Trotz WM-Aus DFB-Präsident: Tolles Konzept für Frauen-Fußball
Auch nach dem WM-Aus rechnet der höchste deutsche Fußball-Funktionär nicht mit großen Schäden für den Frauen-Fußball.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf glaubt nicht daran, dass der Frauen-Fußball in Deutschland nach der WM-Pleite in Australien Schaden nimmt und zurückgeworfen wird.
"Ich wäre nicht so pessimistisch. Das eine ist das Abschneiden der Nationalmannschaft, das ist sehr traurig und sehr enttäuschend für uns alle - das ist nicht unser Anspruch", sagte der Fußball-Funktionär im ZDF-"heute journal". "Aber auf der anderen Seite haben wir ja eine Entwicklung gesehen, die sich fortsetzen wird."
Man habe nach der begeisternden Vize-Europameisterschaft in England im letzten Jahr "deutlich mehr" Zuschauer und Zuschauerinnen bei den Bundesligaspielen gehabt. Man habe ein ausverkauftes Pokal-Finale in Köln gesehen. Man habe viele junge Frauen und Mädchen, die in die Vereine kommen und dort Fußball spielen möchten. "All das hat die Europameisterschaft im vergangenen Jahr ausgelöst. Wir haben ein ganz tolles Konzept, hier beim DFB, was wir vorantreiben in Richtung Frauen-Fußball", sagte Neuendorf.
"Perspektiven, auf die man sich stützen kann"
Es sei einer seiner Schwerpunkte den Frauen-Fußball voranzubringen, sagte er. "Da sind wir auf einem guten Weg. Das ist ein Dämpfer, den wir jetzt bekommen. Aber generell lässt sich diese Entwicklung nicht mehr aufhalten." Auch perspektivisch habe man Ziele, wolle die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft 2027 nach Deutschland holen. "Das sind Perspektiven, auf die man sich stützen kann."
Nach dem ersten Vorrunden-Aus einer deutschen Frauen-Nationalmannschaft bei einer Weltmeisterschaft hatte Neuendorf Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg das Vertrauen ausgesprochen. Er könne klar sagen, "wir haben den Vertrag mit ihr erst vor wenigen Monaten verlängert nach dieser überaus erfolgreichen Europameisterschaft im vergangenen Jahr und haben ihr das Vertrauen ausgesprochen, das sie nach wie vor auch genießt", hatte der 62-Jährige nach dem WM-Aus am Donnerstag gesagt.