Angriffskriegs in der Ukraine Schwimm-Vizepräsident rechnet weiter mit Russen-Ausschluss
Derzeit sind keine russischen Sportler bei Schwimm-Events des Weltverbandes dabei. Der DSV-Vizepräsident rechnet damit, dass das zunächst so bleibt. Eine Umfrage zum Thema sieht er kritisch.
Der Vizepräsident des Deutschen Schwimm-Verbands (DSV) Kai Morgenroth geht davon aus, dass russische und belarussische Sportler wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine auch weiterhin von internationalen Schwimmveranstaltungen ausgeschlossen bleiben.
"Wenn ich dem Präsidenten glauben kann, dann kann nur eine Empfehlung auf Wiederzulassung ausgesprochen werden, wenn die kriegerischen Handlungen erst mal ad acta gelegt sind. Das hat er ganz klargemacht im Gespräch und darauf setze ich", sagte Morgenroth nach einem Treffen mit Weltverbandspräsident Husain Al-Musallam.
Eine Taskforce des Weltverbandes World Aquatics beschäftigt sich derzeit mit der möglichen Rückkehr von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland und Belarus ins Wettkampfgeschehen. Bei einem Kongress von World Aquatics am Rande der Weltmeisterschaften im japanischen Fukuoka hatte Al-Musallam von einer Umfrage berichtet, mit der die Taskforce die Meinungen von Athletinnen und Athleten zu dem Thema einholen will.
Kritik an Umfrage
Morgenroth sieht die Umfrage allerdings kritisch. "Bei dieser Umfrage kann sich jeder auch fünfmal beteiligen. Die läuft nicht ganz sauber", sagte er. "Da ist dann die Frage, welchen Wert misst man dem Ergebnis bei?" Im weiteren Verlauf des Jahres will die Taskforce laut Al-Mussallam ihre Schlussfolgerungen ziehen.
Anfang April hatte World Aquatics mitgeteilt, grundsätzlich die Empfehlung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu unterstützen, Sportler aus Russland und Belarus unter bestimmten Voraussetzungen als neutrale Athleten wieder zu internationalen Wettkämpfen zuzulassen. Bei der Schwimm-WM in Japan sind keine Russen und Belarussen dabei. Der DSV ist derzeit gegen eine Wiederzulassung.