Leichtathletik Abendsession Krause und Meyer im Hindernis-Finale chancenlos - Ingebrigtsen entthront
Gesa Krause und Lea Meyer sind bei den Olympischen Spielen in Paris im Finale über 3000 m Hindernis am Dienstag (06.08.2024) abgeschlagen ins Ziel gekommen. Simon Batz gelang im Weitsprung ein Achtungserfolg. Sensationell an einer Medaille vorbei lief der norwegische Topfavorit Jakob Ingebrigtsen über 1500 m. Gabby Thomas aus den USA gewann Gold über 200 m.
Die 32 Jahre alte Krause (Trier) absolvierte nach London 2012, Rio 2016 und Tokio 2021 in Paris bereits ihr viertes Olympia-Finale über die Hindernis-Strecke - allein das ist für sie bereits ein großer Erfolg. Im Endlauf konnte die EM-Zweite von Rom rund 15 Monate nach der Geburt ihrer Tochter erwartungsgemäß nicht mit den Topläuferinnen mithalten - in 9:26,96 Minuten kam sie als Vorletzte ins Ziel.
Von ihrer Saisonbestzeit (9:10,68) war sie weit entfernt - und deshalb nach dem Rennen auch enttäuscht: "Es war definitiv nicht mein Rennen. Es ist echt bitter, wenn ein olympisches Finale von vorne bis hinten einfach nicht passt., Das macht sicherlich nicht kleiner, was ich in meiner Karriere oder den letzten 15 Monaten erreicht habe. Die Momentaufnahme heute ist aber eher frustrierend." Vor drei Jahren in Tokio war Krause Olympia-Fünfte, 2016 in Rio de Janeiro Sechste und 2012 in London Siebte.
Meyer nach persönlicher Bestzeit voll zufrieden
Besser machte es in Paris die 26-jährige Meyer (Leverkusen), die in persönlicher Bestzeit von 9:09,59 Minuten Platz zehn belegte. Nach dem Rennen zeigte sie sich voll zufrieden mit ihrem Abschneiden: "Es ist fast ein bisschen schade, dass es schon vorbei ist. Es hat super viel Spaß gemacht. Ich hatte bis zum Schluss ein Lächeln auf den Lippen."
Olivia Gürth (Trier) hatte das Finale trotz persönlicher Bestzeit unglücklich verpasst.
Yavi läuft in olympischer Rekordzeit zu Gold
Olympiasiegerin wurde in Paris die Weltmeisterin Winfred Yavi aus Bahrain - in 8:52,76 lief sie olympischen Rekord. Tokio-Olympiasiegerin Peruth Chemutai aus Uganda (8:53,34) musste sich dieses Mal mit Silber begnügen, die Kenianerin Faith Cherotich (8:55,15) wurde Dritte.
Weltmeisterin Winfred Yavi holt in einem schnellen Rennen Olympia-Gold.
1500 m: Auf der Zielgeraden geht Ingebrigtsen die Luft aus
Gold-Favorit Jakob Ingebrigtsen hat im Finale über 1500 m eine Medaille sensationell verpasst. Auf den letzten 70 Metern ging dem bis dahin vorne weg laufenden Norweger im Stade de France die Puste aus. Der Olympiasieger von Tokio 2021 wurde am Ende nur Vierter. Gold holte sich völlig überraschend der US-Amerikaner Cole Hocker. In 3:27,65 Minuten schnappte er dem 23-jährigen Norweger damit auch den olympischen Rekord weg. Der britische Weltmeister Josh Kerr sicherte sich in Landesrekordzeit (3:27,79) Silber. Yared Nuguse (USA/3:27,80) lag als Dritter im Ziel 44 Hundertstelsekunden vor Europarekordler Ingebrigtsen.
Robert Farken (Leipzig) war in Paris im Halbfinale ausgeschieden, Marius Probst (Wattenscheid) kam nicht über den Vorlauf hinaus.
