Justin Engel und Max Rehberg feiern ihren Sieg

ATP-Turnier in München Engel/Rehberg sorgen für Mega-Überraschung

Stand: 16.04.2025 19:16 Uhr

Nach dem Aus im Einzel spielt der Nürnberger Justin Engel gemeinsam mit seinem Doppelpartner Max Rehberg ganz groß auf und sorgt für eine Sensation: Das Duo bezwingt die an Nummer zwei gesetzten Marcel Granollers/Horacio Zeballos.

Wie viel ihm dieser Sieg bedeutet sah jeder: Justin Engel warf seine Kappe weg, rannte zu seinem Doppelpartner Max Rehberg, bereit den völlig überraschenden Sieg mit einem "Chest Bump" zu feiern. Parallel dazu tobte das Münchner Publikum nach dem verwandelten Matchball des jungen deutschen Doppels noch lauter als zuvor bei den Punktgewinnen.

Völlig überraschend warfen der erst 17-jährige Engel und sein Partner Rehberg (21) in der ersten Runde des ATP-Turniers in München durch ein packendes 7:5, 7:5 die an Nummer zwei gesetzten Marcel Granollers/Horacio Zeballos (Spanien/Argentinien) aus dem Wettbewerb. Die beiden Routiniers gelten als Weltklasse-Doppel.

Engel nach Aus im Einzel mit neuer Hoffnung

Der Coup kam vor allem Engel sehr gelegen. Der Nürnberger hatte für das Hauptfeld im Einzel eine Wildcard von Turnierdirektor Patrik Kühnen erhalten, schied aber bereits in seinem Erstrundenmatch gegen den Ungarn Fabian Marozsan (4:6, 1:6) aus. Lange war der Youngster gleichwertig.

Im Doppel stehen Engel und Rehberg im Viertelfinale, wichtiger aber ist dem jungen Nürnberger, dass er in München weitere Erfahrungen auf hohem Niveau sammeln kann. Niederlagen sind dabei einkalkuliert: "Mal gewinnt man, mal verliert man", weiß er, wichtig aber sei: "Im Tennis musst du immer mental dabei sein - mental positiv."

Engel jüngster deutscher Sieger seit Becker

Engel hatte im vergangenen Oktober für Aufsehen gesorgt, als er eine Wildcard für das ATP-Turnier im kasachischen Almaty erhielt und sie prompt nutzte: Zwei Wochen nach seinem 17. Geburtstag gewann er als jüngster Deutscher seit Boris Becker 1984 ein Match auf der Tour, seitdem häuften sich Vergleiche mit dem dreimaligen Wimbledonsieger.

Engel gilt neben seinem gleichaltrigen Freund Diego Dedura-Palomero, der im Einzel als Lucky Loser sensationell das Achtelfinale erreicht hat, als großer deutscher Hoffnungsträger. "Mit Boris Becker verglichen zu werden, ist etwas Schönes", sagt Engel, "aber ich will Justin Engel sein."

Er arbeitet entschlossen daran - mit einem durchaus prominenten Trainer: Philipp Kohlschreiber, dreimaliger Sieger in München, war immerhin mal 16. der Weltrangliste. "Er war ein schlauer Spieler", sagt Engel: "Er kann mir die Spielintelligenz beibringen."

Krawietz/Pütz im Viertelfinale

Auch der Coburger Kevin Krawietz und Tim Pütz ziehen verdient ins Viertelfinale ein. Sie setzen sich gegen das indisch-amerikanische Duo Bhambri/Galloway durch und treffen jetzt auf die Franzosen Doumbia/Reboul.

Botic van de Zandschulp, der 2022 und 2023 im Finale von München stand, schied in der zweiten Runde gegen Ben Shelton aus (6:7, 3:6).