Kanuslalom Tasiadis verpasst Medaille im Canadier
Sideris Tasiadis hat bei den Olympischen Spielen in Paris die erhoffte Medaille verpasst. Der Augsburger schaffte es im Finale mit dem Einer-Canadier am Montag nur auf Rang vier.
Tasiadis ging als drittletzter Fahrer an den Start im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne. Der Augsburger verpasste die Walze vor Tor acht, machte im Mittelteil der anspruchsvollen Strecke aber wieder Boden gut.
Franzose Gestin dominiert das Feld
Tasiadis überquerte die Ziellinie nach 97,27 Sekunden. Für einen Platz unter den ersten Drei reichte es nach dem Mini-Patzer aber nicht mehr für den 34-Jährigen. Gold ging an Nicolas Gestin aus Frankreich, der das Rennen in 91,36 Sekunden dominierte. Silber schnappte sich der Brite Adam Burgess (96,84 Sekunden), Bronze ging an den Slowaken Matej Benus (97,03), der 0.24 Sekunden schneller war als Tasiadis.
Der Augsburger hat bereits zwei olympische Medaillen zu Hause. In London fuhr er 2012 zu Silber, in Tokio kam neun Jahre später Bronze hinzu. Tasiadis hatte vor den Spielen in Paris noch selbstbewusst auf Gold gehofft, wollte sein Medaillen-Set komplettieren. Mit dem vierten Platz war er im Nachhinein aber nicht unbedingt unzufrieden.
0,24 Sekunden "sind ärgerlich"
"Ich habe schon sau viel Zeit rausgeholt in meinem Lauf, so viel wie es geht. Und dann sind die 0,24 Sekunden ärgerlich. Den Kehrpunkt umzuschalten und zu sagen, ich gehe jetzt mehr Risiko ein, da spielt sehr viel Erfahrung mit rein und auch viel Mut, das zu machen", so Tasiadis nach dem Finale.
Er müsse sich aber mit der Leistung und der Platzierung nicht verstecken: "Wenn ich Rio mit Platz fünf nehme und sage, das war meine schlechteste Platzierung, dann ist Platz vier bei den vierten Spielen schon stark."
Fehlerfrei im Halbfinale
Dort war Tasiadis fehlerfrei geblieben und hatte die drittschnellste Zeit aufgelegt. Nach 96,74 Sekunden überquerte er die Ziellinie und musste nur den Spanier Trave (96,69) und Überflieger Gestin passieren lassen.
Der Franzose brauchte schon im Semifinale nur 93,12 Sekunden und galt fortan als Topfavorit auf den Titel. Im Finale blieb der Lokalmatador dann eiskalt.
Hegge und Lilik greifen noch an
In dieser Woche folgen noch die Wettkämpfe im Kajak-Einer mit Noah Hegge, im Canadier-Einer mit Elena Lilik und in der neuen olympischen Disziplin Kajak-Cross.
Vor drei Jahren in Tokio waren die deutschen Athletinnen und Athleten in allen Kanuslalom-Wettkämpfen aufs Podest gefahren. In Paris sieht es deutlich schlechter aus.
Funks Medaillentraum platzt im Finale
Bereits am Sonntag war Ricarda Funk im Kajak-Einer auf Medaillenjagd, verpasste eine Top-Platzierung aber unglücklich. Die 32 Jahre alte Kanutin vom KSV Bad Kreuznach ging nach einer starken Leistung im Halbfinale als Favoritin in das Entscheidungsrennen, patzte dort aber kurz vor dem Ende. Die Titelverteidigerin fuhr an Tor Nummer 20 vorbei, mit der fälligen Zetistrafe von 50 Sekunden war der Medaillentraum geplatzt.
"Ich habe die Aufgabe mental eigentlich ganz gut gemeistert, und deswegen ärgere ich mich einfach nur brutal, dass ich im letzten Streckenabschnitt so extrem auf Risiko gegangen bin und meinen Lauf einfach weggeschmissen habe", sagte Funk im Anschluss im Sportschau-Interview mit Tränen in den Augen.