Niederlage gegen Südkorea Deutsche Handballerinnen verpatzen Olympia-Auftakt
Herber Dämpfer für die deutschen Handballerinnen zum Auftakt ins olympische Turnier: Gegen Südkorea musste das DHB-Team eine ganz bittere 22:23 (10:11)-Niederlage einstecken.
Die deutsche Mannschaft war mit hohen Erwartungen und als Favorit in das Duell gegen die Asiatinnen gegangen. Mitte der zweiten Halbzeit sah es auch nach einem erfolgreichen Olympia-Comeback nach 16 Jahren Abstinenz einer deutschen Frauenhandballmannschaft bei einem Olympia-Turnier aus. Doch am Ende gab es eine große Enttäuschung.
Döll: Großer Aufwand, kein Ertrag
"Ich weiß nicht, was los war. Wir haben uns fünf Wochen den Arsch aufgerissen. Es ist scheiße, wenn man sich dafür nicht belohnt. Wir verlieren das Spiel im Angriff", analysierte Linksaußen Antje Döll, die mit sechs Toren beste DHB-Werferin war. Währenddessen schlurften ihre Teamkolleginnen mit leeren Blicken und hängenden Köpfen hinter ihr vorbei. Jede von ihnen wusste, dass man gerade einen großen Schritt Richtung Viertelfinale verpasst hatte.
Mit Blick auf die starke Konkurrenz in der Vorrundengruppe A aus den skandinavischen Ländern sind die Chancen auf das Erreichen der K.o.-Runde nämlich bereits erheblich gesunken. Die weiteren Gegner im Kampf um das Viertelfinale, das die besten vier der Sechsergruppe erreichen, sind Schweden (Sonntag), Slowenien (Dienstag), Dänemark (1. August) und Norwegen (3. August).
"Wir müssen die Punkte jetzt irgendwo anders her bekommen", forderte Xenia Smits mit Blick auf die kommenden Aufgaben. "Das Turnier ist nicht vorbei", sagte auch Trainer Markus Gaugisch und kündigte gleichzeitig ein "klare Fehleranalyse und eine klare Ansprache" an.
Kein Rhythmus im Angriff
Die deutsche Mannschaft fand zunächst recht gut in die Partie und führte nach 13 Minuten mit 6:4. Auffällig in den Anfangsminuten: Antje Döll, die sich gut in Szene setzte und drei der ersten sechs deutschen Treffer erzielte. Doch so reibungslos ging es für das Gaugisch-Team nicht weiter. Im Gegenteil: Vor allem im Angriff verlor Deutschland den Rhythmus und legte eine schwache Chancenverwertung von unter 60 Prozent hin.
Die Asiatinnen holten Tor um Tor auf und hatten nach einem 7:2-Lauf zwischen der 13. und 25. Minute bei 11:8 erstmals eine Drei-Tore-Führung herausgespielt. Mit "Deutschland, Deutschland"- Rufen versuchten die deutschen Fans in der mit 5.800 Besuchern gefüllten Arena Süd 6, die wankende DHB-Mannschaft aufzubauen. Und es half zunächst.
Torflaute in der ersten Halbzeit
Nach einer achtminütigen Torflaute verkürzten Emily Bölk und Alina Grijseels zur Pause immerhin auf 10:11. Trainer Gaugisch hatte seine Mannschaft in den Schlussminuten umgebaut. Sarah Wachter rückte für Katharina Filter ins DHB-Tor, Kreisläuferin Meike Schmelzer kam ebenfalls ins Team. Julia Behnke blieb draußen.
Doch auch nach der Pause blieb es holprig. Eine Überzahl konnten die Deutschen nicht nutzen, die Chancenverwertung wurde jetzt aber besser. Auf Antje Döll war weiterhin Verlass, auch der deutsche Rückraum mit Bölk, Viola Leuchter und Xenia Smits nutzte die Räume nun besser.
Zwischenspurt macht Hoffnung
Bei 18:14 durch Döll in der 45. Minute führte Deutschland erstmals mit vier Treffern. Das sollte Sicherheit bringen. Tat es aber nicht. Südkorea schaffte bei 19:19 wieder den Ausgleich. Vor allem die erfahrene Ryu Eun-hee bereitete der deutschen Mannschaft immer wieder große Probleme.
In der Crunch-time wurde es nun hochspannend mnit dem besseren Ende für die Südkoreannerinnen, die die erneut schwache Chancenverwertung der Deutschen in der Offensive gnadenlos ausnutzten. So konnte es nichts werden mit dem ersten Sieg bei einem Olympia-Turnier nach 16 Jahren.
Jetzt gegen Schweden
Deutschland trifft nun am 2. Gruppenspieltag am kommenden Sonntag (28.07.2024, 14 Uhr) auf das Team aus Schweden und ist dort klarer Außenseiter.