Behindertensport Russen bei den Paralympics - Beucher erneuert Kritik
Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbands, hat seine Kritik an der Wiederzulassung russischer Athleten unter neutraler Flagge bei den Paralympics im kommenden Jahr in Paris mit Nachdruck erneuert.
"Wenn wir uns als Sport als große Friedensbewegung in dieser Welt verstehen, dann passen dort keine Teilnehmer aus einem Land hin, das nach wie vor tötet, vergewaltigt, zertrümmert und zerstört", sagte Beucher bei der Ehrung der Para-Sportler des Jahres am Samstag in Düsseldorf.
IPC hatte im September neu entschieden
Ende September hatte die knappe Mehrheit der Nationalen Paralympischen Komitees auf der Generalversammlung des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) in Bahrain entschieden, die Suspendierung des NPK Russlands um zwei Jahre zu verlängern, Sportlerinnen und Sportler aus dem kriegstreibenden Land aber unter Bedingungen wieder zuzulassen.
Deutschland und weitere, vor allem westliche Länder hatten großen Widerstand geleistet, letztlich stimmten allerdings 74 Nationen für die Wiederzulassung und nur 65 dagegen.
Situation "noch schlimmer geworden"
"Wenn man Werte hat, muss man auch Werte leben", führte Beucher weiter aus: "Ich gestehe auch jedem zu, Werte zu interpretieren. Aber für uns im deutschen Behindertensportverband ist es keine andere Situation wie nach dem Kriegsausbruch." Der Krieg sei sogar "noch schlimmer geworden", prangerte der DBS-Präsident an.