![Alexander Schmid | picture alliance/dpa/MAXPPP | Pierre Teyssot Alexander Schmid](https://images.sportschau.de/image/b8fdfa05-f08c-4cc0-b02f-d9f8178f2d73/AAABlQOicEk/AAABkZLrr6A/original/br-alexander-schmid-114.jpg?overlay=0d57f450-0e18-4270-9289-20ff985c3cb5&overlayModificationDate=AAABjb08Y0U)
BR24 Sport Alexander Schmid nach Kreuzbandriss: "Sölden wird eng"
Bei der Ski-WM in Saalbach vermisst der DSV den schnellen Schwung von Alexander Schmid. Doch der verletzte Allgäuer tüftelt bereits an seinem Comeback, er will 2026 bei den Olympischen Spielen dabei sein - muss sich aktuell aber noch in Geduld üben.
Aktuell kämpfen die weltbesten Skirennfahrer bei der Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm um Medaillen. Riesenslalom-Spezialist Alexander Schmid kann dabei nur zusehen. Der Allgäuer hatte sich im Dezember das Kreuzband gerissen - zum zweiten Mal innerhalb von nur zwei Jahren. Doch die Zeit nutzt der Athlet vom SC Fischen, um mit seinen DSV-Kollegen bei der Ski-WM mitzufiebern - wenn auch nur vom Sofa aus.
Schmid hat sich bisher jedes Rennen im Fernsehen angeschaut, wie er im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk erzählt. Er findet die WM "sehr spannend. Das ist Werbung für unseren Skisport". Der Allgäuer schwärmt von der Piste, der Organisation, den Wetterbedingungen. "Man freut sich, Skirennen anschauen zu dürfen, aber natürlich wäre man auch sehr gerne selber am Start" - und der DSV hätte Schmid bitter nötig gehabt. Bisher ist das DSV-Team noch ohne Medaillen geblieben.
Schmid holte 2023 WM-Gold im Parallelrennen
Bei der WM 2023 in Courchevel/Méribel hatte Schmid im Parallel-Rennen die Goldmedaille geholt. Doch der 30-Jährige wäre nicht nur im Team-Parallel eine wichtige Verstärkung gewesen, auch in seiner Spezialdisziplin Riesenslalom hätte er zum erweiterten Favoritenkreis gezählt.
Schmid ist der Mr. Konstant des Riesenslaloms - in den vergangenen Wintern war er regelmäßig in die Top Ten gefahren. Vor der aktuellen Saison schwärmte Felix Neureuther im BR24Sport-Podcast "Pizza & Pommes" von Schmids "pfeilschnellem Schwung": "Wenn der mal einen Lauf runterbringt, dann ist es schwer, dass jemand schneller ist als er."
Gute Fortschritte bei Genesung nach Kreuzbandriss
Seinen pfeilschnellen Schwung konnte der 30-Jährige diesen Winter zu selten zeigen: Nach drei Riesenslalom-Auftritten im Weltcup war Schluss: Beim Training in Pfelders (Südtirol) im Dezember stürzte er und riss sich das Kreuzband - zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit. "Das ist schon schwer, das hat mich am Anfang schon sehr getroffen", sagt Schmid im Interview mit dem BR.
Gute sieben Wochen nach der OP gehe es ihm "sehr gut": "Ich mache richtige Fortschritte und liege voll im Plan".
Schmid muss sich gedulden: "Sölden wird eng"
Schmid erzählt, er könne mittlerweile schon ohne Krücken gehen. Priorität habe vorerst, "alltagstauglich" zu werden, sich Zeit zu lassen, nichts zu überstürzen. "Ich bin entspannter, ich hab die Zeit, ich nehme mir die Zeit", so Schmid. Der zweite Kreuzbandriss sei komplexer als es der erste war, weil auch die beiden Menisken mitbetroffen seien. Schmid müsse sich daher in Geduld üben: "Man hat mir gesagt, dass ich dieses Mal ein bisschen länger warten muss."
Erst nach acht bis neun Monaten wird Alexander Schmid auf Schnee trainieren können, laut Plan dürfte er also erst im September wieder auf Skiern stehen. "Das wird super eng mit dem Weltcup-Auftakt in Sölden im Oktober", sagt Schmid.
Schmids großes Ziel ist Olympia 2026
Sein Fokus liege jedenfalls auf den Olympischen Spielen 2026 in Cortina/Mailand. "Das ist ein großes Ziel von mir, dass ich da dabei bin. Endlich mal Olympia in Europa und nicht irgendwo in Asien. Das möchte man als Sportler miterleben", so Schmid im Interview mit dem BR.
Die WM-Rennen, die er aktuell nur im Fernsehen verfolgen kann, spornen ihn für sein Comeback an: "Ich bin mit mir selber im Reinen, ich hab es für mich akzeptiert. Von dem her hadere ich überhaupt nicht, sondern ich sehe es eher positiv und nehme es als Motivation her, wieder zurückzukommen."
Er freue sich vor allem auf die Rennen der "Slalom-Asse" Lena und Linus, wie er es sagt. Bisher lief die Ski-WM aus deutscher Sicht unglücklich: Die Speed-Männer blieben hinter den Erwartungen zurück, Emma Aicher konnte mit einem fünften Platz bei der Abfahrt aufzeigen, im Team-Parallel sowie in der Team-Kombination der Frauen gingen die DSV-Teams leer aus. Bei Olympia kann dann hoffentlich Alexander Schmid das Team mit seinem "pfeilschnellen Schwung" wieder unterstützen.
Quelle: BR24Sport 10.02.2025 - 18:30 Uhr