Para-WM im Schwimmen Wetekam und Scholz holen erste Medaillen
Youngster Maurice Wetekam und Dreifach-Weltmeisterin Tanja Scholz haben dem deutschen Team bei der Para-Schwimm-WM in Manchester einen starken Start beschert.
Der erst 17 Jahre alte Wetekam schwamm am Montagabend (31.07.2023) zum Auftakt der WM in Manchester über 100 m Brust in der Startklasse SB9 zu Silber. Mit einem deutschen Rekord von 1:08,89 Minuten musste er sich nur dem souveränen Titelverteidiger Stefano Raimondi aus Italien geschlagen geben.
"Ich bin mega glücklich – mit der Zeit und mit dem Ergebnis", sagte Wetekam. "Auch wenn ich viele Trainingsausfälle hatte, Erkrankungen und Verletzungen, hat das sehr gut funktioniert. Die letzten Wochen waren hart, aber ich habe mich dorthin zurückgekämpft, wo ich hinwollte", sagte ein erleichterter Wetekam, nachdem er sich von Platz vier bei der Wende nach vorne gekämpft hatte."
Wetekam mit deutschem Rekord und Paralympics-Ticket
Damit sicherte Wetekam dem deutschen Team zugleich einen Quotenplatz für die Paralymics in Paris 2024. Als Vorlaufschnellster hatte der Leverkusener bereits am Montagmorgen in 1:09,42 den deutschen Rekord geknackt, am Abend verbesserte er die Bestmarke erneut. Wetekam war schon im Vorjahr bei seiner WM-Premiere auf seiner Paradestrecke zu Silber geschwommen.
Scholz legt Silber über 50 m Brust nach
Wie Wetekam sicherte sich wenig später auch Dreifach-Weltmeisterin Tanja Scholz Silber. Über ihre Nebenstrecke 50 m Brust in der Startklasse SB2 schlug die 39-Jährige nach 1:07,44 Minuten als Zweite an, einzig die 20 Jahre jüngere Britin Ellie Challis war 1,72 Sekunden schneller.
Verena Schott verpasst Podium - WM-Aus für Josia Topf
Ex-Weltmeisterin Verena Schott verpasste derweil in der Startklasse S6 über 100 m Rücken als Vierte nur knapp das Podium, zu Edelmetall fehlten der dreifachen Medaillengewinnerin von Tokio nur 17 Hundertstel. Der 16-jährige Philip Hebmüller über 100 m Schmetterling und Justin Kaps über 50 m Freistil waren bereits am Vormittag in den Vorläufen gescheitert.
Das Team von Bundestrainerin Ute Schinkitz musste am ersten Wettkampftag einen weiteren Rückschlag hinnehmen: Josia Topf, der bei der WM auf Madeira im vergangenen Jahr zwei Medaillen gewonnen hatte, musste wegen eines Magen-Darm-Infektes abreisen. "Dank meiner Eltern und der medizinischen Betreuung befinde ich mich schon etwas auf dem Weg der Besserung", sagte Topf. Ohne den 20 Jahre alten Erlanger wird es somit keine deutsche Staffel geben.
Bei der vergangenen WM im Vorjahr auf Madeira holten die deutschen Schwimmer 14 Medaillen (4x Gold, 6x Silber, 4x Bronze). Insgesamt gehen in Manchester 13 Athletinnen und Athleten für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) an den Start.