Handball-Bundesliga Magdeburg macht Meisterschaft perfekt
Mit einem klaren Sieg bei den Rhein-Neckar Löwen im letzten Spiel von Klub-Ikone Uwe Gensheimer hat sich der SC Magdeburg in der Handball-Bundesliga zum Meister gekrönt. Für Überraschungen sorgten der Bergische HC und der VfL Gummersbach.
Dank eines 34:21 (19:11) am 33. Spieltag bei den Löwen kann Magdeburg an der Tabellenspitze nicht mehr von Verfolger Füchse Berlin eingeholt werden. Für Magdeburg ist es nach 2001 und 2022 die dritte Meisterschaft in der HBL. Nach Weltpokalsieg und dem Erfolg im DHB-Pokal könnte der SCM bei einem erneuten Triumph in der Champions League ein Quadruple schaffen. Im Halbfinale trifft der Titelverteidiger am 8. Juni auf das dänische Top-Team Aalborg Handbold.
Schon nach 28 Minuten hatte der SCM in Mannheim eine Zehn-Tore-Führung herausgeworfen (19:9). Beste Torschützen waren Daniel Pettersson (6) für Magdeburg und Juri Knorr (5) für die Rhein-Neckar Löwen.
Tränen und Ovationen bei Gensheimers Abschied
Bei den Löwen verabschiedete sich Routinier Gensheimer im letzten Heimspiel emotional von den Fans. Der 37-Jährige, der unter stehenden Ovationen den letzten Treffer der Partie erzielte, beendet am Saisonende seine Karriere.
Magdeburg-Verfolger Berlin kassierte am vorletzten Spieltag eine überraschende 29:30 (16:15)-Niederlage gegen den Bergischen HC. Der Tabellenvorletzte könnte damit am letzten Spieltag bei zwei Punkten und fünf Toren Rückstand auf den HC Erlangen noch den Klassenerhalt schaffen. Als Absteiger stand schon länger HBW Balingen-Weilstetten fest.
Gummersbach landet nächsten Volltreffer
Zuvor hatte der VfL Gummersbach nach dem Heimsieg gegen den THW Kiel für einen weiteren Paukenschlag gesorgt. Bei European-League-Sieger SG Flensburg-Handewitt entführten die Oberbergischen ein 34:28 (15:15) und könnten am letzten Spieltag noch die MT Melsungen auf Platz fünf ins Visier nehmen.
Milos Vujovic steuerte acht Tore zum Auswärtssieg des VfL bei. Für die enttäuschenden Flensburger kam Emil Jakobsen auf neun Treffer. Die SG wird die Saison auf Platz drei vor Nord-Konkurrent Kiel beenden.
Kiel tut sich gegen Leipzig schwer - aber gewinnt
Der THW sammelte nach der Niederlage in Gummersbach etwas Selbstvertrauen. Eineinhalb Wochen vor dem Champions-League-Halbfinale gegen den FC Barcelona (8. Juni) gewann der Rekordmeister am Mittwochabend mit 37:28 (15:16) gegen den SC DHfK Leipzig, tat sich dabei aber erneut lange schwer.
Erst ab Mitte der zweiten Hälfte setzte sich das Team von Trainer Filip Jicha ab und hat mit dem Erfolg nach zuletzt nur einem Sieg aus drei Spielen zumindest Tabellenplatz vier sicher.
Standing Ovations für Weinhold und Ekberg
In seinem letzten Heimspiel für die "Zebras" kam der 37-jährige Steffen Weinhold auf einen Treffer. Bester Werfer war mit elf Toren der schwedische Rechtsaußen Niklas Ekberg, der Kiel im Sommer nach zwölf Jahren ebenfalls verlässt. Beide wurden von den Kieler Fans in einer Auszeit kurz vor Schluss mit Standing Ovations verabschiedet.
Hannover patzt in Wetzlar
Im Kampf um die internationalen Plätze hat die TSV Hannover-Burgdorf nach einer dramatischen Schlussphase nur noch eine Minimalchance auf ein Europapokalticket. Die Recken spielten bei der HSG Wetzlar 32:32 (14:19), erst wenige Sekunden vor Schluss kamen die Gastgeber zum Ausgleich. Der Zwei-Punkte-Rückstand auf den VfL Gummersbach ist angesichts des um 31 Tore schlechteren Torverhältnisses wohl nicht mehr aufzuholen.
Für den HC Erlangen wird des trotz eines 26:23 (13:12) gegen den TVB Stuttgart noch eng. Am letzten Spieltag am Sonntag (02.06.2024) braucht der HC beim TSV Hannover-Burgdorf mindestens einen Punkt zum Klassenerhalt. Bei einer Niederlage könnte der Bergische HC durch einen Erfolg gegen die SG Flensburg-Handewitt bei besserer Tor-Differenz noch vorbeiziehen.