Ex-Bundesliga-Profi entschuldigt sich Burgstaller bereut homophobe Gesänge im Wien-Derby
Ex-FCN-Profi Guido Burgstaller hat sich für die homophoben Schmähgesänge entschuldigt, die er und andere Spieler von Rapid Wien nach dem Sieg im Wiener Derby gegen Austria Wien gesungen hatten.
Zum ersten Mal seit fünf Jahren gewann Rapid Wien wieder das Stadtderby gegen Austria Wien. Wie die Spieler der Hütteldorfer den 3:0-Triumph am Sonntag anschließend feierten, sorgte für Empörung weit über die Stadt- und Landesgrenzen hinaus.
Nach Schlusspfiff sangen Spieler wie der Ex-Nürnberger Guido Burgstaller homophobe Schmähgesänge gegen Fans des Gegners. Das belegen Videos, die auf der Plattform "X" geteilt wurden. Demnach stand Burgstaller in vorderster Reihe und sang: "Wir sind keine oarschwoarmen Veilchen". Veilchen werden die Spieler und Fans von Austria Wien genannt, das die Blume im Wappen trägt.
Am Dienstag (27.02.2024) entschuldigte sich der Verein in einer öffentlichen Stellungnahme. Burgstaller drückte sein Bedauern in einem Post auf Instagram aus.
Burgstaller: "Distanzieren uns von Diskriminierung und Homophobie"
"Ich möchte mich auf diesem Weg noch einmal persönlich bei euch allen im Namen der beteiligten Personen für unser absolutes Fehlverhalten nach dem Derbysieg entschuldigen", schrieb der ehemalige Stürmer des 1. FC Nürnberg, der die Grün-Weißen als Kapitän aufs Feld führt. "Wir alle distanzieren uns von jeglicher Art der Diskriminierung und Homophobie und werden dieses Thema intern im Verein und der Mannschaft aufarbeiten und dahingehend auch weitere Maßnahmen setzen."
Sportvorstand Hofmann entschuldigt sich: "War und ist nicht angebracht"
Zuvor hatte bereits der Verein, bei dem seit November des letzten Jahres der ebenfalls ehemalige Nürnberger Robert Klauß auf der Trainerbank sitzt, sich für die Vorfälle entschuldigt. Rapid-Sportvorstand Steffen Hofmann hatte den Gegner per Megafon beleidigt und zeigte sich reumütig. "Die Freude über das gewonnene Derby bleibt, mein Bedauern über die Wortwahl ebenso", lässt sich Hofmann, der in der Jugend des FC Bayern ausgebildet wurde und später u.a. für den TSV 1860 München auflief, in der Pressemitteilung zitieren. "Bei aller Rivalität war und ist das nicht angebracht."
Auch Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger bezogen zu dem Vorfall Stellung: "Das Präsidium des SK Rapid verurteilt die jüngsten homophoben Äußerungen rund um das sportlich so erfreuliche Wiener Derby auf das Schärfste. Die Verunglimpfung von Menschen aufgrund von verschiedenen Merkmalen oder Lebensweisen soll bei Rapid keinen Platz haben."
Liga ermittelt: Rapid droht Punktabzug
Der Vorfall könnte für den aktuellen Tabellensechsten der österreichischen Bundesliga auch sportliche Konsequenzen haben. Die Liga gab am Dienstag bekannt, dass sie eine Anzeige beim Straf- und Beglaubigungsausschuss der Liga gegen die Beteiligten erstattet habe.
Es drohen Strafen wie Sperren und möglicherweise Punkteabzug. Das könnte die Chancen der Hütteldorfer auf eine Teilnahme an der Meisterrunde erheblich schmälern. In dieser wird in Österreich der Meister unter den nach 22 Spieltagen sechs besten Teams ermittelt. Derzeit wäre das Team von Robert Klauß dafür qualifiziert.
Im Video: "Der Erste" - Die BR24Sport-Story zu Homosexualität im Profifußball
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Quelle: BR24Sport im Radio 27.02.2024 - 15:54 Uhr