Bernhard Langer

BR24 Sport Bernhard Langer: "Bittersüßer" Abschied von den US-Masters

Stand: 09.04.2025 06:53 Uhr

Bernhard Langer, deutsche Golf-Ikone, startet in sein 41. und letztes US-Masters. Für den zweimaligen Gewinner ein ganz bedeutendes Turnier und ein hochemotionaler, "bittersüßer" Abschied von der Tour.

Von BR24Sport

Die Stimme plötzlich brüchig, die Augen rasch feucht. Als Bernhard Langer von den Masters-Bossen kurz vor dem Turnierstart die ganz große Bühne bekam, wurde die deutsche Golf-Ikone von ihren Gefühlen übermannt. "Es ist jetzt schon sehr emotional für mich", gab der zweimalige Champion bei der eigens für ihn anberaumten Pressekonferenz mit Blick auf seinen letzten Auftritt in Augusta zu: "Das wird bittersüß für mich."

Bernhard Langer: "Hab keine Chance mehr zu gewinnen"

Kein Zweifel: Nach bislang 40 Starts an der legendären Magnolia Lane, seinen zwei Triumphen 1985 und 1993, ist Augusta ein besonderer Ort für den mittlerweile 67-Jährigen, der voller Dankbarkeit auf seine überaus erfolgreiche Karriere zurückblickt: "Es war eine wundervolle Reise. Mir gehen tolle Erinnerungen durch den Kopf. Ich war gesegnet mit Gesundheit und Talent", bilanzierte Langer. "Nun ist es aber an der Zeit, um Schluss zu machen. Ich bin hier nicht mehr konkurrenzfähig."

Viele Erinnerungen werden Langer bei seinem "Farewell" begleiten. "Spätestens auf dem letzten Loch wird es mich umhauen. Hoffentlich kann ich mich bis dahin kontrollieren - aber dafür gibt es keine Garantie", sagte der Anhausener: "Ich komme aus einem 800-Seelen-Dorf in Bayern. Als ich begonnen habe, bedeutete Golf nichts in Deutschland."

Die Zeit war nach Ansicht des gläubigen Maurer-Sohns eigentlich schon im vergangenen Jahr gekommen. Doch ein Riss der Achillessehne verzögerte den Abschied. Jetzt ist alles bereitet für den großen Abgang des international mehr als in seinem Heimatland geachteten Routiniers, der sagenhafte 115 Turniersiege auf dem ganzen Globus gefeiert hat. Alle, die Langer wichtig sind, werden im US-Bundesstaat Georgia dabei sein.

Sogar Langers Enkel schauen zu

Ehefrau Vikki Carol, die vier Kinder Jackie, Stefan, Christina und Jason, die vier Enkelkinder, Bruder Erwin sowie zahlreiche Freunde aus Deutschland und den USA sind vor Ort. "Eigentlich bin ich ein Wettkämpfer und kann mich beim Turnier auf den Sport konzentrieren", sagte Langer, dessen Laufbahn sich auch auf der Champions-Tour der über 50-Jährigen dem Ende zuneigt: "Aber diesmal wird das sicher schwierig, wenn ich all die Gesichter auf dem Platz sehe."

Dass der Deutsche länger als zwei Tage von seiner "Crew" angefeuert wird, erscheint allerdings äußerst unwahrscheinlich. Es wäre ein mittleres Golf-Wunder, wenn Langer den Cut schaffen würde und am Wochenende noch mit von der Partie wäre. Zwar hielt Langer zwischenzeitlich den Rekord für den ältesten Teilnehmer, der es in die "zweite Halbzeit" geschafft hat - aber auch das ist mittlerweile schon fünf Jahre her.

Langers Masters-Favoriten: Scheffler, McIlroy, Koepka und Aberg

"Der Kurs wird immer länger - und ich schlage den Ball immer kürzer", beschrieb Langer die große Herausforderung. Als Turnierfavoriten sieht er die Topstars Scottie Scheffler, Rory McIlroy, Jon Rahm und Brooks Koepka. Auch dem Vorjahreszweiten, dem Schweden Ludvig Aberg, traut er zu, irgendwann das grüne Sieger-Jackett zu gewinnen. Obwohl er tief im Innern auf die Sensation hofft ("Im Golf kann alles passieren"), wird Langers Masters-Karriere mit großer Wahrscheinlichkeit schon am Freitag auf Loch 18 enden – mit Tränen, der Familie und den Freunden. Bittersüß eben.

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Quelle: BR24Sport im Radio 10.04.2025 - 17:55 Uhr