Handball-EM, Hauptrunde Österreich setzt sein Handball-Märchen fort
Österreichs Handballer bleiben bei der Europameisterschaft auf Erfolgskurs. Zum Auftakt der Hauptrunde kam das Team um Rückraum-Ass Mykola Bilyk gegen Ungarn zu einem 30:29 (17:17)-Sieg und ist damit im Turnierverlauf weiter ungeschlagen. Frankreich bezwang Kroatien in einem ganz engen Spiel.
Österreichs Handball-Märchen geht weiter: Das Team von Trainer Ales Pajovic ist bei der Handball-EM noch ungeschlagen und übernimmt mit nun drei Punkten die Tabellenführung der Hauptrundengruppe I, in der es am Samstag auf Deutschland trifft. Ungarn weist nach der ersten Niederlage zwei Punkte auf. Von Beginn an entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, in dem sich kein Team entscheidend absetzen konnte.
Bilyk sorgt für die Entscheidung
Kurz vor Schluss sorgte Bilyk mit seinem achten Tor für die Entscheidung. Neben dem Rückraumspieler vom deutschen Rekordmeister THW Kiel erwiesen sich auch Lukas Hutecek vom TBV Lemgo Lippe und der langjährige Bundesligaprofi Robert Weber mit jeweils sechs Toren als treffsicher.
"Wir entfachen eine riesengroße Euphorie in Österreich. Wir als Mannschaft haben extrem viel Spaß, einfach zusammen Handball zu spielen. Wir genießen jeden Moment, den wir hier momentan erleben", sagte Bilyk nach dem Last-Minute-Sieg am Donnerstag in Köln. Mit Blick auf das Deutschland-Spiel meinte er: "Wir können es kaum erwarten. Das wird richtig geil." Für Österreich ist es der erste Hauptrundensieg bei einer Handball-EM seit 2014. Auch damals hatte man Ungarn geschlagen.
Frankreich setzt sich gegen Kroatien durch
Auf Kurs Halbfinale steuert weiter Olympiasieger Frankreich. Der Rekord-Weltmeister, der in der Vorrunde die DHB-Auswahl besiegt hatte, setzte sich in einem dramatischen Spiel gegen Kroatien knapp mit 34:32 (18:18) durch und führt die Gruppe mit vier Punkten an. Bester Werfer der Franzosen war Dika Mem mit sechs Toren, auf dieselbe Anzahl kam Zvonimir Srna für Kroatien.
Karabatic jetzt bester EM-Schütze der Geschichte
Fünf Treffer für die Franzosen erzielte Nikola Karabatic und setzte sich damit an die Spitze der "ewigen" EM-Torjägerliste. Gegen Kroatien erzielte der frühere Kieler sein 289. Tor bei einer Europameisterschaft und löste den Isländer Gudjon Valur Sigurdsson als Nummer eins ab.
Der heutige Trainer des Bundesligisten VfL Gummersbach hatte in seiner Karriere 288 Treffer bei EM-Endrunden erzielt. "Ich bin mit einem Tor vor meinem sehr lieben, guten Freund Goggi Sigurdsson, aber ich weiß, dass Mikkel Hansen irgendwann mal vor mir stehen wird", sagte Karabatic: "Ich bin froh, Topscorer zu sein. Aber es ist nicht so viel wert wie eine Medaille. Mein Fokus ist es, mit meiner Mannschaft etwas zu gewinnen."
Rekordtor im 75. EM-Spiel
Karabatic (Paris Saint-Germain) wurde in Köln durch seinen fünften und letzten Treffer für den Olympiasieger und Rekordweltmeister zum alleinigen Rekordhalter. Für den 39-Jährigen war es das 75. EM-Spiel.