Spätes Remis gegen die Schweiz Füllkrug rettet DFB-Elf den Gruppensieg
Die DFB-Elf hat sich bei der EM in Gruppe A den Gruppensieg gesichert. Das deutsche Team spielte am Sonntag (23.06.2024) gegen die Schweiz in Frankfurt 1:1 (0:1).
Das 0:1 durch Dan Ndoye in der ersten Hälfte (28. Minute) konnte Niclas Füllkrug in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte noch ausgleichen.
"Das war ein schweres Spiel für uns. Von den Emotionen her können wir von diesem Ausgleich profitieren. Es wird jetzt aber sicher nicht leichter", sagte DFB-Kapitän Ilkay Gündogan nach Abpfiff am ARD-Mikro. "Ich glaube, dass man solche Spiele auch braucht während so eines Turniers. Das kann Kräfte entfachen für die nächsten Spiele."
Sorgen macht die Innenverteidigung: Jonathan Tah sah seine zweite Gelbe Karte des Turniers und wird im Achtelfinale definitiv fehlen. Auch Antonio Rüdiger verließ die Partie offensichtlich mit Schmerzen. Aktuell gibt es noch keine weiteren Details zu einer möglichen Verletzung.
Erneut dieselbe Startaufstellung
Die DFB-Elf, die in der dritten Partie zum dritten Mal mit derselben Startaufstellung begann, war vom Start weg die bessere Mannschaft. Nach nur zwei Minuten überbrückte Jamal Musiala das Mittelfeld schnell, setzte mit einem gezielten Pass Gündogan in Szene, der im Strafraum erst im letzten Moment von Ex-Hoffenheim-Profi Fabian Schär am Abschluss gehindert werden konnte. Bei der anschließenden Ecke kam Kai Havertz zum Kopfball, Yann Sommer war aber zur Stelle.
Andrich trifft, Orsato nimmt das Tor zurück
Auch im Anschluss blieb es dabei: Deutschland war die bessere, spielbestimmende Elf und kontrollierte das Geschehen auf dem Rasen mit teilweise 70 Prozent Ballbesitz. Die vermeintliche Belohnung für diesen bis dahin überzeugenden Auftritt gab es in der 17. Minute: Robert Andrich fasste sich aus 20 Metern ein Herz und überwand per Fernschuss den unglücklich agierenden Sommer.
Schiedsrichter Daniele Orsato nahm den Treffer nach Ansicht der Videobilder aber zurück. Musiala hatte zuvor beim Klärungsversuch von Michel Aebischer ebenjenen getroffen. "Ich finde nicht, dass er das abpfeifen muss", bemängelte Bundestrainer Julian Nagelsmann am ARD-Mikro nach dem Spiel.
Das Spielgeschehen änderte sich auch in der Folge kaum – und dennoch stand es auf einmal 0:1. Mit dem ersten gefährlichen Angriff gingen die Schweizer direkt in Führung. Remo Freuler bediente Ndoye, der Manuel Neuer aus wenigen Metern überwand (28.). Ein Treffer aus dem Nichts, der bei der DFB-Elf aber Wirkung zeigte. Nur zwei Minuten später konnte sich Torschütze Ndoye im Laufduell gegen Antonio Rüdiger durchsetzen, sein Schuss aus halblinker Position ging nur knapp am deutschen Tor vorbei.
Tah fehlt im Achtelfinale
Zusätzlich zum Rückstand gab es vor der Pause dann mit der Verwarnung für Tah die nächste schlechte Nachricht, der Leverkusener fehlt der DFB-Elf damit im Achtelfinale.
Spätestens mit Beginn der zweiten Hälfte war klar, dass der spielerische Härtetest Schweiz auch ein mentaler Härtetest wird. Mit einem Rückstand war die Auswahl von Nagelsmann in diesem Turnier noch nicht konfrontiert. Die DFB-Elf war gefordert, Lösungen zu finden, Wirtz war der erste, der einen Versuch unternahm. Mit einem schönen Pass bediente er Musiala, dessen Abschluss von Sommer entschärft werden konnte. Den Abpraller konnte Gündogan anschließend nicht unter Kontrolle bringen (50.).
DFB-Elf versucht es mit Fernschüssen
Diese erste gute Chance nach Wiederanpfiff sorgte aber dafür, dass das deutsche Team nach dem Rückschlag zumindest wieder etwas zu sich und seinem Spiel fand und die vorherige Verunsicherung langsam ablegte. Kroos war der Nächste, der es per Fernschuss probierte (55.). Auch der eingewechselte David Raum nahm aus der Ferne Maß (63.). Die Weitschüsse sorgten zwar für Gefahr, zeigten aber auch, dass sich die DFB-Elf weiterhin schwer tat, sich dem Tor von Sommer spielerisch zu nähern.
Die einzige Ausnahme bildete die 70. Minute. Wirtz bediente Joshua Kimmich, dessen Schuss aus wenigen Metern gerade noch abgewehrt werden konnte. Dass der eingewechselte Maximilian Beier im Anschluss per Klammergriff am Torschuss gehindert wurde, war Schiedsrichter Orsato keinen Elfmeterpfiff wert. So blieb es beim Rückstand und der DFB-Elf lief langsam aber sicher die Zeit davon.
Füllkrug trifft in der Nachspielzeit
Bei einem Freistoß von Kroos entstand erneut Gefahr (82.). Das Spiel fand in der Schlussphase fast nur noch in der Schweizer Hälfte statt. Die "Nati" konzentrierte sich auf das Verteidigen, blieb durch Konter aber immer gefährlich. In der 84. Minute war Neuer bei genau so einem Konter geschlagen, Ruben Vargas befand sich aber im Abseits.
Es ging nun hoch und runter. Nur eine Minute später probierte es Havertz nach einer Ecke per Kopf, der Ball schlug auf der Oberseite der Latte auf. In der 88. Minute testete Granit Xhaka Neuer mit einem schönen Fernschuss. In der Nachspielzeit war es dann Füllkrug, der der DFB-Elf mit einem schönen Kopfball das Remis rettete (90.+2).
Jetzt gegen Gruppenzweiten aus Gruppe C
Durch das späte Remis trifft die DFB-Elf im Achtelfinale nun auf den Zweitplatzierten der Gruppe C mit Favorit England, Slowenien, Dänemark und Serbien. Welcher Gegner es genau wird, klärt sich am Dienstag (25.06.2024) um 21 Uhr. Das Achtelfinale findet am 29.06.2014 um 21 Uhr in Dortmund statt. Die Schweiz trifft als Gruppenzweiter auf den Zweiten der Gruppe B.