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BR24 Sport Angstgegner Alonso: Leverkusen-Coach gegen FC Bayern unbesiegt
Im Champions-League-Achtelfinale wartet mit dem deutschen Meister Bayer 04 Leverkusen eine hohe Hürde auf den FC Bayern München: Denn gegen seinen ehemaligen Spielmacher und Bayer-Trainer Xabi Alonso fällt dem FCB das Siegen besonders schwer.
Es ist bezeichnend, dass die erste offizielle Reaktion auf dieses deutsche Duell in der Champions League im Fußball nicht aus München kam - und dass sie zudem äußerst gelassen war. Der Leverkusener Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes also äußerte sich unmittelbar nach der Auslosung des deutschen Achtelfinal-Krachers gegen den FC Bayern München äußerst gelassen.
Rolfes blickt gelassen auf das deutsche Los
"Andy Möller hätte wahrscheinlich gesagt: München oder Madrid, Hauptsache Italien", sagte Rolfes - der andere mögliche Gegner wäre ja Real Madrid gewesen, für den FCB wäre übrigens Atlético Madrid die Alternative gewesen. Kleine Randnotiz hierbei nur, Möller bestritt später, dies gesagt zu haben.
Die Bayern seien "mit Sicherheit eine Mannschaft, die wir gut kennen. München kennt uns aber auch gut. Es ist ein Achtelfinale auf hohem Niveau. Dass wir diese Qualität haben, auch die Bayern zu schlagen, das wissen wir. Das wissen auch die Bayern." Diese Ansage dürften sie an der Säbener Straße durchaus zur Kenntnis nehmen.
Upamecano/Kim retten FC Bayern in Leverkusen
Dieser kleine Giftpfeil vorm Duell und die Gelassenheit am Rhein hat einen Grund: Denn keine Mannschaft hat dem FC Bayern München in den vergangenen zwei Jahren solche Schwierigkeiten bereitet wie Bayer 04 Leverkusen. Seit Ende 2022 ist der frühere FC-Bayern-Spielmacher Xabi Alonso Trainer in Leverkusen - und von den mittlerweile sechs Partien gegeneinander hat das Team des Basken keine verloren. Das einstige "Vizekusen" ist zum amtierenden Double-Gewinner und Angstgegner des FC Bayern mutiert.
Zuletzt dominierten Alonsos Leverkusener die Münchner gar vollends. Nur der überragenden Leistung des Verteidigerpaares Upamecano/Kim war es zu verdanken, dass sich der FCB in Leverkusen ein 0:0 ermauerte. Insgesamt gab Leverkusen 16 Torschüsse ab, der offensiv historisch schlechte FC Bayern nur zwei. Diese Statistiken wieder zu drehen, das wird eine äußerst knifflige Aufgabe für den Münchner Fußball-Trainer Vincent Kompany.
Thomas Müller mit Kampfansage an die Experten - und auch an Leverkusen
Zudem schalteten die Leverkusener seine Münchner im Dezember schon einmal in einem Achtelfinale aus - im DFB-Pokal. Da waren sie in der Arena in Oberbayern zu Gast und siegten 1:0, einer von insgesamt drei Erfolgen von Bayer gegen Bayern unter Alonso, dreimal endeten die Partien Remis.
"Wird spannend", sagte also letztlich am Nachmittag der Münchner Thomas Müller. Und mit etwas Sarkasmus fügte er eine Kampfansage an, die sich an die Fußball-Experten in Deutschland richtete - aber auch ein wenig an den kommenden Gegner: "Ja, Leverkusen ist ganz klar der Favorit, da muss man bloß mal in die deutsche Expertenlandschaft hineinhören. Und wir als absolut krasser Außenseiter wollen uns da beweisen, liebe Experten. Dann schau mer mal." Der Kampfgeist ist geweckt bei den Bayern, in guter alter Kaiser-Franz-Beckenbauer-Manier gehen sie die Duelle an.
FC-Bayern-Sportvorstand Eberl hätte lieber Atlético genommen
Vielleicht auch deshalb hatte nach dem so knappen Weiterkommen der Münchner gegen Celtic Glasgow samt Last-Minute-Tor Max Eberl, der Sportvorstand des FC Bayern München, noch gesagt: "Wir werden sehen, was kommt. Wenn man sagt: 'Europapokal', dann würde man gerne international spielen." Er weiß selbst, dass es gerne anders kommt, als man denkt.
"Mit dem FC Bayern und Bayer Leverkusen treffen die beiden derzeit besten deutschen Mannschaften aufeinander, die den Fans in dieser Saison schon einige spannende Duelle beschert haben", sagte er nun am frühen Freitagnachmittag. Die beiden Bundesligisten treffen in der Runde der besten 16 Mannschaften am 4./5. und 11./12. März aufeinander.
Eberl: "Wie schwer diese Aufgabe wird, haben wir gesehen"
Sie treten damit nach zwei Liga-Duellen und einem Pokalspiel zum vierten und fünften Mal in dieser Spielzeit gegeneinander an. "Wie schwer diese Aufgabe wird, haben wir dabei gesehen. Wir werden alles abrufen, um uns in diesen beiden Spielen durchzusetzen."
Immerhin: In der Meisterschaft präsentierten sich die Bayern insgesamt stärker bislang, liegen acht Punkte vor dem Titelverteidiger, der wiederum im DFB-Pokal auf Kurs ist.
Glanzpunkt Wembley: In deutschen Champions-League-Duellen nur einmal besiegt
Und ein Fakt gibt den Münchnern auch gegen ihren Angstgegner zumindest weitere Hoffnung: Für sie ist es das erste Champions-League-Duell mit einer deutschen Mannschaft seit dem Finale 2013 in Wembley gegen Borussia Dortmund (2:1).
In einer Runde mit Hin- und Rückspiel liegt das letzte Aufeinandertreffen mit einem Klub aus der Bundesliga noch länger zurück: 1999 setzten sich die Münchner im Viertelfinale der Königsklasse gegen den 1. FC Kaiserslautern durch (2:0 in München, 4:0). Lediglich 1998 verloren sie ein deutsches Duell: 0:1 nach zwei Partien und einer anschließenden Verlängerung gegen Borussia Dortmund.
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Quelle: BR24Sport im Radio 21.02.2025 - 12:55 Uhr