
Champions League-Viertelfinale FC Bayerns Blick auf das San Siro - Härter als Ice-Road-Trucker?
Nach der 1:2-Niederlage im Hinspiel gegen Inter Mailand gibt sich der FC Bayern vor dem Rückspiel im berüchtigten San Siro kämpferisch. Klar ist: Es wird ein hartes Stück Arbeit. Hoffnung macht ausgerechnet der Mailänder Torhüter Yann Sommer.
Glaubt man dem Privatfernsehen, so sind die härtesten Jobs der Welt einsam und in den abgeschiedensten Gegenden angesiedelt. Ice-Road-Trucker, Eismeer-Fischer oder Schweißer auf einer Bohrinsel - angenehm klingt das alles wahrlich nicht. Fußballprofi beim FC Bayern kommt in dieser Auflistung bislang noch nicht vor. Es bleibt abzuwarten, ob sich das nach dem kommenden Mittwoch ändert.
Die Münchner Berufsfußballer reisen dann nach Mailand, um im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales um ihr Überleben in der Champions League zu kämpfen. Um eine Vorahnung zu bekommen, was für ein Knochenjob das wird, musste man am Dienstag nur das Hinspiel verfolgen.
Inter Mailand verteidigte so diszipliniert, spielte so effizient, dass sich vielleicht der eine oder andere FC-Bayern-Spieler auf eine vereiste Fernstraße Alaskas gewünscht haben dürfte, anstatt in der Allianz Arena immer wieder erfolglos nach Lücken im schwarz-blauen Verbund zu suchen.
Thomas Müller vor Rückspiel: "Zuversicht" und "einiges drin"
Am kommenden Mittwoch wird die Aufgabe für den FC Bayern noch einmal ungleich schwerer. Schließlich starten die Münchner nicht nur mit einem 1:2-Rückstand in das Spiel, sondern müssen diesen auch noch im San Siro aufholen. Ein Stadion, das gemeinhin als Hexenkessel bezeichnet wird und somit fast der Gegenpol zu den Eisstraßen ist, die nordamerikanische Trucker bewältigen müssen.
Thomas Müller hat schon viele dieser harten Schichten in seiner Karriere als FC-Bayern-Fußballer erlebt. Mal erfolgreich, mal weniger. Doch der 35-Jährige gab sich wenige Momente nach dem bitteren 1:2 optimistisch. "Zuversicht", verspüre er, gab er nach dem Spiel zu Protokoll. "Wir haben jetzt ein Tor Unterschied. Das ist im Fußball gar nichts. Das ist eine Aktion", erklärte der Mann, der in der 85. Minute genau so eine Aktion gezeigt hatte und den Spielstand auf 1:1 gestellt hatte, nur um wenig später dabei zusehen zu müssen, wie dieses Ergebnis von der stark umgebauten Abwehr zunichtegemacht wurde. "Es ist erst die erste Halbzeit gespielt. Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt. Wir wissen aber, dass noch einiges drin ist", erklärte Müller.
Personalprobleme erschweren die Mission in Mailand
Die Personalprobleme werden die Münchner auch nach Mailand begleiten. Dem Spiel des FC Bayern sah man gegen Inter durchaus an, dass mit Alphonso Davies, Dayot Upamecano, Jamal Musiala, Kingsley Coman und Aleksandar Pavlovic wichtige Akteure fehlten, die dem Spielfluss und den Bemühungen der Münchner durchaus gutgetan hätten.
Gepaart mit zwei Flügelspielern in Leroy Sané und Michael Olise, die der starken Form der Vorwochen hinterherliefen, und der Tormaschine Harry Kane, die zum ungünstigsten Zeitpunkt ihre menschliche Seite zeigte, war das zu viel an diesem Abend.
Doch es gab genügend Momente, die Hoffnung machten. Chancen waren auch gegen diese Abwehrmaschine Inter Mailand da. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Münchner sich durchaus optimistisch auf das Rückspiel am Mittwoch - und somit auf den Traum vom Champions-League-Finale in der Allianz Arena - blicken.
Sommer lobt FC Bayern: "Gute Situationen kreiert"
Trainer Vincent Kompany gab Müller recht und wiederholte dessen Gleichnis: "Es ist Halbzeit, wir glauben noch voll an unsere Chance in Mailand." Ähnlich sah das Konrad Laimer: "Es ist erst Halbzeit", sagte der Österreicher. "Die Chance, dass wir in Mailand gewinnen, ist auf jeden Fall da. Wir haben genug Qualität und Mittel, um sie zu schlagen. Solche Spiele werden durch kleine Details entschieden, das haben wir heute gesehen. Wir haben auf jeden Fall das Zeug zu gewinnen."
Zuspruch bekamen die FC-Bayern-Akteure von Yann Sommer, Ex-Münchner, Ex-Gladbacher und nun Torwart bei Inter Mailand: "Ich habe nicht zum ersten Mal gegen Bayern gespielt und weiß daher, dass man insbesondere, wenn sie zurückliegen, viel aushalten muss und wir mussten heute in der zweiten Halbzeit viel aushalten. Sie haben viele gute Situationen kreiert", erklärte Sommer und sagte mit Blick auf Mittwoch auch das, was auch für seine Gegenspieler gilt: "Es wird harte Arbeit."
Der Henkelpott als Entschädigung
Wie hart alle Akteure schuften werden, können die Zuschauer am kommenden Mittwoch dann sehen und bewerten, ob sich tatsächlich der Job als Berufsfußballer mit dem eines Ice-Road-Truckers vergleichen lässt. Trösten können sich die Akteure mit der Aussicht, die beim erfolgreichen Bewältigen der Aufgabe wartet: Für die Fußballer gibt es eine silberne Trophäe und jede Menge finanzieller Boni. Für die Ice-Road-Trucker gibt es nur den Rückweg.
Im Video: Thomas Müller nach dem Spiel gegen Inter Mailand im Interview
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Quelle: BR24Sport
09.04.2025 - 18:30 Uhr