was nach".

Was die nahe Zukunft angeht: Um vielleicht doch noch einmal ins Aufstiegsrennen einzugreifen, muss der "Club" in den nächsten beiden Partien gegen Preußen Münster und die SpVgg Greuther Fürth voll punkten.

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Quelle: Blickpunkt Sport 02.03.2025 - 21:45 Uhr