Leichtathletik bei Olympia 2024 Geher Linke verpasst Top-10 deutlich - Feige auf Platz 28
Christopher Linke hat bei den Olympischen Spielen in Paris im Gehen über 20 km eine erhoffte Top-10-Platzierung deutlich verpasst. Er belegte am Donnerstag (01.08.2024) Rang 19. Gold ging nach Ecuador, Leo Köpp aus Berlin belegte Platz 23. Bei den Frauen setzte sich Jiayu Yang aus China durch. Saskia Feige kam als 28. ins Ziel.
Bei den Sommerspielen 2016 in Rio und 2021 in Tokio sowie bei der WM im vergangenen Jahr in Budapest war der Potsdamer Linke jeweils Fünfter geworden. Die Erwartungen, die der 35-jährige EM-Zweite von München 2022 mit diesen Ergebnissen geweckt hatte, waren also einigermaßen hoch. Zu hoch, wie sich im Rennverlauf zeigte: In 1:20:35 Stunden kam der deutsche Rekordhalter bei seiner vierten Olympia-Teilnahme weit abgeschlagen ins Ziel. Sein Rückstand auf den dieses Mal fünftplatzierten Evan Dunfee aus Kanada betrug über eine Minute.
"Es war ein sehr, sehr hartes Rennen. Ich habe alles gegeben, und da muss ich halt heute mal mit dem 19. Platz leben, leider", sagte Linke nach dem Rennen enttäuscht. Seine Form sei eigentlich gut gewesen, aber: "Irgendwie haben mich die Bedingungen scheinbar doch mehr beeinträchtigt als erwartet."
Pintado zieht kurz vor Schluss an und gewinnt
Zum ersten Leichtathletik-Olympiasieger der Sommerspiele in Paris krönte sich Vize-Weltmeister Daniel Pintado aus Ecuador. Er gewann nach einem starken Finish in 1:18:55 Stunden vor dem Brasilianer Caio Bonfim (1:19:09) und Weltmeister Alvaro Martin aus Spanien (1:19:11). Der italienische Tokio-Sieger Massimo Stano knickte gegen Ende des Rennens mehrfach um, er ging als Vierter dieses Mal leer aus.
Daniel Pintado aus Ecuador ist erster Leichtathletik-Olympiasieger in Paris 2024.
Für den 26 Jahre alten Berliner Köpp, Achter bei der EM in Rom in diesem Jahr, stoppte die Uhr nach 1:21:36 Stunden. Mit Platz 23 im 49-köpfigen Teilnehmer-Feld kopierte er fast sein Ergebnis von Tokio 2021, als er 22. geworden war. "Das war die zweitsteilste Strecke, die ich bei einem internationalen Höhepunkt je erlebt habe. Ich glaube, ich habe das ganz gut gemacht", zeigte sich Köpp im Ziel mit dem Verlauf des Rennens zufrieden.
Linke kann auf den letzten Kilometern nicht mehr mithalten
Linke hatte im Vorfeld gesagt, dass ihm die Startzeit um 7.30 Uhr "eigentlich ein bisschen zu früh" sei. Er dürfte also gar nicht unglücklich gewesen sein, dass das Rennen wegen der Auswirkungen eines Gewitters in Paris 30 Minuten später als geplant begann. Nach dem Start zeigte sich der Potsdamer dann hellwach, er hielt sehr lange in einer gut 20-köpfigen Spitzengruppe mit.
Etwa fünf Kilometer vor dem Ziel verschärften aber die Favoriten bei schwül-warmem Wetter entscheidend das Tempo - und der 35-jährige Deutsche musste endgültig abreißen lassen.
Saskia Feige nach 1:33:23 Stunden im Ziel
Saskia Feige vom SC DHfK Leipzig war in einer wegen Erkrankungen und Verletzungen schwierig verlaufenden Saison auch bei den Sommerspielen in Paris nicht vom Glück verfolgt: Nach der Aufgabe in Tokio vor drei Jahren, kam sie bei ihrer zweiten Olympia-Teilnahme bei schwierigen Bedingungen nicht in den Bereich ihrer persönlichen Bestzeit (1:28:28 Stunden).
Anders als in Tokio erreichte Geherin Saskia Feige in Paris das Ziel.
Die 26-jährige EM-Dritte von München 2022 belegte als einzige deutsche Teilnehmerin in Saisonbestzeit von 1:33:23 Stunden Platz 28. "Die Bedingungen waren nicht so einfach, besonders muskulär war es ganz schön anstrengend, weil es sehr viel bergauf und bergab ging. (...) Später bin ich dann ganz gut ins Rollen gekommen", sagte Feige, die sich dennoch "ein bisschen mehr vorgenommen" hatte. Bei den Europameisterschaften in Rom vor wenigen Wochen war sie 18. geworden. Feige freut sich, dass sie die gute Stimmung am Streckenrand noch einmal genießen kann: Zusammen mit Linke plant sie am 7. August einen zweiten Olympia-Start in Paris im Mixed-Staffel-Wettbewerb.
Gold geht nach China
Siebeneinhalb Minuten vor der Deutschen war Jiayu Yang als neue Olympiasiegerin ins Ziel gekommen (1:25:54 Stunden). Sie gewann bei großer Hitze und nach einem langen Solo-Auftritt an der Spitze das zehnte Gold für China bei den Sommerspielen in Paris. Die spanische Weltmeisterin Maria Perez (1:26:19) und Jemima Montag aus Australien (1:26:25) belegten den Silber- und den Bronze-Rang. Die Italienerin Antonella Palmisano, Olympiasiegerin von 2021 und Europameisterin von Rom, gab etwa sechs Kilometer vor dem Ziel auf.