Sportarten So funktioniert Sportklettern bei Olympia - Die Regeln
Sportklettern feierte in Tokio olympische Premiere. In Paris gibt es nun noch einen zusätzlichen Wettbewerb für Frauen und Männer.
In Tokio kletterten die Athletinnen und Athleten um je ein Medaillensatz im Olympic Combined. Dabei wurden Punkte aus den Teildisziplinen Speedklettern, Bouldern und Schwierigkeitsklettern addiert - die geringste Punktzahl gewann. Als erste Kletter-Olympiasieger wurden die Slowenin Janja Garnbret und der Spanier Alberto Ginés López gekürt.
Die Wettbewerbe der Kletterer finden so viel Anklang, dass das Programm für Paris erweitert wurde. Der Kombinationswettkampf besteht nun nur noch aus Bouldern und Lead und beginnt direkt mit dem Halbfinale. Das spektakuläre Klettern auf Zeit (Speed) ist ein separater Wettbewerb, dafür gibt es eine Qualifikation und eine Ausscheidung, in der die Viertelfinalisten ermittelt werden.
Die olympische Kletteranlage steht in Le Bourget.
Wie funktioniert Speed-Klettern?
An einer 15 Meter hohen Wand, die fünf Grad überhängend ist, geht darum, möglichst schnell die Spitze zu erreichen. Die Platzierung ergibt sich aus der benötigten Zeit. Die Besten Männer "laufen" wie bunte Spinnen die Wand in unter sechs Sekunden hoch, die Top-Frauen unter sieben Sekunden.
Olympic Combined - Bouldern
Das ist Schwierigkeitsklettern ohne Seilsicherung in Absprunghöhe. Dabei müssen einzelne klettertechnische Höchstschwierigkeiten gelöst werden. Die Athleten müssen den "Hindernisparcours" (Boulder) in maximal vier Minuten überwinden. In der Qualifikation und im Finale gibt es jeweils vier Boulder. Auf halber Strecke befindet sich die "Zone", am Ende der Topgriff. Es geht darum, möglichst viele Boulder zu überwinden.
Gewertet wird wie folgt: Anzahl der erreichten Topgriffe (T) sowie Anzahl der erreichten Zonengriffe (Z). Herrscht Gleichstand, zählt man die Versuche, die benötigt wurden, um Top und Zone zu erreichen.
Das Ergebnis wird in dieser Form dargestellt: 4t 4z 5 4. Der Athlet hat also vier Mal den Topgriff erreicht und dafür fünf Versuche benötigt. Außerdem hat er vier Zonen überwunden und dafür vier Versuche gebraucht.
Olympic Combined - Lead
Entspricht dem klassischen Klettern am Fels im Vorstieg, wird auch Schwierigkeitsklettern genannt. Hier geht es darum, an einer mindestens 15 Meter hohen Wand innerhalb von sechs Minuten so hoch wie möglich zu kommen. Die Sportler sind mit einem Seil gesichert, die Schwierigkeitsgrade liegen dicht an der Sturzgrenze.
Geklettert wird "on sight", das bedeutet, dass die Athleten vor ihrem Start nur wenig Zeit haben, die Route zu besichtigen. Damit alle die gleichen Bedingungen haben, dürfen die Athleten die Versuche ihrer Konkurrenten nicht sehen.