BR24 Sport Biathlon Ruhpolding: Preuß vergibt Topplatzierung am Schießstand
Franziska Preuß hat einen Podestplatz bei ihrem Heimweltcup in Ruhpolding verpasst. Zwei Strafrunden waren im Sprint-Wettbewerb zu viel. Den Sieg holte sich die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold. Julia Tannheimer feiert ein Traumdebüt.
Franziska Preuß hat sich um eine Topplatzierung bei ihrem Heimweltcup in Ruhpolding gebracht. Die 29-jährige vom SC Haag hatte sich in aussichtsreiche Position gebracht, doch leistete sich zwei Schießfehler und wurde schließlich Neunte (2 Fehler/+51,9). Der Sieg ging an die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold (19:25,40) vor der Schwedin Mona Brorsson (0/18,2) und Lisa Vitozzi aus Italien (0/19,0). Beste Deutsche war Janina Hettich-Walz als Sechste (0/+35,0). Für Furore sorgte Julia Tannheimer bei ihrem Weltcup-Debüt. Die 18-jährige Ulmerin blieb fehlerfrei und wurde 15.
Preuß zu Schießleistung: "Hätte, hätte Fahrradkette"
Lokalmatadorin Preuß war eigentlich auf Kurs, um zum zweiten Mal in ihrer Karriere ganz oben auf dem Podest in der Chiemgau Arena zu stehen. In den Zwischenständen immer Erste, im Liegendschießen fehlerfrei und auch beim Stehendanschlag traf sie ihre ersten drei Schüsse genau ins Schwarze - nur um Nummer vier und fünf daneben zu setzen.
"Sehr ärgerlich. Ich habe die Waffe nicht mehr ruhig gekriegt. Sehr schade, wenn man das Endergebnis sieht – Hätte, hätte Fahrradkette", sagte Preuß im ZDF und fügte an: "Ich nehme das Positive mit, das ist die Laufleistung.
Tandrevold bleibt fehlerfrei und siegt
Preuß war sich also selbst im Weg gestanden. Doch damit war sie nicht alleine. Die Gesamtweltcup-Führende Justine Braisaz-Bouchet stieg sich in ihrer ersten Runde selbst auf die Ski und stürzte. Auch andere Favoritinnen wie die Öberg-Schwestern zeigten ungewohnte Schwächen am Schießstand.
Ganz anders Ingrid Landmark Tandrevold: kein Fehler beim Schießen, kein Einbruch auf der Loipe. Die Norwegerin, die als Zweite gestartet war, setzte mit ihrer Zielankunft eine Messlatte für die Konkurrenz. Eine Messlatte, die nicht mehr erreicht werden sollte. Für sie war es der zweite Einzel-Sieg in dieser Saison.
Hettich-Walz mit starker Leistung
Als einzige Deutsche blieb Janina Hettich-Walz im Schießen fehlerfrei und sicherte sich mit Platz sechs ein starkes Ergebnis. "Ich bin super zufrieden", sagte sie. Vanessa Voigt musste wie Sophia Schneider zweimal in die Strafrunde. Auch auf der Loipe zeigten die Biathletinnen keine gute Leistung und kamen nicht unter die besten Dreißig.
Tannheimer: 18-jährige feiert Traumdebüt
Der heimliche Star des Tages war allerdings Julia Tannheimer. Die 18-jährige Ulmerin feierte ein Traumdebüt im Weltcup. Vor der lauten Kulisse in der Chiemgau Arena blieb Tannheimer fehlerfrei. Auf der Strecke zeigte sie eine beeindruckende Laufleistung. Als sie von den Fans über die Ziellinie gebrüllt wurde, nach deren Überquerung die 15 hinter ihrer Ankunftszeit aufleuchtete, schlug sie die Hände vor dem Mund zusammen.
"Ich dachte bis gestern Abend, dass ich nicht so aufgeregt war. Aber bei der Abschlussbesprechung habe ich gemerkt, dass ich schon sehr aufgeregt war. Die Fans waren echt super. Ich bin viel zu schnell los, weil ich so angespornt war", sagte Tannheimer und sagte, dass sie auch am Schießstand der lauten Jubel nicht gestört habe. Im Gegenteil: "Mich hat das voll gepusht, es war richtig cool." Das Gefühl wird sie am Sonntag noch einmal erfahren, wenn sie in die Verfolgung geht. Dann wird sie nicht die Startnummer 94 tragen, sondern schon als 15. ins Rennen gehen.
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Quelle: BR24Sport 12.01.2024 - 18:30 Uhr