Vierter EM-Tag in Rom - so lief es am Vormittag Lita Baehre verpasst Stabhoch-Finale - Farken trotz Sturz im Finale
Die Stabhochsprung-Qualifikation ist bei der Leichtathletik-EM in Rom am Montag (10.06.2024) zum Stolperstein für Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre geworden. 1.500-m-Läufer Robert Farken trotz eines Sturzes im Finale starten. Die DLV-Zehnkämpfer um Titelverteidiger Niklas Kaul machen bisher insgesamt einen guten Eindruck. Und auch Hürdenläufer Emil Agyekum hat Grund zur Freude. Am Abend fallen sechs Medaillen-Entscheidungen. Der vierte Wettkampftag im Überblick.
Stabhochsprung - Quali-Aus für Lita Baehre, Zernikel und Blech im Finale
Von den drei deutschen Stabhochspringern haben zwei das Finale erreicht - Oleg Zernikel (Landau) und Torben Blech (Leverkusen). Sie übersprangen in der Qualifikation - genauso wie Weltrekordler, Olympiasieger und Weltmeister Armand Duplantis aus Schweden - 5,60 m. Für Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre (Leverkusen) war diese Höhe an diesem Tag zu hoch. "Ich hätte mir das Finale gewünscht. Ich bin auf jeden Fall fit, aber das reicht manchmal im Stabhochsprung nicht. (...) Und dann ist man schneller raus, als man gucken kann", sagte der Silbermedaillengewinner von München 2022 im ZDF.
1.500 m - Robert Farken darf im Finale starten
Glück im Unglück hat der 1.500-m-Läufer Robert Farken (SC DHfK Leipzig): In seinem Vorlauf war er unverschuldet in einen Massensturz verwickelt worden, sodass er in 3:42,26 Min. einen der nötigen ersten sechs Plätze verfehlte. Nach Ansicht der Videobilder entschied die Jury aber laut Deutschem Leichtathletik-Verband (DLV): Farken darf im Finale am Mittwoch (12.06.2024, 22.26 Uhr, im Live-Ticker bei sportschau.de) starten. Dort trifft er unter anderem auf 5.000-m-Europameister Jakob Ingebrigtsen aus Norwegen, der Vorlaufschnellster war (3:37,65 Min.) und in Rom zum wiederholten Mal einen Doppeltriumph anstrebt. Klar ist: Marius Probst (TV Wattenscheid 01/3:44,70 Min.) und Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt/3:51,42 Min.) schieden im Vorlauf aus.
400 m Hürden - Agyekum im Finale, Abuaku, Preis und Demes ausgeschieden
Dass Olympiasieger, Weltmeister und Titelverteidiger Karsten Warholm aus Norwegen das Finale über 400 m Hürden in 48,75 Sek. bei der EM erreicht hat, war keine Überraschung. Wer beziehungsweise wie viele von den drei deutschen Läufern weiterkommen, war vorab aber nicht ganz so klar. Nach den drei Halbfinals gibt es die Antwort: Emil Agyekum (SCC Berlin) vertritt den DLV am Dienstag (11.06.2024, 21.05 Uhr, live im Ersten und im Stream) als einer der acht schnellsten Europäer über diese Strecke im Lauf um die Medaillen. Mit persönlicher Bestzeit von 48,36 Sekunden verdiente er sich seinen Startplatz redlich. Joshua Abuaku (Eintracht Frankfurt/49,13) und Constantin Preis (VfB Stuttgart/49,68) verpassten das Finale, sie dürfen ihren Teamkollegen von der Tribüne aus anfeuern. Im Halbfinale der Frauen lief Eileen Demes (TV 1861 Neu-Isenburg) als Fünfte ihres Laufes in 55,64 Sek. ebenfalls am Finaleinzug vorbei.
Zehnkampf - Kaul überzeugt auch mit der Kugel, Eitel auf Rang fünf
Zehnkampf-Titelverteidiger Niklas Kaul ist gut in den EM-Wettbewerb gestartet: Nach einem soliden 100-m-Lauf (11,34 Sek.) und persönlicher Bestleistung im Weitsprung (7,44 m) folgten starke 15,10 m im Kugelstoßen - unter dem Strich bedeutet das vor dem Hochsprung (19.30 Uhr) und den 400 m (22.20 Uhr) im Zwischenresultat Platz zwölf mit 2.502 Punkten. Bester aus dem DLV-Quartett ist bislang Manuel Eitel auf Rang fünf (2.642). Felix Wolter (2.566) ist Zehnter, Tim Nowak (2.461) belegt Rang 17.
200 m - Prepens mit persönlicher Bestzeit ins Halbfinale
Die beiden deutschen 200-m-Sprinterinnen haben das Halbfinale erreicht, das am Montagabend um 21.05 Uhr über die Bühne gehen wird. Im Vorlauf wuchs Talea Prepens (TV Cloppenburg) bei ihrer EM-Premiere über sich hinaus: In 22,83 Sekunden lief sie persönliche Bestleistung "Das ist einfach unglaublich. Ich habe es im Ziel gar nicht fassen können und bin total happy", sagte sie im ZDF. Ihre DLV-Teamkollegin Jessica-Bianca Wessolly (VfL Sindelfingen) lief in 23,00 Sekunden Saisonbestzeit. Im Halbfinale hoffe sie nun auf eine Zeit mit einer 22 vor dem Komma.
800 m - Kolberg läuft mit Saisonbestzeit ins EM-Halbfinale
Majtie Kolberg (LG Kreis Ahrweiler) scheint in guter Form zur EM angereist zu sein: Im Vorlauf blieb sie in Saisonbestzeit von 2:00,23 Minuten nur knapp über der Zwei-Minuten-Marke. Sie war aber die Schnellste von allen 16 Läuferinnen, die ins Halbfinale am Dienstag (11.06.2024, 10.10 Uhr, live im Ersten und im Stream) eingezogen sind. "Ich habe mich so gut gefühlt, deswegen dachte ich mir: Warum nicht mal ein bisschen Selbstvertrauen tanken? Ein großes 'Q' ist schon sehr cool, da freue ich mich wirklich sehr", sagte Kolberg im ARD-Interview.
Speerwurf - Finaleinzug von Hussong, Lowka ausgeschieden
In der Speerwurf-Qualifikation der Frauen waren von den Teilnehmerinnen 60,50 m für den direkten Einzug ins Finale am Dienstag (11.06.2024, 21.36 Uhr, live im Ersten und im Stream) gefragt. Davon war Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) nach ihren drei Versuchen zwar über zwei Meter entfernt. Mit 58,21 m erreichte sie am Ende aber als Neuntbeste der Quali trotzdem das Finale. Jana Marie Lowka (Eintracht Frankfurt) schied nach enttäuschenden 52,54 m aus.