Der Australier Oscar Piastri hat den Großen Preis von Ungarn gewonnen

Großer Preis von Ungarn Piastri gewinnt in Budapest, wütender Verstappen Fünfter

Stand: 21.07.2024 20:39 Uhr

Stallorder regelt den Sieg: Oscar Piastri und McLaren haben Weltmeister Max Verstappen beim Großen Preis von Ungarn tiefer in die Krise gestürzt.

Der Australier fuhr nach seinem Start von Rang zwei ein starkes Rennen und feierte seinen ersten Grand-Prix-Sieg in der Formel 1. Teamkollege und Polesetter Lando Norris musste sich mit Platz zwei zufriedengeben. Der 24-Jährige krönte den Tag für McLaren aber mit dem Doppelsieg dennoch. Es ist der erste seit drei Jahren für den Traditionsrennstall aus Woking. Der Brite war damals ebenfalls Zweiter geworden. 

Diskussionen programmiert

Dennoch dürfte das Rennen noch für viele Diskussionen sorgen, denn: Norris war in der Schlussphase dem Sieg entgegengefahren, bremste vor dem Ziel aber ab und ließ Piastri vorbeiziehen. Damit machte der 24-Jährige einen Strategie-Patzer bei McLaren wieder gut, da Norris beim zweiten Boxenstopp früher neue Reifen holen durfte - obwohl Piastri zu diesem Zeitpunkt deutlich in Führung lag.

"Das ist ein sehr, sehr besonderer Moment", sagte Piastri, dem am Ende der Sieg überlassen wurde: "Das ist der Tag, von dem ich schon als Kind geträumt habe." "Das Team hat das von mir gewollt und ich habe das gemacht", sagte Norris über die Teamorder.

Verstappen kracht mit Hamilton zusammen

Für Verstappen lief es in Ungarn hingegen gar nicht, der Niederländer lag zunächst auf Podiums-Kurs - doch dann krachte er in Kurve eins plötzlich mit Hamilton ineinander. So fiel Verstappen sogar noch hinter Charles Leclerc im Ferrari zurück. 

Verstappen konnte zu keiner Zeit beim Auftakt in die zweite Saisonhälfte - insgesamt werden 24 Grands Prix gefahren - um den Sieg mitfahren und kämpfte vor allem hinter dem McLaren-Duo um die Plätze.

Zu allem Überfluss musste Verstappen nach seiner wilden Fahrt auf dem Hungaroring mit Wutanfällen fast im Minutentakt auch noch zu den Rennkommissaren. "Die Strategie heute war sehr schlecht", klagte Verstappen vor dem Gang zu den Stewards und meinte dann sogar: "Alles haben wir schlecht gemacht." Immerhin blieb Verstappen von einer nachträglichen Strafe verschont, wie die Rennkommissare nach der Anhörung mitteilten.

Ungewohnte Serie für Verstappen

Für Verstappen gehen damit ungewohnte Zeiten weiter. Auch neue Teile an seinem Red Bull konnten ihm nicht helfen. Dass er einen Grand Prix drei Mal hintereinander nicht für sich entscheiden konnte gab es zuletzt zwei Mal vor drei Jahren. Gerade McLaren hat sich im bisherigen Verlauf der Saison stark entwickelt.

Hülkenberg auf Platz 13

Nico Hülkenberg verpasste die Punkte auf Rang 13 deutlich. In den vergangenen beiden Rennen hatte der Emmericher noch mit zwei sechsten Plätzen im eher schwächeren Haas geglänzt.

Beim Start drückte sich Piastri schon in der ersten Kurve vorbei und auch Verstappen schlüpfte durch - allerdings nicht regelkonform. Der Red-Bull-Star war durch die Auslaufzone gefahren und musste, um einer Strafe zu entgehen, die Position nach vier Runden wieder abgeben. So landete er vor Hamilton. Piastri, der in seiner Formel-1-Karriere bisher erst sieben Runden an der Spitze des Feldes fuhr, kontrollierte das Rennen fortan souverän.

Verstappen schimpft

Aus der Spitzengruppe kam Hamilton nach 16 Runden als Vierter zuerst an die Box. McLaren reagierte und holte zuerst Norris und dann Piastri zum Reifenwechsel. Red Bull zog erst ein paar Runden später nach, Verstappen hatte sich über sein Auto beschwert. "Vorne und hinten ist es wirklich schlecht", funkte er und verlor schließlich seine Position an Hamilton. 

Auf den harten Reifen konnte sich Verstappen dann aber wieder heransaugen und machte Jagd auf den Briten. Hamilton hielt eisern dagegen, ohnehin ist überholen auf der engen Strecke schwierig. Von hinten näherte sich aber langsam Leclerc. Auch die McLaren rückten wieder enger zusammen. Norris wurde anschließend von seinem Team früher an die Box geholt und übernahm plötzlich die Führung. Umgehend bekam er von seinem Team die Ansage, die alte Ordnung wieder herzustellen. Piastri musste aber erstmal hinterherfahren. Verstappen schimpfte unterdessen weiter, dann kam es noch zum Unfall mit Hamilton. Und am Ende jubelten die anderen.