BR24 Sport Gnabry-Comeback beim DFB: "Ein Spieler, der vorangeht"
Serge Gnabry erlebte ein Jahr voller Tiefschläge. Nach fast einem Jahr Abstinenz und einer verpassten Heim-EM kehrt er in die Nationalmannschaft zurück. Dort möchte er sofort wieder Führungsspieler sein. Kumpel Kimmich wünscht ihm Tore zum Comeback.
Am 23. November hat Serge Gnabry sein letztes Spiel für die deutsche Fußballnationalmannschaft gespielt. Sollte der FC-Bayern-Profi am Freitag im Spiel gegen Bosnien-Herzegowina auflaufen, so lägen 323 Tage zwischen seinem letzten Auftritt – der enttäuschenden 0:2-Niederlage gegen Österreich – und seinem Comeback.
323 Tage, in denen viel passierte im Leben des Serge Gnabry: Eine Ausbootung durch den Nationaltrainer, ein Muskelbündelriss des Außenstürmers, eine verspielte Münchner Meisterschaft, eine verpasste EM, ein neuer Trainer – und jede Menge Gerüchte über einen Abschied von seinem langjährigen Arbeitgeber. Dort, so der Tenor vieler Medienberichte, würde er unter Vincent Kompany nicht mehr gebraucht.
Gnabry: "Freue mich extrem, wieder dabei zu sein"
Die neue Saison, in der Gnabry nicht mehr gebraucht werden sollte, ist nun neun Spiele alt – und der 29-Jährige stand in jedem einzelnen auf dem Platz. Die große Mehrheit davon von Anfang an. Gnabry sorgte dabei nicht nur für fünf Torbeteiligungen, sondern für so viel Wirbel im Münchner Angriff, dass er nicht nur aus der Stammbesetzung von Kompany so schnell nicht verschwinden wird, sondern nun auch beim DFB wieder geschätzt wird.
Fast ein ganzes Jahr war Gnabry inzwischen abgemeldet von der Nationalelf. Eine lange Eingewöhnung wird er nicht brauchen, glaubt Gnabry – auch nicht in einer runderneuerten DFB-Elf. "Ich bin schon einige Jahre dabei. Ich sehe mich als Spieler, der vorangeht. Ich freue mich extrem, wieder dabei zu sein", sagte der Routinier, der von zu Hause aus zusehen musste, wie die Nationalmannschaft nach Jahren voller Enttäuschungen bei der Heim-EM wieder einen neuen Geist entwickelte, das Publikum mitriss.
EM-Feeling dank Videocalls mit Kumpel Kimmich
"Es war sehr bitter, bei dieser EM nicht dabei zu sein. Aber ich kann sagen, es sah von außen sehr, sehr gut aus", sagte Gnabry. Dass er einen ganz speziellen Eindruck davon bekam, wie es hinter den Kulissen aussah, lag auch an dem langjährigen Kumpel Joshua Kimmich, der in Gnabrys Abwesenheit das Kapitänsamt übernommen hat. "Wir haben das eine oder andere Mal Facetime gemacht. Er hat mich mitgenommen durch die ganzen Aktivitäten, was die so betreiben, die auch ein bisschen wild sind."
Kimmich stand, als Gnabry von diesem Freundschaftsdienst berichtete, direkt neben ihm im Trainingszentrum in Herzogenaurach, das vorerst auch nach der EM das Trainingszentrum der DFB-Elf ist. "Ich freue mich extrem für ihn, wie er aus dieser Phase herausgekommen ist, wie er jetzt bei uns bei Bayern performt", sagte Kimmich. "Er hat es sich sehr verdient, wieder dabei zu sein. Ich bin überzeugt, dass er wieder wichtig für uns sein wird."
Prognose für Bosnien: "Serge macht zwei, drei Dinger"
Das kann er wahrscheinlich schon gegen Bosnien unter Beweis stellen. Mit Niclas Füllkrug, Kai Havertz und Jamal Musiala fehlen Nagelsmann große Teile des offensiven Stammpersonals – und Gnabry hat mit 22 Treffern in 45 DFB-Spielen unter Beweis gestellt, dass er im deutschen Trikot ziemlich treffsicher ist. "Als Verteidiger sehe ich mich nicht", sagte er mit einem Lachen und stellt klar: "Ich weiß, dass meine Quote gut ist."
Geht es nach Kimmich, wird er diese Quote gegen Bosnien weiter ausbauen. Die Spielprognose des Kapitäns: "Serge macht zwei, drei Dinger rein und wir gewinnen." Ein Ausgang, den wohl auch Gnabry gerne unterschreiben würde. Besser könnte er nach fast einem Jahr Abwesenheit nicht unter Beweis stellen, dass er nun wieder genau dort ist, wo er eigentlich hingehört.
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Quelle: BR24Sport 08.10.2024 - 18:30 Uhr