Leichtathletik Startverbot für Transgender-Athletinnen bei Frauen-Wettbewerben
Transgender-Leichtathletinnen dürfen nach einer Entscheidung des Weltverbandes künftig nicht mehr bei Elite-Frauen-Wettbewerben starten.
Sebastian Coe, Präsident von World Athletics (WA), verkündete nach einer Council-Sitzung am Donnerstag (23.03.2023) den Bann von Trans-Athletinnen, die eine männliche Pubertät durchlaufen haben. Er trete am 31. März in Kraft und sei unabhängig vom aktuellen Testosteronspiegel der Athletinnen.
Vor der Entscheidung habe sich der Verband mit verschiedenen Interessenvertretern intensiv beraten. "Die Mehrheit der Befragten erklärte, dass Transgender-Athleten nicht in der weiblichen Kategorie antreten sollten", sagte Coe. "Viele glauben, dass es ungenügend Beweise gibt, dass Transgender-Athletinnen keine Vorteile haben gegenüber biologischen Frauen."
Coe: "Wir sagen nicht für immer nein"
Das Council sei sich einig gewesen, dass es geleitet sein müsse von "unserem übergeordneten Prinzip, die Frauen-Wettbewerbe zu schützen", sagte Coe. Er kündigte eine Arbeitsgruppe an, die sich weiterhin mit der Forschung zum Thema Transgender beschäftigen werde.
"Wir sagen nicht für immer 'nein'", sagte Coe: "Sobald mehr Beweise vorliegen, werden wir unsere Position überprüfen. Aber wir glauben, dass die Integrität der weiblichen Kategorie in der Leichtathletik an erster Stelle steht."
Regeln für DSD-Athletinnen verschärft
World Athletics hat zudem die Zulassungs-Bestimmungen für Athleten mit Varianten der Geschlechtsentwicklung (DSD) geändert - die bekannteste DSD-Athletin ist die zweifache 800-m-Olympiasiegerin Caster Semenya aus Südafrika.
Nach den neuen Bestimmungen müssen DSD-Athletinnen, um in der weiblichen Kategorie antreten zu können, ihren Testosteronwert im Blut von derzeit fünf auf unter 2,5 Nanomol pro Liter senken und diesen Wert zwei Jahre lang unterschreiten - statt wie bisher nur ein Jahr. Dies gilt zudem nun für alle Disziplinen und nicht mehr wie bisher für die Laufstrecken von 400 m bis zu einer Meile.
Doping-Sperre gegen Russland aufgehoben
Der Weltverband beschloss auf der Council-Sitzung auch, den Doping-Bann gegen Russland nach sieben Jahren und vier Monaten wieder aufzuheben. Athletinnen und Athleten aus Russland und Belarus bleiben aber wegen des Angriffskrieges in der Ukraine von Wettbewerben ausgeschlossen.