Giro d'Italia Lennard Kämna: Vom Etappenjäger zum Klassement-Fahrer
Lennard Kämna hat sich in der Vergangenheit einen Namen als Jäger von Etappensiegen gemacht. Beim Giro d'Italia will der Radprofi nun die Favoriten ärgern.
Mit dem Ziel Top Ten geht Radprofi Lennard Kämna am Samstag in den 106. Giro d'Italia. "Wenn ich das schaffe, wäre das für mich persönlich ein absoluter Erfolg", sagte der frühere Junioren-Weltmeister der Deutschen Presse-Agentur.
In der Vergangenheit hatte sich der 26-Jährige als Etappenjäger einen Namen gemacht. So holte der Norddeutsche Tagessiege bei der Tour de France (2020) und dem Giro (2022). Nun will er sich erstmals auf die Gesamtwertung konzentrieren.
Auf das Rosa Trikot hat es Kämna aber nicht abgesehen. "Wenn ich jetzt als Ausreißer agieren würde, dann könnte man sich das vielleicht mal irgendwo ergaunern. Aber als Gesamtwertungs-Anwärter wird das sehr schwer für mich, in das Rosa Trikot zu fahren. Das ist auch nicht mein erstes Ziel", sagte er. "Wenn ich die Chance bekomme und das irgendwo so klappt, dann auf jeden Fall, aber das ist nicht meine Erwartung."
Kämna hat sich in zwei Höhentrainingslagern auf Teneriffa und der Sierra Nevada auf den Giro vorbereitet. Auch an Gewicht hat er "so anderthalb, zwei Kilo" verloren. "Ich würde schon sagen, dass ich für meine Verhältnisse jetzt schon in der Top-Verfassung bin", sagte der Profi aus dem Bora-hansgrohe Team.
Für Kämna sind der dreimalige Vuelta-Sieger Primoz Roglic (Slowenien) und Straßen-Weltmeister Remco Evenepoel (Belgien) die Topfavoriten. "Wie groß die Lücke zu Roglic oder Evenepoel ist, werden wir dann sehen. Ich hoffe, dass sie sehr klein ist und dass ich da ein bisschen mit rumärgern kann und eine Rolle spiele beim Giro", erklärte Kämna.