17-jährige Profikarriere Özil hat noch keine Zukunftspläne - und keine Trainer-Träume
Ex-Weltmeister Mesut Özil weiß noch nicht genau, was er nach seinem Karriereende machen will. Erst mal steht die Familie im Mittelpunkt. Fußball scheint dann keine Hauptrolle mehr zu spielen.
Der frühere Fußball-Nationalspieler Mesut Özil hat nach seinem Karriereende noch keine konkreten beruflichen Zukunftspläne. "Ehrlich gesagt, weiß ich nicht hundertprozentig, was in den nächsten Monaten und Jahren passieren wird", sagte Özil im Interview der spanischen Fachzeitung "Marca". "Ich will mich vorerst auf meine Familie hier in der Türkei konzentrieren. Ich habe eine Frau und zwei wunderschöne Töchter."
Eine Trainerkarriere kommt für den 34 Jahre alten früheren Mittelfeldregisseur vorerst nicht infrage. "Im Moment habe ich keine Pläne, Trainer zu werden oder dem Fußball verbunden zu bleiben, ganz ehrlich." Der 92-malige Nationalspieler, der mit dem Titelgewinn bei der WM 2014 in Brasilien seinen größten Erfolg feierte, will vorerst "die Ruhe genießen". "Diejenigen, die meine Karriere verfolgt haben, wissen, dass ich es nicht wirklich mag, vor der Kamera zu stehen, Interviews zu geben und im Licht der Öffentlichkeit zu stehen."
Özil verriet, dass er vor seinem Transfer von Werder Bremen zu Real Madrid im Sommer 2010 auch einen Wechsel zum FC Barcelona erwogen habe. Er habe den Barça-Stil sehr gemocht. "José Mourinho hat aber damals den Unterschied ausgemacht. Mou gab mir eine VIP-Tour, er hat mir das Stadion und alle Trophäen gezeigt, die sie gewonnen hatten. Ich bekam eine Gänsehaut." Der Besuch in Barcelona sei weniger schön gewesen. "Am enttäuschendsten war, dass (der damalige Barça-Trainer) Pep Guardiola sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, mich zu treffen."
In seiner 17-jährigen Profikarriere hat Özil für den FC Schalke 04, Bremen, Madrid und den FC Arsenal sowie im Land seiner Eltern für Fenerbahce Istanbul und Basaksehir gekickt. Der Höhepunkt war aber das WM-Finale. "Die Nacht in Rio war die beste, die ich in meiner Fußballkarriere erlebt habe." Der Weggang aus Madrid im Sommer 2013 sei ihm dagegen besonders schwergefallen. "Das war sehr hart für mich. Als das Flugzeug abhob, kamen mir die Tränen. Das war der Moment, in dem ich begriff, dass es vorbei war."