Marc lenz und Steffen Merkel bilden die neue DFL-Spitze

Doppelspitze für Deutsche Fußball Liga Lenz und Merkel übernehmen DFL-Geschäftsführung

Stand: 08.06.2023 11:54 Uhr

Die Deutsche Fußball Liga besetzt ihre neue Geschäftsführung mit einer internen Doppelspitze. Marc Lenz und Steffen Merkel werden befördert und übernehmen zum 1. Juli, wie die DFL mitteilte.

Die in der Öffentlichkeit bisher weitgehend unbekannten Marc Lenz und Steffen Merkel werden zukünftig die Doppelspitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) bilden. Die beiden bisherigen Direktoren lösen die Interims-Geschäftsführer Axel Hellmann und Oliver Leki ab, die ihre Posten Ende des Monats räumen. Die Personal-Entscheidung des DFL-Aufsichtsrats unter der Führung von Hans-Joachim Watzke gab der Ligaverband am Donnerstag (08.06.2023) bekannt.

Beide "leisten seit Jahren herausragende Arbeit für die DFL", sagte Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke laut DFL-Mitteilung. Sie "genießen innerhalb der Organisation und bei den Clubs höchste Anerkennung. Sie sind mit allen Themen und Zukunftsprojekten der DFL-Gruppe vertraut, waren bereits Bestandteil der Führungsebene und sind bestens vernetzt."

Turbulenzen seit Seiferts Rücktritt

Seit dem Ende der Ära des langjährigen DFL-Chefs Christian Seifert ging es in der Führung turbulent zu. Nachfolgerin Donata Hopfen hatte im Januar 2022 ihren Job aufgenommen und war mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet worden. Doch bereits Anfang Dezember gab die DFL nach internen Streitigkeiten die Trennung bekannt.

Seit dem Abschied von Hopfen Ende des vergangenen Jahres führen Leki und Hellmann die Geschäfte. Beide galten als Kandidaten für eine dauerhafte Lösung, doch sowohl Leki als auch Hellmann kehren voll zu ihren Bundesliga-Clubs zurück. Zwischenzeitlich galt Jan-Christian Dreesen als Favorit für die DFL-Geschäftsführung. Der 55-Jährige entschloss sich aber dazu, als Vorstandsvorsitzender des FC Bayern München die Nachfolge von Oliver Kahn anzutreten.

Marc Lenz ist Teil der neuen DFL-Geschäftsführung.

Marc Lenz

Zwei Unbekannte, aber Eingearbeitete

Mit Lenz und Merkel übernehmen nun zwei Funktionäre, die bereits im Ligaverband eingearbeitet und Mitglieder der Geschäftsleitung sind. Lenz fungiert als Direktor für Unternehmensstrategie und Internationale Angelegenheiten, davor war er auch bei der UEFA tätig. Merkel ist derzeit Direktor für den Bereich Audiovisuelle Rechte, die TV-Rechte fallen in seinen Zuständigkeitsbereich.

Steffen Merkel

Steffen Merkel

Ligaverband zerstritten, Topklubs drohen mit Abspaltung

Die neuen Bosse, die laut der DFL einstimmig vom Aufsichtsrat bestellt worden sind, stehen vor einer Herkulesaufgabe. Der Profifußball ist zerstritten wie nie zuvor. Nach dem gescheiterten Einstieg eines Investors steht die Existenz des Ligaverbands in seiner jetzigen Form auf dem Spiel. In den Gremien haben sich Lager gebildet. Topklubs sprachen öffentlich von einem Ende der Zentralvermarktung.

Watzke hofft auf "konstruktives offenes Miteinander"

Aufsichtsratschef Watzke äußerte die Hoffnung, dass es der neuen Geschäftsführung gelingen werde, wieder "ein stabiles Fundament für ein konstruktives, offenes Miteinander der 36 Klubs zu bilden", mit Unterstützung des Präsidiums, so Watzke: "Ich bin fest davon überzeugt, dass ihre frische, kreative Denkweise – gepaart mit ihrer jahrelangen, externen und hauseigenen Erfahrung und Expertise – eine sehr gute Voraussetzung darstellt, um die aktuellen Herausforderungen erfolgreich anzugehen."