
BR24 Sport Hoeneß spricht über Müller-Aus und Wirtz-Transfer
In einem Interview erklärt Uli Hoeneß seine Sicht auf das Vertragsende von Thomas Müller. Außerdem spricht er über die finanzielle Situation des FC Bayern München und was das mit einer möglichen Verpflichtung von Florian Wirtz zu tun hat.
Der FC Bayern hat seinem Rekordspieler Thomas Müller keinen neuen Vertrag über den Sommer hinaus angeboten. Das hat auch mit dem schrumpfenden Eigenkapital des FC Bayern München zu tun, wie Uli Hoeneß in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" erklärte.
Hoeneß: "Darauf war Thomas nicht vorbereitet."
Hoeneß ließ durchblicken, dass es in den Gesprächen mit Thomas Müller Unstimmigkeiten gegeben hatte: "Die ersten Gespräche haben auf Thomas den Eindruck gemacht, dass man sich vorstellen kann, mit ihm weiterzumachen. Mit dieser Vorstellung ist Thomas dann in das konkrete Gespräch mit Max (Eberl, Anmerkung d. Red) und unserem Sportdirektor Christoph Freund gegangen. Und war überrascht, dass die beiden – in Absprache mit allen Gremien unseres Klubs – ihm diese Botschaft überbrachten. Darauf war Thomas nicht vorbereitet. Das hat er in seinem Statement zum Ausdruck gebracht, was man total verstehen kann."
Eberl entschuldigt sich für Müller-Aussage
Hoeneß äußerte zudem Verständnis für Sportvorstand Max Eber, der Müller und den FC-Bayern-Fans im Januar durch seine Aussagen Hoffnung auf eine Verlängerung gemacht hatte: "Wenn er Lust hat weiterzumachen, werden wir uns tief in die Augen schauen und dann wird es weitergehen." So lief es bekannterweise nicht: "Aber so etwas ist natürlich immer von der sportlichen Situation abhängig. Deshalb hat sich Max auch wegen seiner Aussage im Januar entschuldigt und selbstkritisch gezeigt. Ich finde es immer ein Zeichen von Stärke, wenn jemand Fehler zugibt", lobte Hoeneß, "zugleich muss man auch berücksichtigen, dass Thomas in der Vorrunde wesentlich öfter im Einsatz gewesen ist und die Situation im Januar also schon noch eine andere war."
Muss der FCB Kredite aufnehmen?
Ein Grund für das Müller-Aus soll auch die finanzielle Situation des Klubs sein, die seit Monaten immer wieder diskutiert wird: "Wenn die wirtschaftliche Situation des FC Bayern noch die wäre wie vor, sagen wir drei Jahren, wäre die Entscheidung im Fall Müller vielleicht anders ausgefallen", so der Ehrenpräsident und sprach von einem Sparkurs: "Von unserem Festgeldkonto ist nicht mehr viel da. Wir müssen wirtschaftlich umdenken." Sogar von Krediten ist die Rede: "Das ist tatsächlich neu für den FC Bayern."
Wirtz zu Bayern? "Bräuchten ein Sondervermögen"
Aufgrund der finanziellen Situation sei auch ein Transfer von Florian Wirtz zu den Münchner "im Moment kein Thema." Das ändert nichts an Hoeneß Wunsch den kongenialen Partner von Jamal Musiala aus der Nationalmannschaft beim Rekordmeister zu sehen: "Aber das ist meine Meinung als Privatmensch, und der Spieler steht bei Bayer Leverkusen unter Vertrag. Für seinen Transfer bräuchten wir ein Sondervermögen, wie die Bundesregierung."
Thema Thomas Müller beim FC Bayern "nicht abgeschlossen."
Der 73-Jährige hofft, dass Müller dem Rekordmeister in anderer Funktion erhalten bleibt: "Immer, wenn wir gesprochen haben, habe ich Thomas gesagt: Du weißt, dass wir sehr stark auf dich setzen, wenn es um die Zukunft des FC Bayern geht. Insofern ist das Thema Thomas Müller für mich überhaupt nicht abgeschlossen. Im Gegenteil." Und auch an ein sportliches Happy End glaubt Hoeneß: "Ich habe geträumt, dass wir das Finale der Champions League gewinnen. Und der Thomas das entscheidende Tor schießt. Das würde ich ihm von Herzen wünschen. Manchmal werden Träume ja wahr." Dafür muss der FC Bayern am Mittwoch, 16. April, das Rückspiel gegen Inter Mailand gewinnen. BR24 überträgt die Partie live in der Radioreportage.
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Quelle: BR24Sport 11.04.2025 - 15:54 Uhr