Weitsprung: Simon Batz in starkem Finalfeld Sechster
Voll zufrieden mit seiner ersten Olympia-Teilnahme sein kann Simon Batz. Der 21-Jährige Weitspringer von der MTG Mannheim landete in seinem besten Versuch im Finale bei 8,07 m. Im zwölfköpfigen Feld bedeutete das für ihn am Ende Rang sechs. "Es war eine geile Erfahrung", sagte Batz. In seinem ersten Finale auf der ganz großen internationalen Bühne sprang damit für ihn gleich eine Top-8-Platzierung heraus.
Simon Batz machte im Olympia-Finale eine gute Figur.
Weitsprung-Olympiasieger wurde wie in Tokio der Grieche Miltiadis Tendoglou. Mit einem Sprung auf 8,48 m verwies der Welt- und Europameister Wayne Pinnock aus Jamaika (8,36) deutlich auf den Silberrang. Der Italiener Mattia Furlani sicherte sich mit 8,34 m Bronze. Zehnkämpfer Simon Ehammer aus der Schweiz verpasste mit 8,20 m die erhoffte Medaille klar.
200 m: Gabby Thomas sprintet allen davon
Das mit Spannung erwartete Finale über 200 m der Frauen war eine eindeutige Angelegenheit: Gabby Thomas aus den USA lag von Beginn an vorne und im Ziel in 21,83 Sekunden 25 Hundertstel vor Julien Alfred aus Sankt Lucia (22,08). Die 100-m-Olympiasiegerin musste sich in diesem Rennen also mit Silber zufriedengeben. Auf dem Bronzerang lag die US-Amerikanerin Brittany Brown in 22,20 Sek. einen Wimpernschlag vor der viertplatzierten Britin Dina Asher-Smith (22,22). Deutsche Sprinterinnen waren in Paris über diese Strecke nicht an den Start gegangen.
Hammerwurf: Gold geht nach Kanada
Im Hammerwurf-Finale der Frauen setzte sich nach sechs Durchgängen Camryn Rogers aus Kanada durch. Ihr weitester Wurf landete bei 76,97 m. Die Weltmeisterin machte es damit ihrem Landsmann Ethan Katzberg nach, der Gold im Männer-Wettbewerb geholt hatte. Die Silbermedaille gewann die US-Amerikanerin Annette Echikunwoke (75,48), Bronze ging an Zhao Jie aus China (74,27). Auch in diesem Wettbewerb hatte der Deutsche Leichtathletik-Verband keine Athletinnen für die Sommerspiele in Paris nominiert.
400 m: Kirani James als Schnellster ins Finale
Über 400 m haben sich bei den Männern die Favoriten ihre Plätze für das Finale am Mittwoch (07.08.2024, 21.20 Uhr) gesichert. Schnellster in den drei Vorläufen war mit Kirani James aus Grenada (43,78 Sek.) der Olympia-Dritte von 2021 in Tokio. 2012 in London war der inzwischen 31-Jährige zum Olympiasieg gesprintet. Auch der Weltjahresschnellste und WM-Zweite Matthew Hudson-Smith aus Großbritannien wusste in 44,07 Sek. zu überzeugen. Mit Michael Norman (USA/44,26) steht zudem der Weltmeister von 2022 in Paris im Olympia-Finale. Titelverteidiger Steven Gardiner (Bahamas) war im Vorlauf nicht an den Start gegangen.
400 m Hürden: Topzeit von Titelverteidigerin McLaughlin-Levrone
Auch in den Halbfinals über 400 m Hürden bei den Frauen blieben die ganz großen Überraschungen aus: Titelverteidigerin und Weltrekordhalterin Sydney McLaughlin-Levrone (USA) lief in 52,13 Sekunden die schnellste Zeit. Femke Bol, Olympia-Dritte von Tokio, sicherte sich in 52,57 Sek. ein Endlauf-Ticket. Die Niederländerin gewann in Paris bereits Gold mit der 4x400-m-Mixed-Staffel. Auch mit Rushell Clayton aus Jamaika (53,00) ist zu rechnen. Über die Zeitschnellstenregelung schaffte es mit Louise Maraval auch eine Französin in den Endlauf, der am Donnerstag (08.08.2024, 21.25 Uhr) über die Bühne gehen wird.