Sportpolitik DOSB: Trotz Russland-Opposition guter Kontakt zu IOC
Der Deutsche Olympische Sportbund sieht den guten Kontakt zum IOC durch die Ablehnung der Rückkehr Russlands auf die Weltbühne nicht getrübt.
DOSB-Präsident Thomas Weikert ist überzeugt, dass die deutsche Ablehnung der Rückkehr von russischen und belarussischen Athleten auf die Weltbühne das Verhältnis zum Internationalen Olympischen Komitee nicht trüben wird.
"Gute Partnerschaften halten auch unterschiedliche Auffassungen aus", sagte der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes der Deutschen Presse-Agentur. "Bei uns ist das gar kein Thema." Er habe nach wie vor guten Kontakt mit IOC-Präsident Thomas Bach, mit dem er - bevor die DOSB-Erklärung abgegeben wurde - gesprochen habe: "Ich denke, das wird auf IOC-Ebene schlichtweg akzeptiert."
Der DOSB hatte angesichts des fortdauernden russischen Angriffskrieges in der Ukraine eine Russland-Rückkehr nicht nur abgelehnt, sondern auch ein Rechtsgutachten erstellen lassen. Dieses sieht einen Ausschluss der beiden Länder "aus menschenrechtlicher Sicht nicht als Verstoß" an.
Das IOC stützt sich hingegen auf die Bewertung von UN-Expertinnen, die eine Verweigerung der Zulassung aufgrund von Nationalität als Diskriminierung sehen.
"Wir haben vor der Entscheidung mit den Landesverbänden, den Spitzenverbänden und den Athleten gesprochen. Wir werden ebenso gemeinsam verfolgen, wie die Entscheidung des IOC nun von den Weltverbänden umgesetzt wird", sagte Weikert. Da bereits einige Qualifikationen für die Olympischen Spiele 2024 in Paris am Laufen seien, werde es "insgesamt schwierig werden".
Das Bundesinnenministerium hat die IOC-Endscheidung zwar kritisiert, wird die deutschen Athleten auf den Weg nach Paris aber uneingeschränkt unterstützten. "Das BMI weiß, dass es sich um eine internationale Entscheidung handelt. Wir wollen nun mit allen Verbänden an allen Qualifikationswettkämpfen für die Paris-Spiele teilnehmen", sagte Weikert.
Der DOSB-Präsident ist trotz der Kontroverse und den zu erwartenden Aufeinandertreffen von Russen und Belarussen mit Ukrainern in Wettkämpfen zuversichtlich, dass die Sportler dem zusätzlichen Druck standhalten werden. "Belastend ist das schon, aber es gab in der Vergangenheit bereits mehrere Situationen, die belastend waren", meinte Weikert.